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Market View & Insights
Ehemalige Gründerinnen und Gründer sind nach dem Exit aus ihrem Startup auf der Suche nach neuen Investmentmöglichkeiten. Dabei landen sie nicht selten wieder bei Startups - als Investorinnen und Investoren. Was sie dabei beachten sollten.
Für ehemalige Founders, die den Exit bei ihrem eigenen Startup hinter sich haben, kann das Investieren in andere Startups eine sinnvolle Fortsetzung ihrer Karriere sein. Investments in Startups sind aber auch risikoreich, da der Erfolg nicht immer garantiert ist.
Von einem solchen Exit träumen viele Startup-Gründerinnen und -Gründer. Manuele Lussu, Head Relationship Management Austria bei der LGT, kennt viele Exit erprobte Business Angels: "Viele Founder sind risikoaffine Menschen." Und genau deshalb rät er zu einer risikoadjustierten Anlagestrategie für den Erlös nach dem Exit. Vor allem gelte es herauszufinden, welche Strategie an den Kapitalmärkten zu den Zielen des Gründers am besten passe, denn: "Gut zu sein im Gründen bedeutet nicht automatisch, gut zu sein im Investieren."
Founders haben aber einen grossen Vorteil, wenn sie in Startups investieren: Sie kennen sich bereits aus - sowohl in der Welt der Startups als auch auf dem Kapitalmarkt und in den Bilanzen von interessanten Firmen. Diesen Vorteil sollten sie nutzen, sagt Christian Ortner, Relationship Manager bei LGT im Private Banking. "Gründerinnen und Gründer mit erfolgreichem Exit wissen, worauf es ankommt. Dieses Wissen sollten sie bei ihrem Investment gezielt nutzen." Daneben sei aber auch entscheidend, "dass es einfach passt."
Dominic Berner, Relationship Manager bei LGT Private Banking, rät Founders, sie sollten ihre Erfahrung und Marktkenntnisse nutzen, um nicht auf kurzfristige Hypes hereinzufallen. "Bei einem Investment in ein Startup sollte man sich fragen: Welches Problem wird damit gelöst und ist dieses auch gross genug, um Geld damit zu verdienen?" Und Berner ergänzt: "In jedem Fall braucht es Ruhe. Als Investorin oder Investor darf man sich nicht treiben lassen. Nach einem Exit ist die Versuchung gross, zu schnell und zu viel investiert zu haben. Ein gewisser Verdauungsprozess sollte stattfinden."
Es gibt verschiedene Wege, in Startups zu investieren:
Dominic Berner betont zudem die Bedeutung von "Smart Money" für beide Seiten: "Kapital zu investieren, das nicht nur finanziellen Wert bietet, sondern auch Know-how, Kontakte und strategische Unterstützung bringt, hilft dem Startup unheimlich", erklärt er. Die Investorenseite könne so aktiv dazu beitragen, das Unternehmen voranzubringen.
Natürlich müssen auch die Zahlen überzeugen. Startup-Investments erfordern eine gründliche Prüfung. Dabei spielen Team, Geschäftsmodell, Marktpotenzial und Finanzkennzahlen eine zentrale Rolle. Man sollte sich fragen:
"Eine Rückkehr in die Startup-Welt - meist in anderen Rollen - ist für viele ehemalige Gründerinnen und Gründer sinnvoll. Sie bringen Netzwerk, Know-how und strategische Zugänge mit", sagt Berner. Idealerweise kennt man die Gründerteams persönlich und stellt sich wichtige Fragen:
Für Startup-Serien-Investor Hansi Hansmann ist bei seinen Investment-Entscheidungen eines ausschlaggebend, wie er der Kleinen Zeitung verriet: "Nur die Gründer. Das Geschäftsmodell ist zu dem Zeitpunkt, wo ich investiere, sowieso nur rudimentär vorhanden. Das Produkt normalerweise auch. Viel, viel wichtiger ist es, die richtigen Gründer, das richtige Gründungsteam auszusuchen."