LGT Navigator

EZB senkt Zinsen angesichts nachlassender Inflation

Redaktioneller Hinweis: Aufgrund eines Feiertags wird die nächste Ausgabe des LGT Navigator am Dienstag, dem 10. Juni 2025, veröffentlicht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag ihren Einlagensatz gesenkt und dabei auf nachlassenden Inflationsdruck verwiesen, während die Erzeugerpreise im Euroraum weiter rückläufig waren. Die europäischen Aktienmärkte schlossen uneinheitlich. In den USA belasteten schwache Arbeitsmarktdaten und ein starker Kursrückgang der Tesla-Aktien die Märkte, während die Aktienmärkte im Asien-Pazifik-Raum am Freitag gemischte Ergebnisse zeigten, nachdem die Handelsgespräche zwischen den USA und China wieder aufgenommen wurden. Anlegerinnen und Anleger richten ihre Aufmerksamkeit nun auf wichtige Wirtschaftsdaten, darunter die US-Beschäftigungszahlen ausserhalb der Landwirtschaft und die BIP-Zahlen des Euroraums, die später am Tag veröffentlicht werden.

  • Datum
  • Autor Shane Strowmatt, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

ECB sign at night
© Shutterstock

Die EZB hat am Donnerstag ihren Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 2% gesenkt und dabei niedrigere Energiekosten sowie einen stärkeren Euro als Hauptfaktoren für die nachlassende Inflation genannt. Die Inflation im Euroraum sank im Mai auf 1.9% und lag damit unter dem Zielwert der EZB von 2%, was die Zentralbank dazu veranlasste, ihre Inflationsprognose für 2025 von 2.3% im März auf 2% zu senken. Gleichzeitig blieb das Wirtschaftswachstum im Euroraum verhalten: Im ersten Quartal lag das Wachstum bei 0.3%, und die EZB hielt an ihrer Wachstumsprognose für 2025 von 0.9% fest. Die Meinungen über den weiteren Zinspfad gehen auseinander, da geopolitische Spannungen und Handelsunsicherheiten weiterhin auf den Aussichten der Region lasten. Die europäischen Aktienmärkte zeigten am Donnerstag eine gemischte Performance. Der Euro Stoxx 50 schloss leicht im Plus, der deutsche DAX legte um 0.2% zu, während der französische CAC 40 um 0.2% nachgab. Der Schweizer SMI stieg um 0.2%.

Erzeugerpreise im Euroraum sinken

Vor der EZB-Ankündigung veröffentlichte Eurostat die Erzeugerpreise für den Euroraum, die im April im Vergleich zum März um 2.2% sanken, nachdem sie im Vormonat um 1.7% zurückgegangen waren. Die Energiepreise fielen stark um 7.7%, während die Preise ohne Energie um 0.1% stiegen. Auf Jahresbasis stiegen die Erzeugerpreise im Euroraum um 0.7%, angetrieben durch Preiserhöhungen bei kurzlebigen Konsumgütern und Investitionsgütern, trotz eines leichten jährlichen Rückgangs der Energiepreise.

Arbeitslosigkeit in der Schweiz stabil

Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ging im Mai 2025 im Vergleich zum April um 2157 Personen (1.7%) auf insgesamt 127'944 zurück, lag jedoch 21.3% höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 2.8%, während die saisonbereinigten Zahlen einen leichten Anstieg auf 2.9% zeigten.

Märkte im Asien-Pazifik uneinheitlich nach Trump-Xi-Telefonat

Die Märkte im Asien-Pazifik-Raum zeigten am Freitag eine gemischte Entwicklung, da die Anlegerinnen und Anleger die Ergebnisse eines Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping bewerteten. Die beiden Staatschefs einigten sich darauf, die Handelsgespräche wieder aufzunehmen, wobei Trump das 90-minütige Gespräch als „sehr gut“ und produktiv bezeichnete. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.4%, und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland notierte 0.1% niedriger. Japans Nikkei 225 stieg um 0.4%, unterstützt durch Gewinne bei Technologiewerten, während der südkoreanische Kospi um 1.5% zulegte und seine Rallye in dieser Woche fortsetzte. Im Gegensatz dazu gab der australische S&P/ASX 200 um 0.2% nach, belastet durch Energie- und Minenwerte. In der Zentralbankpolitik überraschte die indische Zentralbank die Märkte mit einer Senkung ihres Leitzinses auf 5.5%, was die dritte Zinssenkung in diesem Jahr darstellt.

Tesla-Kurssturz belastet Nasdaq

Die US-Märkte schlossen am Donnerstag im Minus, belastet durch schwache Arbeitsmarktdaten und einen starken Kursrückgang der Tesla-Aktien. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen auf den höchsten Stand seit über sechs Monaten, was Sorgen über eine Abschwächung des Arbeitsmarktes auslöste. Gleichzeitig fielen die Tesla-Aktien um 14% aufgrund von Spannungen zwischen Elon Musk und Präsident Donald Trump. Der Nasdaq 100 verlor 0.8%, der S&P 500 sank um 0.5%, und der Dow Jones Industrial Average gab um 0.3% nach.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG