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KI-getriebene Rally hebt US- und japanische Aktien

Eine Welle der Begeisterung für Künstliche Intelligenz trieb am Montag US-Technologieaktien auf Rekordhöhen. Auslöser war ein bedeutender Liefervertrag zwischen AMD und OpenAI, der zu Kursgewinnen bei globalen Chipaktien führte und die kräftigen Aufschläge im japanischen Nikkei 225 unterstützte, der am Dienstag erneut ein Rekordhoch erreichte. Die erfreuliche Dynamik im Technologiesektor glich Bedenken hinsichtlich des anhaltenden US-Regierungsstillstands aus sowie einer neuen Welle politischer Unsicherheit in Frankreich nach dem Rücktritt des Premierministers, die auf den europäischen Märkten lastete. Die politische Instabilität trieb den Goldpreis auf neue Höchststände; das gelbe Metall handelte um USD 3960 pro Unze. Auch Bitcoin notierte mit rund USD 124,500 knapp unter Allzeithochs.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

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US-Technologieaktien erreichten am Montag neue Allzeithochs, nachdem die erneute Begeisterung für Künstliche Intelligenz (KI) - ausgelöst durch eine bedeutende Chip-Liefervereinbarung zwischen dem Halbleiterhersteller AMD und ChatGPT-Entwickler OpenAI - den Nasdaq 100 um 0.8% auf 24'978.56 Punkte steigen liess. AMD sprang nach Bekanntgabe des mehrjährigen Liefervertrags, der auf Umsätze in zweistelliger Milliardenhöhe in USD geschätzt wird, um fast 24% nach oben; auch die Aktien der Zulieferer Lam Research und Applied Materials legten kräftig zu, während Konkurrent Nvidia mehr als 1% verlor. Gleichzeitig gewann der breitere S&P 500 0.4%, während der Dow Jones Industrial um 0.1% nachgab. Anlegerinnen und Anleger blicken mit der Hoffnung auf die anstehende Berichtssaison, dass grosse Tech-Konzerne die niedrigen Gewinnerwartungen übertreffen. Allerdings belastete der anhaltende US-Regierungsstillstand die Stimmung, da dadurch die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten verzögert wurde und Sorgen über Entlassungen im öffentlichen Sektor wegen fehlender Einigung im Kongress aufkamen.

Japanischer Nikkei erneut auf Rekordhoch

Der Nikkei 225 in Japan erreichte am Dienstag zum zweiten Mal in Folge ein neues Rekordhoch, angetrieben von Kursgewinnen bei Technologieaktien, nachdem der bedeutende AMD-Deal mit OpenAI für Aufwind bei globalen Chipaktien sorgte. Unternehmen wie Advantest, Renesas Electronics und Tokyo Electron zogen kräftig an und unterstützten den 0.3%-Anstieg des Index. Die Renditen von japanischen Staatsanleihen stiegen auf Mehrjahreshochs und der Yen schwächte sich gegenüber dem US-Dollar die vierte Sitzung in Folge ab, was die anhaltenden Umbrüche im wirtschaftlichen Ausblick des Landes widerspiegelt. Anderswo in Asien blieb die Aktivität an den Aktienmärkten gering, da die Börsen in China, Hongkong und Südkorea feiertagsbedingt geschlossen waren.

Französischer Premierminister tritt nach 27 Tagen zurück

Frankreich ist am Montag in eine neue Phase politischer Turbulenzen eingetreten, nachdem Premierminister Sebastien Lecornu bereits 27 Tage nach seiner Ernennung zurücktrat - damit ist er der am kürzesten amtierende Regierungschef der Landesgeschichte. Lecornus Abgang folgt seinem Scheitern, das gespaltene Parlament zu einen und den Haushalt für 2026 voranzubringen, womit sich bei Investorinnen und Investoren die Sorgen um Frankreichs Fähigkeit verschärften, das Haushaltsdefizit von 5.8% im Jahr 2024 und die öffentliche Verschuldung von 113% des BIP anzugehen. Die Finanzmärkte reagierten negativ: Der CAC 40-Index fiel um 1.4%, der Euro schwächte sich gegenüber dem US-Dollar ab und die Renditen französischer Staatsanleihen stiegen. Präsident Emmanuel Macron steht nun unter grossem Druck, einen neuen Premierminister zu bestimmen, Neuwahlen einzuberufen oder zurückzutreten.

Schweizer Arbeitslosenquote trotz Gegenwind stabil

Die Arbeitslosenquote der Schweiz blieb im September unverändert bei 2.8%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Montag mitteilte - obwohl die Zahl der Arbeitslosen gegenüber August um 1128 auf 133'233 stieg. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 17.7%, da von den USA verhängte Zölle das wirtschaftliche Umfeld schwächten. Saisonbereinigt zeigte sich ein leichter Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3.0%, während die Quoten bei Jugendlichen und älteren Arbeitskräften bei 3.2% bzw. 2.5% verharrten. Die Gesamtzahl der Stellensuchenden stieg im September um 2.2% auf 213'750, und die Aussteuerungen im Juli kletterten im Vergleich zum Juni um fast 39%. Der Swiss Market Index schnitt am Montag innerhalb der Region überdurchschnittlich ab und stieg um 0.4%.

Einzelhandelsumsätze in der Eurozone steigen im August leicht

Saisonbereinigte Daten vom Montag zeigen, dass das Volumen des Einzelhandels in der Eurozone im August 2025 gegenüber Juli um 0.1% zulegte, nach einem Rückgang von 0.4% im Juli. In der gesamten Europäischen Union blieb das Handelsvolumen nach einem Rückgang von 0.3% im Juli stabil. Im Vergleich zum August 2024 stiegen die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone um 1.0% und in der EU um 1.1%, vor allem dank höherer Verkäufe von Nicht-Lebensmitteln und Kraftstoffen. Der Euro Stoxx 50 verlor am Montag 0.4%.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG