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Märkte gemischt angesichts Eskalation im Nahen Osten

Der Konflikt zwischen Israel und Iran ging am Dienstag in den fünften Tag, begleitet von eskalierenden Luftangriffen und steigenden Opferzahlen. US-Präsident Donald Trump rief zur Evakuierung Teherans auf, da der Iran sich weiterhin weigert, seine nuklearen Ambitionen einzuschränken. Gleichzeitig schlug er einen Waffenstillstand und umfassendere Gespräche über Vermittler vor. Unterdessen stiegen die Ölpreise angesichts der zunehmenden Spannungen. Brent-Rohöl legte um 0.8% zu und wurde bei USD 73.82 pro Barrel gehandelt, während West Texas Intermediate (WTI) ebenfalls um 0.8% auf USD 70.84 pro Barrel stieg. Der Goldpreis zog leicht an und notierten bei etwa USD 3390 pro Unze, da die Nachfrage nach sicheren Anlagen anhielt. Die US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkte schlossen zum Wochenbeginn höher, während die Indizes an den asiatischen Börsen am Dienstag grösstenteils niedriger gehandelt wurden.

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  • Autor Shane Strowmatt, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

Investor in Licht und Schatten
© Shutterstock

In Asien hielt die Bank of Japan (BOJ) bei ihrer Sitzung am Dienstag den kurzfristigen Zinssatz bei 0.5%. Während der Zeitplan für die Reduzierung von Anleihenkäufen bis März 2026 unverändert blieb, kündigte die BOJ für das Geschäftsjahr 2026 ein langsameres Tempo bei der Bilanzreduzierung an. Als Gründe nannte sie globale Unsicherheiten wie die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten und US-Zölle. Die Kerninflation in Japan, die im April 3.5% erreichte, bleibt über dem 2%-Ziel der BOJ, angetrieben durch steigende Lebensmittelpreise und einen schwachen Yen. Der japanische Nikkei 225 stieg um 0.5%, gestützt durch Gewinne bei Technologiewerten. Anderswo in der Region entwickelten sich die Aktienmärkte überwiegend schwächer. Der südkoreanische Kospi fiel um 0.1%, und der australische S&P/ASX 200 gab ebenfalls um 0.1% nach. Der Hang Seng Index in Hongkong sank um 0.2%, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland unverändert blieb.

US- und europäische Märkte erholen sich trotz Spannungen im Nahen Osten

Die US-Aktienmärkte erholten sich am Montag nach starken Verlusten in der vergangenen Woche, da Anlegerinnen und Anleger den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran vorsichtig abwogen. Der Dow Jones stieg um 0.8% auf 42'515.09 Punkte, während der S&P 500 um 0.9% zulegte und mit 6033.11 Punkten über der 6000-Punkte-Marke schloss. Der Nasdaq 100 schnitt mit einem Plus von 1.4% auf 21'937.57 besonders gut ab, angetrieben durch starke Kursgewinne bei Chip-Herstellern wie AMD, dessen Aktie nach positiven Prognosen für seine Grafikprozessoren um 8.8% zulegte. Auch die europäischen Märkte legten am Montag zu: Der Euro Stoxx 50 stieg um 1%, während der DAX in Deutschland und der CAC 40 in Frankreich jeweils um 0.8% zulegten.

Schweizer Produzenten- und Importpreise sinken

Der Schweizer Produzenten- und Importpreisindex fiel im Mai 2025 im Vergleich zum April um 0.5% und erreichte 106.4 Punkte (Dezember 2020 = 100), wie am Montag veröffentlichte Daten zeigten. Der Rückgang wurde durch niedrigere Preise für Erdölprodukte, Strom für Grossverbraucher und Basismetalle verursacht, während die Preise für pharmazeutische Produkte stiegen. Im Jahresvergleich sank der Index um 0.7%, wobei der Importpreisindex mit einem Rückgang von 2.9% gegenüber Mai 2024 deutlicher fiel. Der Abwärtstrend verstärkt die Forderungen nach einer Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), die ihre geldpolitische Entscheidung diesen Donnerstag bekannt geben wird.

Wachstumsprognose für die Schweizer Wirtschaft nach unten korrigiert

Ein weiterer Grund für ein Handeln der SNB ist die am Montag veröffentlichte revidierte Wirtschaftsaussicht des Staatssekretariats für Wirtschaft, Seco. Das Schweizer BIP-Wachstum für 2025 wird nun auf 1.3% geschätzt, gegenüber der früheren Prognose von 1.4%. Für 2026 wird ein weiteres Abflachen des Wachstums auf 1.2% erwartet, was auf schwächere Exporte und Investitionen in Ausrüstung angesichts anhaltender internationaler Handelskonflikte zurückzuführen ist. Trotz dieser Herausforderungen wird erwartet, dass die Inlandsnachfrage, gestützt durch eine niedrige Inflation (0.1% im Jahr 2025), für eine gewisse Stabilität sorgen wird.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG