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Märkte uneinheitlich - US-Senat verabschiedet Haushaltsgesetz

Die US-Aktienmärkte zeigten am Dienstag gemischte Ergebnisse: Der Dow Jones Industrial Average näherte sich neuen Rekordhöhen, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 leicht nachgaben, belastet durch Kursverluste bei Tesla-Aktien. Anlegerinnen und Anleger verarbeiteten ausserdem die knappe Zustimmung des Senats zu einem bedeutenden Steuer- und Ausgabengesetz, das nun im Repräsentantenhaus auf Unsicherheit stösst. Sorgen über die Auswirkungen des Gesetzes auf die Staatsverschuldung setzten den US-Dollar unter Druck. Auch die asiatischen Börsen handelten am Mittwoch uneinheitlich, während Inflationsdaten aus der Eurozone und Beschäftigungszahlen aus Deutschland die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa verdeutlichten. Die europäischen Märkte werden am Mittwoch voraussichtlich höher eröffnen.

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  • Autor Shane Strowmatt, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

US Capitol
© Shutterstock

Die US-Aktienmärkte zeigten am Dienstag eine gemischte Entwicklung: Der Dow Jones Industrial stieg um 0.9% auf 44'494.94 Punkte und verringerte damit seinen Abstand zu den Rekordhöhen, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 leicht um 0.1% bzw. 0.9% nachgaben. Tesla-Aktien fielen um 5.3%, belastet durch Führungswechsel und Sorgen über die Verkaufszahlen im zweiten Quartal, verstärkt durch Spannungen zwischen CEO Elon Musk und Präsident Donald Trump im Zusammenhang mit einem neuen Steuer- und Ausgabengesetz. Dieses umfangreiche Gesetz wurde am Dienstag knapp vom US-Senat verabschiedet, wobei Vizepräsident JD Vance mit seiner entscheidenden Stimme ein Ergebnis von 51-50 herbeiführte. Das Gesetz, das voraussichtlich USD 3.3 Billionen. zur Staatsverschuldung hinzufügt, geht nun ins Repräsentantenhaus, wo Widerstand sowohl von konservativen als auch von moderaten Republikanerinnen und Republikanern die Verabschiedung unsicher macht. Sorgen über die Auswirkungen des Gesetzes auf die Staatsverschuldung sowie andere Themen haben den US-Dollar in den letzten Wochen unter Druck gesetzt. Der US-Dollar-Index notierte bei 96.7, nachdem er im Januar noch fast 110.0 erreicht hatte.

Börsenhandel in Asien ebenfalls uneinheitlich

Auch die asiatischen Märkte handelten am Mittwoch uneinheitlich. Der japanische Nikkei 225 fiel um 0.5%, während der koreanische Kospi um 0.7% nachgab. Im Gegensatz dazu stieg der australische S&P/ASX 200 um 0.8%, unterstützt durch Gewinne bei Energiewerten. Der Hang Seng Index in Hongkong legte um 0.5% zu, und der chinesische CSI 300 stieg leicht um 0.1%.

US-Stellenangebote übertreffen Prognosen

Bei den makroökonomischen Daten zeigten die JOLTs-Stellenangebote für Juni in den USA einen starken Anstieg auf 7.769 Millionen und übertrafen damit die Markterwartung von 7.320 Millionen sowie den vorherigen Wert von 7.395 Millionen. Dieser unerwartete Anstieg unterstreicht einen robusten Arbeitsmarkt und deutet auf eine mögliche wirtschaftliche Stärkung hin, was den US-Dollar unterstützt. Die Daten, die vom US Bureau of Labor Statistics veröffentlicht wurden, spiegeln eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften wider, könnten jedoch für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber eine Herausforderung darstellen, die Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen.

US-ISM Manufacturing PMI schrumpft

Die US-Industrieproduktion schrumpfte im Juni den vierten Monat in Folge, wobei der Manufacturing PMI laut dem Institute for Supply Management leicht von 48.5 im Mai auf 49 stieg. Während die Produktion mit einem Wert von 50.3 wieder in den Expansionsbereich zurückkehrte, gingen neue Aufträge und Beschäftigung weiter zurück, was die anhaltende Unsicherheit aufgrund von Zöllen und geopolitischen Spannungen widerspiegelt. Die Inputpreise stiegen weiter, getrieben durch Zölle sowie höhere Stahl- und Aluminiumkosten, während Exporte und Importe im Schrumpfungsbereich blieben.

Inflation in der Eurozone steigt

Die jährliche Inflationsrate im Euroraum stieg im Juni 2025 auf 2.0%, nachdem sie im Mai noch bei 1.9% gelegen hatte, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Schnellschätzung von Eurostat hervorgeht. Dienstleistungen wiesen mit 3.3% die höchste jährliche Inflationsrate auf, leicht über den 3.2% im Mai, während die Inflation bei Lebensmitteln, Alkohol und Tabak auf 3.1% von 3.2% zurückging. Die Daten spiegeln anhaltenden Preisdruck bei Dienstleistungen und Lebensmitteln wider, trotz gedämpfter Energiekosten. Europäische Aktien schlossen am Dienstag überwiegend im Minus. Der Euro Stoxx 50 verlor 0.4%, während der deutsche DAX um 1% auf 23'673.29 Punkte fiel und damit die regionalen Verluste anführte. Der französische CAC 40 blieb nahezu unverändert und sank nur um 0.04%, während der Schweizer SMI um 0.2% zulegte.

Beschäftigung in Deutschland stagniert

Die Beschäftigung in Deutschland blieb im Mai 2025 unverändert bei 45.8 Millionen Personen, wie vorläufige Daten von Destatis zeigen. Saisonbereinigt gab es keine Veränderung gegenüber April, was den seit Dezember 2024 beobachteten Trend fortsetzt. Im Jahresvergleich ging die Beschäftigung leicht um 0.1% zurück, mit 64'000 weniger Beschäftigten im Vergleich zu Mai 2024. Gleichzeitig blieb die saisonbereinigte Arbeitslosenquote unverändert bei 3.7%, trotz eines jährlichen Anstiegs der Zahl der Arbeitslosen um 6%.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG