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Solides Beschäftigungswachstum in den USA, ein Hoffnungsschimmer im Zollstreit und bevorstehende Entscheidungen der Zentralbanken

Die Marktstimmung wurde durch einen besser als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht und Optimismus angetrieben, da China angekündigt hatte, die Möglichkeit von Handelsverhandlungen mit den USA zu prüfen. Der Dow in New York sprang am Freitag um 500 Punkte und verzeichnete seinen neunten Tag in Folge mit Gewinnen. Im Euroraum stiegen die Kernverbraucherpreise im April leicht an, was die Aussichten auf weitere Zinssenkungen der EZB in Frage stellt. In dieser Woche stehen die geldpolitischen Ankündigungen der Zentralbanken im Fokus, wobei die Zinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch im Mittelpunkt steht.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

USA China Handelskrieg Verhandlungen
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Die US-Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft stieg im April um 177'000 und übertraf damit die Prognosen der Ökonominnen und Ökonomen von 138'000, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten des Arbeitsministeriums hervorgeht. Diese Zahl stellt jedoch einen Rückgang gegenüber den revidierten 185'000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen im März dar. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4.2%, während das durchschnittliche Stundenlohnwachstum von 0.3% im März auf 0.2% zurückging. Trotz des Beschäftigungswachstums bestehen wirtschaftliche Bedenken aufgrund jüngster Rückgänge bei den offenen Stellen und einer Kontraktion der Industrieproduktion und des BIP.

An der New Yorker Börse verzeichneten die Indizes am Freitag erhebliche Gewinne. Der Dow Jones Industrial Average legte um 564 Punkte oder 1.4% zu und schloss bei 41'317.43, was einem wöchentlichen Anstieg von 3% entsprach. Der S&P 500 stieg um 1.5% auf 5686.67 und verzeichnete damit seine längste Gewinnserie seit über 20 Jahren. Ende letzter Woche berichteten Apple und Amazon über Gewinne, die die Erwartungen der Analystinnen und Analysten übertrafen, aber dennoch zugrunde liegende Schwächen aufdeckten. Apples Services-Sparte verfehlte die Umsatzerwartungen, und Amazons Cloud-Sparte verzeichnete im dritten Quartal in Folge ein langsameres Wachstum. Beide Unternehmen hoben Unsicherheiten im Zusammenhang mit Zöllen und deren potenziellen Auswirkungen auf die zukünftige Leistung hervor.

Trump fordert Fed nach Arbeitsmarktbericht zur Zinssenkung auf

US-Präsident Donald Trump forderte die Fed auf, die Zinssätze nach einem robusten Arbeitsmarktbericht für April zu senken. Der Arbeitsmarktbericht übertraf die Erwartungen, was Trump dazu veranlasste zu argumentieren, dass Verbraucherinnen und Verbraucher seit langem auf niedrigere Preise warten und dass die Inflation kein Problem darstellt. Dieses jüngste Plädoyer unterstreicht Trumps anhaltenden Druck auf die Fed, eine lockerere Geldpolitik zu verfolgen.

Aktien im asiatisch-pazifischen Raum starten gemischt in die Woche

Australische Aktien fielen am Montag nach der Wiederwahl von Premierminister Anthony Albanese, wobei der S&P/ASX 200 um 0.8% nachgab. Der australische Dollar stieg um 0.3% gegenüber dem US-Dollar, während mehrere andere asiatische Währungen ebenfalls zulegten. Die wichtigsten Märkte in Japan, China, Hongkong und Südkorea blieben aufgrund von Feiertagen geschlossen, was zu geringen Handelsvolumina führte, während die Anlegerinnen und Anleger gespannt auf die bevorstehenden US-China-Handelsgespräche und die in dieser Woche erwarteten chinesischen Wirtschaftsdaten blicken.

China erwägt Handelsgespräche mit den USA

Das chinesische Handelsministerium kündigte am Donnerstag an, die Möglichkeit von Handelsverhandlungen mit den USA zu prüfen, nachdem mehrere jüngste Annäherungen von hochrangigen US-Beamtinnen und -Beamten erfolgt waren. Peking betonte, dass sinnvolle Gespräche die Aufhebung aller einseitigen Zölle durch die USA erfordern würden, die derzeit bei 145% auf chinesische Waren liegen. Analystinnen und Analysten stellten fest, dass beide Nationen zwar bereit zu sein scheinen, sich zu engagieren, aber die Erreichung eines umfassenden Abkommens komplex und zeitaufwendig sein wird.

Höhere Kern- und Dienstleistungsinflation im Euroraum trübt die Aussichten auf EZB-Zinssenkungen

Die Inflation im Euroraum blieb im April bei 2.2%, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten von Eurostat hervorgeht, entgegen den Erwartungen der Ökonominnen und Ökonomen eines leichten Rückgangs auf 2.1%. Die Kerninflation stieg von 2.4% im März auf 2.7%, teilweise aufgrund von Ostereffekten. Auch die viel beachtete Dienstleistungsinflation zog erneut an und lag bei 3.9% im Vergleich zu 3.5% zuvor. Die höheren Inflationswerte dämpfen die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank, die ihre Geldpolitik zuletzt im April gelockert hatte.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG