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Investorenvertrauen in Deutschland sinkt

Redaktioneller Hinweis: Aufgrund eines Feiertages erscheint die nächste Ausgabe des LGT Navigators am Montag, den 22. Mai.

Das Vertrauen der Anleger in Deutschland ist den dritten Monat in Folge gesunken, was darauf hindeutet, dass die grösste europäische Volkswirtschaft auf eine Rezession zusteuert. Die negativen Aussichten für Deutschland wurden durch langsame Wirtschaftswachstumsdaten aus dem Euroraum am Dienstag bestätigt. Die Börsen standen am Dienstag auch wegen der Sorge vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA in den kommenden Tagen unter Druck, falls die Gesetzgeber in Washington keine Einigung über die Höchstverschuldung des Landes erzielen.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Automobilherstellung
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Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland lagen im Mai bei -10.7 Punkten, oder 14.8 Punkte niedriger als im Vormonat. Dies ist der dritte monatliche Rückgang in Folge und der erste negative Wert im Jahr 2023. ZEW-Präsident Professor Achim Wambach sagte, die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abrutschen könnte. Die schlechten Ergebnisse sind teilweise auf die Erwartungen der Marktteilnehmer zurückzuführen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter anheben wird. Die EZB hat Anfang des Monats die Zinssätze um 25 Basispunkte erhöht, was langsamer ist als die drei vorangegangenen Erhöhungen um jeweils 50 Basispunkte, und EZB-Mitglieder haben seitdem signalisiert, dass weitere Zinsschritte wahrscheinlich sind. Ebenfalls am Dienstag bestätigte die EU-Statistikbehörde Eurostat das magere Wirtschaftswachstum des Euroraums von 0.1% im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal.

In New York gerieten die Märkte unter Druck, obwohl am Dienstag solide Daten zu den Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht wurden. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im April um 0.4% im Vergleich zum Vormonat. Während einige Wirtschaftsdaten auf eine Verlangsamung der US-Wirtschaft hindeuten, deuten die Retail Sales darauf hin, dass die Verbraucher trotz der hohen Inflation und anderer Gegenwinde weiterhin bereit sind, Geld auszugeben. Dennoch fiel der Dow Jones Industrial um mehr als 1% und schloss am Dienstag bei 33'012.14 Punkten. Der S&P 500 fiel um 0.64% und beendete den Tag bei 4'109.90 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-100 konnte sich im positiven Bereich halten und beendete die Sitzung mit einem Plus von 0.09% bei 13'426.01 Punkten.

In Asien verlief der Handel am Mittwoch uneinheitlich. Der japanische Leitindex Nikkei legte um 0.9% zu, nachdem am Mittwoch veröffentlichte Daten gezeigt hatten, dass das Bruttoinlandsprodukt des Landes im ersten Quartal des Jahres um 0.4% im Vergleich zum Vorquartal gestiegen war. Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite um 0.5%, während der Shenzhen Component 0.2% niedriger notierte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.9%. Der südkoreanische Kospi legte um 0.6% zu.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Siemens, Commerzbank, Münchener Rück und Hauptversammlungen von Deutsche Bank, Applied Materials, Cisco.

Konjunkturdaten im Fokus: Eurozone Verbraucherpreise (11:00 Uhr), Bank of England Gouverneur Andrew Bailey hält eine Rede auf der Jahreskonferenz der britischen Handelskammern (11:50), Wohnungsbaubeginne- und Baugenehmigungen USA (14:30), wöchentliche EIA Ölbericht (16:30).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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