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Tech-Aktien, Abstimmung im US-Schuldenstreit und Fed-Beige-Book im Fokus

Der in Washington erzielte Kompromiss im Streit um die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze löste an den Börsen kein Feuerwerk aus, da eine "Last-Minute-Lösung" mehr oder weniger eingepreist war. Unterdessen spielt die Musik weiterhin bei den Tech-Werten. So erreichte der Grafikkarten-, Server- und KI-Chips-Spezialist Nvidia an der Nasdaq zeitweise einen Börsenwert von einer Billion US-Dollar. Ins Zentrum rückt nun der regelmässige Wirtschaftsbericht der amerikanischen Notenbank. Das sogenannte "Beige Book" soll Auskunft über die weitere Ausrichtung der US-Geldpolitik geben.   

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Nasdaq
© Shutterstock

An der New Yorker Börse starteten die Aktienindizes nach dem verlängerten Wochenende am Dienstag uneinheitlich. Während Technologieaktien an die Rally von Ende letzter Woche anknüpften, blieben die Indizes der Standardwerte mehr oder weniger unverändert. Der Nasdaq 100 schloss 0.4% höher bei 14'354.99 Punkten, musste dabei aber den Grossteil seiner während des Tages gesammelten Gewinne wieder abgeben. Im Fokus blieb die Aktie von Nvidia, die nach den in der vergangenen Woche veröffentlichten starken Quartalszahlen und einem optimistischen Ausblick von Rekordhoch zu Rekordhoch eilt. Der Dow Jones Industrial ging bei 33'042.78 Punkten 0.15% tiefer als am Freitag aus dem Handel und der S&P 500 blieb unverändert bei 4'205.52 Punkten. Nach dem am Wochenende erzielten Kompromiss steht heute voraussichtlich nun eine Abstimmung im US-Kongress an. Eine Zustimmung gilt als nach wie vor als ungewiss. Am Anleihenmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen leicht auf 3.70% nach.

Einen positiven Akzent setzte das Verbrauchervertrauensbarometer des New Yorker Marktforschungsinstitut Conference Board. Demnach hat sich die Stimmung der Amerikaner im Mai weniger eingetrübt als erwartet. Der Indikator fiel gegenüber dem Vormonat um 1.4 auf 102.3 Punkte (Konsens 99.0). Mit Spannung wird heute Abend um 20:00 Uhr MEZ das "Beige Book" der US-Notenbank erwartet. Dieses dient dem geldpolitischen Rat (FOMC) als Entscheidungsgrundlage für die Festsetzung der Geldpolitik. Der nächste Zinsentscheid ist auf den 14. Juni angesetzt.

In Asien sorgten schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China für Verluste. In Hongkong fiel der Hang Seng-Index um 2% auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr. Die Börsen auf dem chinesischen Festland notierten ebenfalls niedriger: Der Shanghai Composite gab um 0.55% und der Shenzhen Component um 0.75% nach. Zuvor war der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe den zweiten Monat in Folge auf 48.8 Punkte gesunken und damit wieder klar im Kontraktionsbereich. In Tokio fiel der Nikkei 225 von einem 33-Jahres-Hoch zurück und notierte einen Tagesverlust von rund 1.1%. Australiens S&P/ASX 200 fiel um 1.3%, nachdem die Inflationsrate stärker als erwartet auf 6.8% anstieg (Konsens 6.4%).

Europas Börsen weiteten am Dienstag ihre Verluste vom Vortag mehrheitlich aus. Der EuroStoxx 50 verlor knapp 0.7%, womit der Eurozonen-Leitindex nur knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief schloss.

In der Eurozone hat sich die allgemeine Wirtschaftsstimmung im Mai wieder eingetrübt. Der von der Europäischen Kommission monatlich erstellte Economic Sentiment Indicator (ESI) gab um 2.5 auf 96.5 Punkte nach (Konsens 98.8) und erreichte damit das tiefste Niveau seit November 2022. Deutlich negativer zeigten sich die Unternehmen im Einzelhandel, hiess es. In Spanien hat sich unterdessen die Inflation im Mai spürbar abgeschwächt. Die Jahresteuerungsrate sank deutlich stärker als erwartet von 3.8% im April auf 2.9% (Konsens 3.3%). Mitte 2022 betrug Spaniens Inflationsrate noch mehr als 10%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Salesforce Q1-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Schweiz Einzelhandelsumsatz im April (08:30 Uhr MEZ), Frankreich BIP Q1, Verbraucherpreise Mai und Konsumausgaben April (08:45), Deutschland Arbeitslosenzahlen Mai (09:55), Italien BIP Q1 (10:00) und Verbraucherpreise Mai (11:00), Deutschland Verbraucherpreise Mai (14:00), USA Einkaufsmanagerindex Chicago (15:45) und Fed Fed Beige Book (20:00). 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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