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Ölpreise fallen angesichts Produktionsausweitung der OPEC+

Die Rohölpreise verbuchten zu Beginn dieser Woche einen signifikanten Rückgang und erreichten den niedrigsten Stand seit 2021, nachdem die OPEC+ eine unerwartete Produktionssteigerung angekündigt hatte. Die Aktienkurse an der Wall Street stiegen aufgrund des Optimismus über mögliche Handelsgespräche zwischen den USA und China. Im Euroraum verbesserte sich das Anlegervertrauen im Mai laut dem deutschen Institut Sentix erheblich und übertraf die Erwartungen. Der Fokus der Anlegerinnen und Anleger wird sich nun auf die nächste Zinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch richten.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

Öl
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Die Ölpreise fielen am Montag, nachdem OPEC+ eine unerwartete Produktionssteigerung angekündigt hatte. Die Brent-Öl-Futures für Juni sanken um 3.6% auf USD 59.10 pro Barrel, während die West Texas Intermediate-Rohöl-Futures um 3.7% auf USD 55.68 pro Barrel fielen. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) einigten sich darauf, die Produktion ab Juni um 411'000 Barrel pro Tag zu erhöhen, was die Sorgen über ein Überangebot bei nachlassender Nachfrage verstärkte. Diese Massnahme folgt einem breiteren Trend sinkender Ölpreise im Jahr 2025, der durch globale wirtschaftliche Unsicherheiten und anhaltende Handelskonflikte zwischen den USA und China verschärft wird.

Asiatische Aktien steigen im Zuge der Hoffnung auf Handelsgespräche

Die Märkte im Asien-Pazifik-Raum stiegen am Dienstag grösstenteils, da die Anlegerinnen und Anleger die Entwicklungen im Handelskrieg zwischen den USA und den regionalen Ländern beobachteten. Indiens Vorschlag für Nullzölle auf bestimmte Waren und Malaysias Ankündigung laufender Zollgespräche mit den USA stärkten die Stimmung. Der CSI 300-Index in China stieg um knapp 1% und der Hang Seng Index in Hongkong legte um 0.7% zu, während der Nifty 50 in Indien um 0.2% fiel. Unterdessen stärkte sich der US-Dollar gegenüber asiatischen Währungen und kehrte damit die jüngsten Rückgänge um.

US-Aktienindizes fallen aufgrund von Zollbedenken - Trump verhängt 100% Zoll auf ausländische Filme

Die US-Aktienmärkte begannen die Woche mit leichten Rückgängen nach einer starken Vorwoche, da Sorgen über neue Zölle auf ausländisch produzierte Filme die Medien- und Streaming-Aktien belasteten. Der Dow Jones Industrial Average fiel am Montag um 0.2% auf 41'218.83 Punkte, während der S&P 500 um 0.6% auf 5650.38 Punkte und der Nasdaq 100 um 0.7% auf 19'967.94 Punkte sanken. Präsident Donald Trump kündigte Pläne an, einen Zoll von 100% auf ausländische Filme zu verhängen, was Aktien wie Netflix und Walt Disney beeinträchtigte. Die Zölle werden sofort umgesetzt, bestätigte das Handelsministerium. Darüber hinaus kündigte Warren Buffet seinen Rücktritt von Berkshire Hathaway an, was zu einem Rückgang der B-Aktien um 5.1% führte. In den Wirtschaftsnachrichten übertraf der US ISM Non-Manufacturing PMI mit 51.6 die erwarteten 50.4.

Das Anlegervertrauen im Euroraum erholt sich im Mai

Die Investorenstimmung in der Eurozone verbesserte sich im Mai erheblich, wobei der Sentix-Index von minus 19.5 im April auf minus 8.1 stieg und die Erwartungen übertraf. Die Komponente der aktuellen Lage des Index stieg auf minus 19.3, den höchsten Stand seit August 2024, während die Erwartungen um 19.6 Punkte auf 3.8 zulegten. Die Erholung folgt auf die gemessene Reaktion der EU auf die von US-Präsident Trump verhängten Zölle, die zuvor die Stimmung gedämpft hatten.

Europäische Aktien stabil

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Montag wenig Bewegung, wobei der EuroStoxx 50 minimal nachgab und der SMI in Zürich um 0.2% fiel. Die Londoner Märkte waren wegen eines Feiertags geschlossen. Shell erwägt die Übernahme von BP, das mit fast EUR 66 Milliarden bewertet wird, was erhebliche Kostensynergien, insbesondere im Golf von Mexiko, schaffen könnte. Die BP-Aktien stiegen im US-Handel um 2.8%, während Shell um 1.7% fiel. Darüber hinaus führte die EUR 7 Milliarden Investition der Erste Group in die polnische Tochtergesellschaft von Santander zu einem Anstieg der Erste Group-Aktien um 8.7% in Wien.

Schweizer Inflation sinkt im April auf 0%

Die Schweizer Inflation sank im April laut den am Montag veröffentlichten Daten des Bundesamts für Statistik stark auf 0%, nach 0.3% im März. Der unerwartete Rückgang erhöht die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die Preise für inländische Güter stiegen im Jahresvergleich um 0.8%, während importierte Güter um 2.5% fielen. Experten führen den Rückgang auf niedrigere Ölpreise und einen stärkeren Schweizer Franken zurück, wobei viele vorhersagen, dass die Inflation in den kommenden Monaten negativ werden könnte.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG