LGT Navigator

US-Dollar steigt, Gold gibt nach

Der US-Dollar kletterte am Donnerstag auf Mehrwochenhochs und löste bei Gold nach der Waffenstillstandsvereinbarung im Nahen Osten Gewinnmitnahmen aus. Die US-Aktienmärkte schlossen nach einer Serie von Rekorden schwächer, da Anlegerinnen und Anleger angesichts von Überhitzungstendenzen vorsichtiger agierten, während die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum überwiegend schwächer tendierten - einzig SK Hynix und Samsung Electronics erreichten im Sog der KI-Euphorie neue Allzeithochs. In Europa gaben die Märkte nach, nachdem Ferrari nach einem enttäuschenden Ausblick stark einbrach und Banken schwächelten. Die deutschen Exportdaten unterstrichen zudem die anhaltenden Gegenwinde für die Region. Der US-Regierungsstillstand verlängerte sich auf neun Tage und sorgt für weniger makroökonomische Klarheit, da viele wichtige US-Datenveröffentlichungen aufgeschoben werden.

  • Datum
  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

USD-Banknoten
© shutterstock

Der US-Dollar setzte seinen Aufwärtstrend am Donnerstag fort und erreichte sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch dem Euro den höchsten Stand seit über vier Wochen. Der Euro geriet unter Druck durch schwächere als erwartete deutsche Exportdaten und die anhaltende politische Unsicherheit in Frankreich. Der US-Dollar-Index notierte bei 99.3 und hat damit an jedem Tag dieser Woche zugelegt. Parallel dazu geriet Gold unter Druck und rutschte nach einem Rekordhoch nahe USD 4060 in der Vorwoche wieder unter USD 4000 pro Unze. Nach Bekanntgabe des von den USA vermittelten Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas kam es zu Gewinnmitnahmen, da die "sichere Hafen-Nachfrage" nachliess. Das Edelmetall dürfte dennoch die achte Woche in Folge Zuwächse verzeichnen, da die politische Unsicherheit in den USA und die Erwartung einer weiteren Lockerung durch die Federal Reserve weiter stützen. Auch andere Edelmetalle gaben nach - Platin fiel von einem fast 13-Jahres-Hoch zurück und Silber stabilisierte sich, nachdem es am Donnerstag ein Rekordniveau erreicht hatte.

SK Hynix und Samsung erreichen Rekordstände

Die Aktien der südkoreanischen Halbleiterherstellerinnen und Hersteller SK Hynix und Samsung Electronics schossen am Freitag auf neue Allzeithochs und legten um 6.1% beziehungsweise fast 5.4% zu. Grund dafür war die anhaltende KI-Euphorie nach neuen Partnerschaften, insbesondere mit OpenAI und Advanced Micro Devices. Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum notierten hingegen überwiegend schwächer: Der Nikkei 225 gab um 1% nach, der Hang Seng Index verlor 1.4%, was die anhaltende Vorsicht der Anlegerinnen und Anleger widerspiegelt. Der CSI 300 in China sank um 1.5%, der australische S&P/ASX 200 war leicht rückläufig. Auffällig ist jedoch, dass der südkoreanische Kospi-Index nach den Feiertagen um 1.4% zulegen konnte und sich damit dem schwächeren Trend der übrigen Region entzog.

US-Aktien geben nach Rekordlauf nach

Die wichtigsten US-Aktienindizes verzeichneten am Donnerstag nach den jüngsten Rekordständen leichte Verluste, da die Anlegerinnen und Anleger angesichts eines möglicherweise überhitzten Marktes vorsichtiger agierten. Der S&P 500 verlor 0.28% auf 6735.11 Punkte, der Dow Jones Industrial gab 0.52% auf 46'358.42 Punkte nach und der Nasdaq 100 sank um 0.15%. Nvidia erzielte trotz alledem ein neues Rekordhoch und legte nach Meldungen zu bedeutenden Exportgenehmigungen sowie erhöhten Analystenzielen um knapp 2% zu.

Europäische Aktien schwächer - Ferrari unter Druck

Die Aktien der Eurozone gaben am Donnerstag leicht nach: Der EuroStoxx 50 verlor 0.4%, belastet von einem Einbruch der Ferrari-Aktie nach enttäuschenden Erwartungen und schwächeren Bankenwerten, insbesondere nach Nachrichten von HSBC. Ferrari fiel um über 15%, nachdem die langfristigen Planzahlen die Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger deutlich verfehlten. HSBC rauschte mehr als 5% ab, nachdem eine Übernahme der Minderheitsaktionärinnen und -aktionäre an der Hang Seng Bank angekündigt und Aktienrückkäufe ausgesetzt wurden. Besonders schwach war erneut der Automobilsektor, der europaweit um fast 5% einbrach, auch Michelin büsste rund 4% ein. Der französische CAC 40 verlor 0.2%, der Schweizer SMI 0.3%, während der deutsche DAX sich leicht im Plus hielt.

Deutsche Exporte im August rückläufig

Die deutschen Exporte gingen im August gegenüber Juli um 0.5% auf EUR 129.7 Mrd. zurück, während die Einfuhren um 1.3% auf EUR 112.5 Mrd. sanken - so die offiziellen Zahlen vom Donnerstag. Im Jahresvergleich lagen die Ausfuhren um 0.7% niedriger und die Einfuhren um 3.5% höher; der Überschuss im Aussenhandel verringerte sich auf EUR 17.2 Mrd. nach EUR 21.9 Mrd. im Vorjahresmonat. Der Handel mit den EU-Ländern schwächte sich auf Monatsbasis ab. Auffällig ist der erneute starke Rückgang der Exporte in die USA - sie fielen zum fünften Mal in Folge, gegenüber August des Vorjahres sogar um 20.1%. Dagegen stiegen die Exporte nach China im Monatsvergleich um 5.4%, die Importe von dort gingen um 4.5% zurück.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: SECO Konsumentenstimmung Schweiz (09:00), Industrieproduktion Italien (10:00), Beschäftigtenzahl ex Agrar USA (14:30), Arbeitslosenquote Kanada (14:30) und Verbraucherumfragen der Universität Michigan (16:00).

Treffen Sie fundierte Anlageentscheide mit LGT

Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick

Folgen Sie uns auch auf Facebook oder LinkedIn – oder besuchen Sie Insights und entdecken Sie spannende Hintergrundartikel. Bei Fragen steht Ihnen ein Berater der Bank gerne zur Verfügung.

Impressum
Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG