Nach der jüngsten Rekordjagd versuchen die Aktienmärkte, das höhere Bewertungsniveau zu konsolidieren. Im Blick bleibt dabei vor allem das antizipierte Corona-Konjunkturpaket der USA sowie die längerfristig ausgelegte, expansive Ausrichtung der Zentralbanken. US-Notenbankchef Powell bekräftigte, dass die Wirtschaft angesichts der Coronakrise weitere Hilfen benötigt. Während die Inflationserwartungen an den Finanzmärkten angesichts der antizipierten weiteren Expansion der fiskalpolitischen Massnahmen zur Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie seit geraumer Zeit gestiegen sind, blieb die aktuelle Inflationsrate in den USA zu Jahresbeginn unverändert moderat.
An der Wall Street tendierten die Indizes zur Wochenmitte mehr oder weniger seitwärts, wobei zum Handelsauftakt teilweise erneut Rekordhochs notiert werden konnten. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Tagesplus von +0.2% bei 31'437.80 Punkten, während der marktbreite S&P 500 um -0.03% auf 3'909.88 Zähler und der Technologieaktienindex Nasdaq 100 um -0.23% auf 13'655.27 Punkte nachgab. Auf Unternehmensseite machten vorbörslich u.a. die Quartalszahlen von Coca-Cola Schlagzeilen, nachdem der Getränkekonzern mit seinem Gewinn pro Aktie die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Unterdessen hielt US-Zentralbankvorsitzender Jerome Powell in einer Rede vor dem Economic Club of New York fest, dass der US-Arbeitsmarkt noch weit von einer vollständigen Erholung entfernt sei. Powell betonte, dass es mehr als eine unterstützende Geldpolitik brauche, um maximale Beschäftigung zu erreichen und zu erhalten.
In Asien verlief der Aktienhandel aufgrund von Feiertagen in Japan, Korea und China am Donnerstag ruhig. Für die europäischen Aktienbörsen signalisieren die Futures einen freundlichen Auftakt. Neben einigen Unternehmensergebnissen stehen heute u.a. auch die neusten Konjunkturprognosen der EU-Kommission (11.00 Uhr MEZ) im Mittelpunkt. Im November hatte die EU-Kommission prognostiziert, dass in der Euro-Wirtschaft 2021 mit einem Wachstum von +4.2% zu rechnen sei.
Während Analysten einen Anstieg der Teuerungsrate der amerikanischen Verbraucherpreise auf Jahressicht erwartet hatten, blieb die Inflationsrate im Januar mit +1.4% gegenüber dem Vormonat unverändert. Auf Monatssicht stiegen die Konsumentenpreise um +0.3%. Ohne Berücksichtigung der häufig schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise ging die Teuerungsrate im Januar sogar auf +1.4% von +1.6% im Dezember zurück. Andererseits sorgt das an den Finanzmärkten erwartete billionenschwere Konjunkturpaket der neuen Regierung unter Präsident Joe Biden für eine Zunahme der Inflationserwartungen. Bisher zeigte sich die US-Notenbank diesbezüglich aber (noch) nicht besorgt.
In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Januar kräftiger als erwartet gestiegen. Im Vergleich zur Vorjahresperiode betrug die Teuerungsrate +1.0%, respektive auf EU-harmonisierter Basis +1.6%. Im Dezember waren die Konsumentenpreise im Jahresvergleich noch um -0.3% gesunken. Preistreibend habe sich u.a. die Mitte 2020 für ein halbes Jahr befristete Mehrwertsteuersenkung ausgewirkt, erklärte das Statistische Bundesamt.
Das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo geht davon aus, dass die neuerlichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Corona-Pandemie für einen erneuten Dämpfer für die deutsche Wirtschaft sorgen werden. Nach den Berechnungen des Ifo-Instituts könnte die Schliessung der konsumnahen Dienstleistungsbereiche das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2021 nochmals um knapp einen Prozentpunkt nach unten drücken. Da die Industrie- und Baukonjunktur aber weiterhin gut laufen, dürfte das Bruttoinlandsprodukt zu Jahresbeginn nicht zurückgehen, sondern stagnieren, kommentierte das Ifo.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
00:00 | CN | Feiertag | |
00:00 | JP | Feiertag | |
14:30 | USA | Erstanträge auf Arbeitslosengeld (wöchentlich) | +779'000 |
20:00 | USA | Fed Halbjahresbericht zur Geldpolitik im Senat |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Zurich Insurance | Q4 |
CH | Clariant | Q4 |
FR | L'Oréal | Q4 |
FR | Schneider Electric | Q4 |
GB | AstraZeneca | Q4 |
USA | Walt Disney | Q4 |
USA | PepsiCo | Q4 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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