Während in Grossbritannien, trotz steigender Covid-19-Fallzahlen, am sogenannten «Freedom Day» fast alle Corona-Massnahmen aufgehoben wurden, hat an den Kapitalmärkten die Angst vor einer akzentuierten Ausbreitung der neuen Virusvarianten auf dem europäischen Kontinent wieder spürbar zugenommen und die Aktienindizes unter Druck gesetzt. Hinzu kommen geopolitische Spannungen zwischen den USA und China. Anleger hoffen nun auf positive Impulse der laufenden Quartalsberichtssaison.
Akzentuierte Bedenken hinsichtlich einer weiteren unkontrollierten Ausbreitung der Coronavirus-Varianten mit der Konsequenz erneuter Lockdowns sorgten an den Aktienmärkten am Montag für grössere Erschütterungen. Gleichzeitig fiel die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen zeitweise unter 1.2% auf ein Fünfmonatstief. In Europa verlor der Benchmarkindex EuroStoxx 50 mehr als -2.5% und auch die Wall Street verzeichnete zu Wochenbeginn Verluste. Der Dow Jones Industrial schloss -2.09% tiefer bei 33'962.04 Punkten und erreichte damit den niedrigsten Stand seit fast einem Monat. Der breite S&P 500 gab um -1.59% auf 4'258.49 Zähler nach und der Technologieaktienindex Nasdaq 100 verlor -0.9% – Schlusskurs 14'549.09 Punkte. Eine minimale Stütze war zumindest ein besser als erwartetes Ergebnis von IBM. Der Konzern profitierte von einer guten Entwicklung im Cloud- und Softwaregeschäft sowie im globalen Dienstleistungsgeschäft.
In Asien folgten die Börsen den negativen Vorlagen aus den USA und Europa. In Tokio notierte der 225 Aktien umfassende Nikkei-Index einen Tagesverlust von -0.7% und in Hongkong verliert der Hang Seng-Index -1.2%.
Die Schweizer Grossbank UBS profitierte im zweiten Quartal von den günstigen Marktbedingungen sowie der positiven Anlegerstimmung und wies einen deutlich höher als erwarteten Reingewinn von USD 2.01 Mrd. aus (+63% gegenüber dem Vorjahr). Gut lief es der UBS im zweiten Quartal vor allem in der globalen Vermögensverwaltung. Die verwalteten Vermögen nahmen um +4% auf USD 3'230 Mrd. zu.
Die USA, die EU, Grossbritannien, Kanada, Neuseeland, Japan und die Nato haben China für jüngste Cyberattacken verantwortlich gemacht. Die genannten Staaten sind überzeugt, dass der im März registrierte Hackerangriff auf die E-Mail-Software Exchange Server des US-Technologiekonzerns Microsoft vom chinesischen Ministerium für Staatssicherheit (MSS) orchestriert wurde. Seit der Amtsübernahme von US-Präsident Joe Biden fährt die US-Regierung diesbezüglich einen harten Kurs gegenüber China. An den Finanzmärkten dürften die aufflammenden geopolitischen Spannungen mit Sorge verfolgt werden.
Nach Einschätzung der Bundesbank wird die deutsche Wirtschaft ihren Erholungstrend fortsetzen. Europas grösste Volkswirtschaft dürfte im Frühjahr ihr Tief erreicht haben und im zweiten Quartal wieder kräftig gewachsen sein. In ihrem gestern vorgelegten Monatsbericht schreibt die Notenbank, dass die laufende Konjunkturerholung grösstenteils durch den Dienstleistungssektor getragen werde, während die Industrie unter den Engpässen in den Lieferketten leide. In der nächsten Woche wird das Statistische Bundesamt erste offizielle Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von April bis einschliesslich Juni veröffentlichen.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | DE | Erzeugerpreise (Juni, J/J) | +7.2% |
14:30 | USA | Baugenehmigungen (Juni, M/M) | -2.9% |
14:30 | USA | Wohnbaubeginne (Juni, M/M) | +3.6% |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | UBS | H1 |
CH | Kühne & Nagel | Q2 |
FR | Alstom | Q1 Umsatz |
FR | Remy Cointreau | Q1 Umsatz |
SWE | Volvo | Q2 |
SWE | Electrolux | Q2 |
NOR | Kone | Q2 |
GB | Anglo American | Q2 |
GB | Easyjet | Q3 Umsatz |
USA | Netflix | Q2 |
USA | Philip Morris | Q2 |
USA | Ally Financial | Q2 |
Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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