Nach den Rückschlägen der vergangenen Tage, scheint sich die Stimmung an den Aktienmärkten wieder etwas gefangen zu haben. Gefragt waren insbesondere Substanzaktien in den Bereichen Finanzen, Energie oder Basiskonsumgüter, während Technologieaktien weiterhin unter der antizipierten Zinswende der US-Notenbank leiden. In den Fokus rücken nun vor allem die neusten Inflationsdaten aus den USA, die am Donnerstag veröffentlicht werden. In der Folge der erwarteten Zinswende in den USA bleibt auch die EZB weiterhin im Fokus.
An der Wall Street erholten sich die Indizes gestern von den vorangegangenen Verlusten. Nach einem zunächst schwachen Start schlossen der Dow Jones Industrial rund ein Prozent höher und der S&P 500 legte um +0.8% zu. An der Technologiebörse Nasdaq konnten die Indizes schlussendlich doch noch um rund +1.2% zulegen. Dennoch verloren die Tech-Indizes, angesichts der bevorstehenden ersten Zinsstraffung der Fed, seit Jahresbeginn rund -15%.
Nachdem bei der letzten geldpolitischen Standortbestimmung der Europäischen Zentralbank (EZB) vor knapp einer Woche an den Finanzmärkten die Erwartungen einer Zinswende im Euroraum an Gewicht gewonnen haben, relativierte Notenbankchefin Christine Lagarde und verwies auf die geopolitischen Risiken für Europas Wirtschaftsentwicklung. Ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik müsse zudem graduell und schrittweise erfolgen, so Lagarde anlässlich ihrer Anhörung vor dem Europäischen Parlament. Dennoch will Lagarde angesichts des steigenden Inflationsdrucks aber erste Zinsschritte noch in diesem Jahr nicht mehr ausschliessen. Die EZB werde beim nächsten geldpolitischen Entscheid im März die neuesten Wachstums- und Inflationsprojektionen genau analysieren. Für voreilige Schlussfolgerungen gebe es derzeit aber keinen Grund, betonte Lagarde. Wohl in Anlehnung an das berühmte Zitat ihres Vorgängers Mario Draghi – «whatever it takes» – meinte die EZB-Vorsitzende, dass die EZB die notwendige Entschlossenheit zeigen werde, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Diese Verpflichtung bleibe «absolut unerschütterlich».
In den USA hat sich das Aussenhandelsdefizit im Jahr 2021 auf einen neuen Rekordwert ausgeweitet. Das Defizit erhöhte sich um knapp +27% auf USD 859.1 Milliarden. Dabei sind sowohl die Importe (+20.5%) als auch die Exporte (+18.5%) kräftig gestiegen. Mit China belief sich das Defizit der Amerikaner 2021 auf USD 355.3 Milliarden, ein Plus von +14.5% und der höchste Stand seit dem Rekordjahr 2018. Für Dezember wiesen die Vereinigten Staaten insgesamt ein Handelsdefizit von USD 80.7 Milliarden aus, was weniger war als von Ökonomen mit USD 83.0 Milliarden erwartet.
Das US-Repräsentantenhaus gab grünes Licht für einen Übergangshaushalt, um einmal mehr zu verhindern, dass der Regierung bereits Ende nächster Woche das Geld ausgeht. In der grossen Kammer wurde der Gesetzesentwurf, der die Finanzierung bis zum 11. März sichert, mit einer Mehrheit von 272 zu 162 Stimmen angenommen. Nun muss auch der Senat dem Vorschlag zustimmen, bevor es Präsident Joe Biden unterzeichnen kann. Kommt kein Übergangshaushalt zustande, droht ein «Shutdown», respektive eine teilweise Stilllegung der Regierungsgeschäfte.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | DE | Handelsbilanz (Dezember) | EUR +10.9 Mrd. |
10:00 | IT | Industrieproduktion (Dezember, M/M) | +1.9% |
Land | Unternehmen | Periode |
DE | Deutsche Börse | Jahreszahlen |
DE | Metro | Q1 |
DE | Siemens Energy | Q1 |
FR | L'Oréal | Jahreszahlen |
NL | ABN Amro | Jahreszahlen |
NL | Akzo Nobel | Jahreszahlen |
NL | Aegon | Jahreszahlen |
AUT | Voestalpine | Q3 |
SWE | Svenska Handelsbanken | Jahreszahlen |
DKK | A.P. Moller-Maersk | Jahreszahlen |
GB | GlaxoSmithKline | Jahreszahlen |
USA | Walt Disney | Q1 |
USA | Uber Technologies | Q4 |
USA | Mattel | Q4 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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