Die Hoffnung auf eine mögliche Entspannung im Ukraine-Konflikt hat sich einmal mehr in Luft aufgelöst, nachdem an den jüngsten direkten Verhandlungen erneut kein Durchbruch erzielt werden konnte. Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigte, dass es noch keine konkreten Ergebnisse der Gespräche mit Russland gebe. Der Verhandlungsprozess werde fortgesetzt, aber bisher seien es nur Worte und nichts Konkretes. Während neuste Arbeitsmarktdaten aus den USA einen positiven Impuls lieferten, belasteten die wieder gestiegenen Ölpreise. Ins Zentrum rückt nun der Ende Woche anstehende monatliche US-Arbeitsmarktbericht, der auch für die Ausrichtung der Geldpolitik der US-Notenbank jeweils von entscheidender Bedeutung ist.
An den Kapitalmärkten sind die Hoffnungen auf eine Deeskalation im Krieg in der Ukraine schnell wieder versandet und die Stimmung bleibt von Unsicherheit geprägt. An der Wall Street schloss der Dow Jones Industrial zur Wochenmitte nach einem eher richtungslosen Handel -0.19% tiefer bei 35'228.81 Punkten und der breite S&P 500 gab um -0.63% auf 4'602.45 Punkten nach. Die Technologieindizes an der Nasdaq, die Tags zuvor noch kräftige Gewinne erzielten, gingen am Mittwoch rund ein Prozent tiefer aus dem Handel. In Asien drückten der anhaltende Konflikt in der Ukraine und die geopolitischen Unsicherheiten ebenfalls auf die Börsenstimmung.
Heute wird die Opec+ über ihre Förderstrategie beraten. Zu der Online-Konferenz werden die Energieminister der 23 Staaten erwartet. Experten gehen davon aus, dass die Allianz an ihrer bisherigen Linie festhält und den Ölhahn im Mai um etwa 400’000 Barrel (je 159 Liter) am Tag aufdreht.
Erstmals seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich der russische Aussenminister Sergej Lawrow in China mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi getroffen. Anlässlich des diplomatischen Spitzentreffens hoben beide Seiten die Qualität der Beziehungen und den Wunsch nach einem Ausbau der strategischen Partnerschaft hervor. Die Einladung zu den persönlichen Gesprächen kam aus Peking. Anlass war aber nicht der Ukraine-Konflikt, sondern Afghanistan, daher nehmen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der Taliban-Regierung teil.
Gemäss dem amerikanischen Arbeitsmarktdienstleistungsunternehmen ADP blieb das Stellenwachstum in der Privatwirtschaft im März weiterhin solide. Demnach wurden 455'000 neue Jobs geschaffen, getrieben vor allem durch den Dienstleistungssektor. Bereits im Februar war der Stellenzuwachs mit 475'000 stark.
In den Euroländern hat sich die generelle Wirtschaftsstimmung im März vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine deutlich eingetrübt. Der von der EU-Kommission monatlich publizierte Economic Sentiment Indicator fiel dabei um 5.4 auf 108.5 Punkte zurück. Einzig in der Dienstleistungsbranche zeigten sich die befragten Unternehmen wegen der Lockerung der Pandemiemassnahmen zuversichtlicher.
Gemäss einer aktuellen Umfrage des Münchener Ifo-Instituts planen immer mehr Unternehmen in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen. Der Ifo-Preiserwartungsindex erreichte dabei mit 54.6 Punkten ein Rekordhoch. Vor diesem Hintergrund dürfte die Inflationsrate in Deutschland im laufenden Jahr «auf deutlich über fünf Prozent steigen», kommentierte das Ifo. Am stärksten sei die Absicht die Preise zu erhöhen im Nahrungsmitteleinzelhandel.
Die deutsche Industrie und insbesondere die energieintensive chemische Industrie muss sich im Fall eines Embargos russischer Energielieferungen auf ein «dramatisches Szenario» einstellen, warnte Christian Kullmann, Präsident des Verbandes der chemischen Industrie (VCI). Die Produktion könnte innerhalb von wenigen Tagen stillstehen und weitere Branchen wie die Bau-, Auto - und Verpackungsindustrie könnten nicht mehr produzieren.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im März weiter signifikant gestiegen. Auf Jahressicht erhöhte sich die Teuerungsrate von +5.5% im Februar auf +7.3%, deutlich stärker als von Ökonomen im Schnitt mit +6.2% prognostiziert.
Auch in Spanien zog die bereits hohe Inflation weiter an. Die Lebenshaltungskosten erhöhten sich im März gegenüber dem Vorjahresmonat um +9.8%. Ein drastischer Sprung im Vergleich zur Inflationsrate im Februar von +7.6%. Auf Monatssicht stiegen die Konsumentenpreise auf breiter Basis um knapp +4%.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | GB | BIP Q4 (Q/Q, Revision) | +1.0% |
08:00 | DE | Einzelhandelsumsätze (März, M/M) | +2.0% |
08:45 | FR | Verbraucherpreise (März, J/J) | +4.2% |
08:45 | FR | Konsumausgaben (Februar, M/M)) | -1.5% |
09:55 | DE | Arbeitslosenrate (März) | 5.0% |
11:00 | IT | Verbraucherpreise (Februar, J/J) | +6.2% |
11:00 | EZ | Arbeitslosenrate (Februar) | 6.8% |
12:00 | OPEC | Pressekonferenz | |
14:30 | USA | Erstanträge Arbeitslosengeld (wöchentlich) | 187'000 |
14:30 | USA | Konsumausgaben (Februar, M/M) | +2.1% |
14:30 | USA | Einkommen (Februar, M/M) | +0.0% |
15:45 | USA | Chicago Einkaufsmanagerindex (März) | 56.3 |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Syngenta | Jahreszahlen |
SWE | H&M | Q1 |
USA | Walgreens Boots Alliance | Q2 |
KAN | Blackberry | Q4 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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