Während die Unternehmensberichtsaison voll ins Rollen kommt und Anlegern neue Impulse liefert, bleibt die Börsenstimmung nach wie vor durch Konjunktur- und Inflationsängste belastet. Die Probleme in den globalen Lieferketten trüben das Geschäftsumfeld der Unternehmen, wie die neusten Umfrageresultate des Ifo zeigten. In Washington kämpfen die Demokraten unterdessen für die Einführung einer US-Vermögenssteuer, um den Ausbau der sozialen Sicherung und die Bekämpfung des Klimawandels zu finanzieren. Ins Zentrum rücken nun auch die geldpolitischen Sitzungen der EZB und der Bank of Japan am Donnerstag.
Europas Aktienmärkte kamen zum Wochenstart nicht richtig vom Fleck, belastet durch die anhaltenden Inflationssorgen und steigende Covid-19-Risiken. In New York setzten der Dow und der breite S&P 500 hingegen nach einem zunächst schwachen Start ihre Rekordjagd fort. Der Dow Jones Industrial schloss +0.18% höher bei 35'741.15 Punkten und der S&P 500 ging am Tagesende mit einem Plus von +0.5% bei 4'566.48 Zählern aus dem Rennen. Noch besser lief es an der Technologiebörse Nasdaq, wo die Indizes Tagesgewinne von rund einem Prozent verbuchten.
Facebook lieferte nach Börsenschluss ein solides Quartalsergebnis. Das Werbegeschäft des weltgrössten Online-Netzwerks lief auch in der Krise auf Hochtouren. Im Q3 stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um rund +30% auf USD 28.3 Milliarden. Während der Umsatz unter den Markterwartungen lag, übertraf Facebook die Gewinnprognosen. Mit Spannung werden im Laufe der Woche nun weitere Ergebnisse grosser Tech-Werte erwartet: heute von Microsoft, Twitter und Alphabet und im späteren Wochenverlauf von Apple und Amazon.
Die Demokraten in Washington wollen bereits bis Ende dieser Woche ihr Fiskalpaket «Build Back Better Plan» vorlegen. US-Präsident Joe Biden scheint unterdessen bereit zu sein, auf eine Erhöhung der Körperschaftssteuer und auch auf höhere Einkommens- und Kapitalertragssteuersätze zur Gegenfinanzierung des billionenschweren Pakets zu verzichten. Die Steuerbelastungen für amerikanische Unternehmen könnte aber durch eine Anhebung der Abgaben auf Gewinne aus dem Ausland (GILTI), eine Mindeststeuer von 15% oder eine Abgabe auf Aktienrückkäufe trotzdem steigen.
Die monatliche Umfrage des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo verdeutlicht, wie sehr die Unternehmen derzeit unter den Problemen in den globalen Lieferketten und der Beschaffung von Materialien zu kämpfen haben. Das Geschäftsklimabarometer fiel stärker als von Analysten erwartet von 98.9 auf 97.7 Punkte zurück und verbuchte damit im Oktober den vierten Rückgang in Folge. Eingetrübt haben sich vor allem die Geschäftserwartungen. Der entsprechende Subindex fiel auf den niedrigsten Stand seit Februar. «Sand im Getriebe der deutschen Wirtschaft hemmt die Erholung», kommentierte das Ifo die aktuellen Umfrageergebnisse.
Die deutsche Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Zentralbank im dritten Quartal stärker gewachsen sein als im Q2 (+1.6%), jedoch im vierten Quartal deutlich an Schwung verlieren. In ihrem gestern publizierten Monatsbericht geht die Bundesbank zudem zumindest bis ins kommende Jahr von weiter steigenden Inflationsraten aus.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
15:00 | USA | S&P/CaseShiller Häuserpreise 20 grössten Städte (August, J/J) | +19.9% |
16:00 | USA | Verbrauchervertrauen (Oktober) | 109.3 |
16:00 | USA | Verkäufe neuer Häuser (September, M/M) | +1.5% |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | UBS | Q3 |
CH | Novartis | Q3 |
CH | Logitech | Q3 |
CH | Bucher | Q3 |
CH | SIG Combibloc | Q3 |
NL | KPN | Q3 |
GB | Reckitt Benckiser | Q3 |
USA | Alphabet | Q3 |
USA | Microsoft | Q3 |
USA | Q3 | |
USA | Visa | Q3 |
USA | Texas Instruments | Q3 |
USA | Eli Lilly | Q3 |
USA | 3M | Q3 |
USA | General Electric | Q3 |
USA | UPS | Q3 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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