Der Krieg und die verschärften Sanktionen sowie die wirtschaftliche und politische Isolation Russlands haben nicht nur das Potenzial geopolitischer Unsicherheit, sondern dürften zunehmend auch die Energiesicherheit Europas und den Ausblick für die Weltwirtschaft gefährden. Die wirtschaftlichen Folgen für Russland dürften dramatisch sein je länger der Konflikt dauert. Erste Gespräche zwischen den Kriegsparteien brachten bisher keine Ergebnisse und die Kampfhandlungen gehen unvermindert weiter. Für die Finanzmärkte bedeutet dies ein anhaltend hoher Grad an Unsicherheit.
An der Wall Street haben die Aktienindizes zum Wochenstart erneut Verluste hinnehmen müssen. Der Dow Jones Industrial verlor zu Handelsbeginn über ein Prozent und beendete den Montag schlussendlich -0.49% tiefer bei 33’892.60 Punkten. Der S&P 500 fiel um -0.24% auf 4’373.94 Zähler zurück. Unter Druck standen vor dem Hintergrund der verschärften Sanktionen gegen Russland vor allem Banken. An Asiens Börsen tendieren die Indizes am Dienstag zumeist im positiven Bereich, wobei kein einheitlicher Trend zu beobachten ist. Die Futures-Märkte deuten auf eine negative Eröffnung in Europa hin.
Die US-Regierung drohte Russland mit einer Ausweitung der Sanktionen gegen den Energiesektor. Diese Option sei nicht vom Tisch, betonte das Weisse Haus. Dabei werden aber auch die Aspekte für die weltweiten Energiemärkte bedacht, wie auch der Fakt, dass Russland für Europa ein wichtiger Energielieferant ist und Sanktionen zu weiter steigenden Gaspreisen führen könnten.
Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind gestern nach rund sechs Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gespräche sollen aber zumindest in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Die ukrainische Seite zeigte sich bereits im Vorfeld skeptisch und die Frage steht im Raum, ob Russland hier nicht einfach nur Zeit für einen weiteren Vormarsch herausschlagen will.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij forderte unterdessen den Ausschluss Russlands aus dem UN-Sicherheitsrat und einen Beitritt der Ukraine in die Europäische Union.
Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben massive Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Damit werden Transaktionen mit Russlands Zentralbank verboten und Geschäfte in US-Dollar werden für Russland weltweit verunmöglicht. Ausnahmen gebe es nur für bestimmte Transaktionen, die mit dem Öl- und Gasmarkt zusammenhängen. Mit den Sanktionen soll nun ein Grossteil der Devisenreserven Russlands von geschätzt USD 630 Milliarden de facto blockiert sein.
Um den drastischen Zerfall des Rubels entgegenzutreten, hat die russische Notenbank ihren Leitzins von +9.5% auf +20.0% erhöht. Zudem untersagte die Zentralbank Wertpapierhändlern russische Wertpapiere, die im Besitz von Ausländern sind, zu verkaufen. Das Finanzministerium kündigte gleichzeitig an, dass Unternehmen verpflichtet seien, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräussern. Mit den Massnahmen versuchen die russischen Behörden den Kurssturz des Rubels zu bremsen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass Russland auf die verschärften Sanktionen des Westens mit ebenbürtigen Sanktionen antworten werde. So werde etwa der Luftraum für Flugzeuge aus der Europäischen Union geschlossen. Die Sanktionen seien für Russland problematisch, aber das Land habe das notwendige Potenzial für eine Kompensierung des Schadens, hiess es aus Moskau. Es steht aber ausser Frage, dass die russische Wirtschaft die Sanktionen des Westens, insbesondere auch der Ausschluss russischer Banken aus dem globalen Finanztransaktionssystem Swift, die Wirtschaft des Landes empfindlich treffen.
In Spanien hat sich die Teuerung der Verbraucherpreise im Februar nochmals deutlich verstärkt. Die Inflationsrate betrug auf Jahressicht +7.5% verglichen mit +6.5% zu Jahresbeginn. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf +7.0% gerechnet. Getrieben werden die Preise weiterhin von höheren Preisen für Treibstoffe, Heizöl und Elektrizität. Im Februar verteuerten sich aber zudem viele Lebensmittel.
Dem aktuellen Bericht des Weltklimarats (IPCC) zufolge wird die Erhitzung der Erdoberfläche zu weiteren gefährlichen Veränderungen der Natur und in der Folge für Milliarden Menschen führen. Die bereits heute spürbaren Auswirkungen treten noch viel schneller auf und sind zerstörerischer und weitreichender als vor 20 Jahren antizipiert, heisst es im Bericht. So seien schon jetzt in allen Teilen der Welt die Folgen sichtbar. Zudem gehe die globale Erwärmung mit anderen Herausforderungen, wie beispielsweise der wachsenden Weltbevölkerung, wachsender Armut und Ungleichheit oder Umweltverschmutzung einher.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | DE | Einzelhandelsumsätze (Januar, M/M) | -5.5% |
09:15 | ESP | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 56.2 |
09:30 | CH | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 63.8 |
09:45 | IT | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 58.3 |
09:50 | FR | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 57.6 |
09:55 | DE | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 58.5 |
10:00 | EZ | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 58.4 |
10:30 | GB | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 57.3 |
11:00 | IT | Verbraucherpreise (Februar, J/J) | +5.1% |
14:00 | DE | Verbraucherpreise (Februar, J/J) | +5.1% |
14:00 | EZ | EZB-Präsidentin Lagarde Rede | |
15:45 | USA | Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 57.5 |
16:00 | USA | ISM Einkaufsmanagerindex Industrie (Februar) | 57.6 |
USA | US-Präsident Biden Rede |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Swiss Life | Jahreszahlen |
CH | SIG Combibloc | Jahreszahlen |
DE | Bayer | Jahreszahlen |
DE | Beiersdorf | Jahreszahlen |
DE | Commerzbank | Kapitalmarkttag |
AUT | Bawag | Jahreszahlen |
NL | Stellantis | Strategie |
USA | Hewlett-Packard | Q1 |
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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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