Die Zwischenwahlen in den USA sind noch nicht entschieden und die Machtbalance in Washington bleibt auf Messers Schneide. Im Senat scheint sich ein Patt abzuzeichnen, wobei die beiden Kontrahenten in Georgia am 6. Dezember in die Stichwahl müssen. Im Repräsentantenhaus deutet die Tendenz doch auf eine knappe Mehrheit für die Republikaner. Insgesamt bleiben die Republikaner aber weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, und Donald Trump wird immer mehr zur Hypothek. Heute stehen nun die neusten Inflationsdaten aus den USA im Mittelpunkt. Ein weiterer Rückgang der Teuerungsrate dürfte die Erwartungen an eine baldige Drosselung des rigiden geldpolitischen Straffungstempos der US-Notenbank wieder verstärken.
An der New Yorker Börse kamen die Indizes unter Druck angesichts der Unsicherheit in Bezug auf die zukünftigen Machtverhältnisse in den USA sowie enttäuschenden Unternehmenszahlen und den Turbulenzen bei Kryptowährungen. Der Dow Jones Industrial schloss -1.95% tiefer bei 32'513.94 Punkten und der S&P 500 verlor -2.08% - Schlussstand: 3'748.57 Punkte. Negativ aufgenommen wurden die Quartalszahlen und der Ausblick von Walt Disney vor dem Hintergrund höherer Kosten und einem Milliardenverlust in der Streaming-Sparte. Die Aktie brach in der Folge um mehr als -13% ein. An der Nasdaq gaben die Indizes um rund -2.4% nach. Am Anleihenmarkt sank die Rendite zehn Jahre laufender US-Staatsanleihen leicht auf 4.10%. Der US-Dollar hielt sich gegen den Euro die Waage und notiert um die Parität, während der Bitcoin erstmals seit 2020 unter die Marke von USD 17'000 fiel.
Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum tendierten am Donnerstag uneinheitlich. Der Nikkei 225 in Tokio verlor rund -0.6%. In Hongkong gab der Hang Seng um -1.6% nach und der Hang Seng Tech Index fiel um -2.6%. Auf dem chinesischen Festland notierten der Shanghai Composite rund -0.5% und der Shenzhen Component um -0.8% tiefer als am Vortag.
Nachdem die Inflationsrate der amerikanischen Verbraucherpreise im Juni mit +9.1% den vorläufigen Höhepunkt erreichte, konnte man einen kontinuierlichen Rückgang der Teuerungsrate auf zuletzt +8.2% im September beobachten. Ökonomen prognostizieren nun eine weitere Abschwächung auf +8.0%. Insgesamt bleibt die Inflation aber auf einem zu hohen Niveau und das Fed dürfte weiterhin darauf bedacht sein, den Teuerungsdruck zu entschärfen. Ein weiterer Rückgang der Inflationsrate dürfte aber die Spekulationen über den Zeitpunkt einer Drosselung des Straffungstempos erneut beflügeln.
Einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge («Consumer Expectations Survey») rechnen Privathaushalte im Euroraum auf Sicht von drei Jahren mit einer anhaltend hohen Inflation. Die Inflationserwartung auf Sicht von zwölf Monaten erhöhte sich von +5.0% auf +5.1%. Aktuell beträgt die Teuerungsrate in der Eurozone +10.7%. Gleichzeitig erwarten die befragten Konsumenten innerhalb eines Jahres einen Rückgang der Wirtschaftsleistung und einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Der Sachverständigenrat, der die Bundesregierung in Wirtschaftsfragen berät, prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im nächsten Jahr angesichts der Energiekrise und dem starken Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation um -0.2% zurückgehen wird. Für dieses Jahr rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem noch soliden BIP-Wachstum von +1.7%. Hinsichtlich der Inflation wird mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von +8.0% in diesem und +7.4% im nächsten Jahr gerechnet.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
10:00 | EZ | EZB Monatsbericht | |
10:00 | IT | Industrieproduktion (September, M/M) | +2.3% |
14:30 | USA | Verbraucherpreise (Oktober, M/M) | +0.4% |
14:30 | USA | Verbraucherpreise (Oktober, J/J) | +8.2% |
14:30 | USA | Kern-Verbraucherpreise (Oktober, J/J) | +6.6% |
14:30 | USA | Erstanträge Arbeitslosenversicherung (wöchentlich) | 217'000 |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Zurich Insurance | Q3 |
CH | Vontobel | 9 Monate |
DE | Merck KGaA | Q3 |
DE | Allianz | Q3 |
DE | Deutsche Telekom | Q3 |
DE | Continental | Q3 |
DE | RWE | Q3 |
FR | Credit Agricole | Q3 |
FR | Engie | Q3 |
NL | Aegon | Q3 |
IT | Generali | Q3 |
AUT | Wienerberger | Q3 |
GB | AstraZeneca | Q3 |
LUX | ArcelorMittal | Q3 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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