Überwiegend positiv aufgenommene Quartalsberichte zahlreicher Unternehmen sowie besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten sorgten an der Wall Street nach dem jüngsten Rücksetzer für eine Erholungsrally. Neben weiteren Unternehmensergebnissen steht heute vor allem auch der geldpolitische Entscheid der Bank of England im Fokus, die wahrscheinlich mit einer weiteren Zinserhöhung den Kampf gegen die Inflation forcieren wird.
Der Dow Jones Industrial schloss +1.29% höher bei 32'812.50 Punkten. Der S&P 500 legte um +1.56% auf 4'155.17 Punkte zu und notiert damit auf dem höchsten Stand seit Anfang Juni. Für Rückenwind sorgte insbesondere die Umfrage des Einkaufsmanagerverbandes ISM im US- Dienstleistungssektor, die besser ausfiel als erwartet. Noch deutlicher waren die Tagesgewinne an der Nasdaq, wo die Indizes um rund +2.75% zulegen konnten und die höchsten Werte seit Anfang Mai auswiesen. Getrieben wurde die Erholung vor allem auch durch starke Quartalsergebnisse, beispielsweise von Moderna. Die Aktie war die grösste Gewinnerin mit +15%. Das Biotech-Unternehmen profitierte im abgelaufenen Quartal weiter von seinem Corona-Impfstoff und kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm an.
In der Region Asien-Pazifik notieren die Aktienindizes heute mehrheitlich höher. Einerseits profitierten sie von der Rally an der Wall Street und der Hoffnung, dass sich die Spannungen im Zusammenhang mit dem Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan, nach der Abreise wieder legen werden.
Am Anleihenmarkt ging die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf rund 2.7% zurück.
Im Zentrum stehen heute weitere Unternehmensergebnisse, beispielsweise von Bayer, Merck KGaA, Lufthansa, Credit Agricole oder Glencore sowie der Zinsentscheid der Bank of England um 13:00 Uhr (MEZ). Es wird mit einem neuerlichen Zinsschritt von bis zu 50 Basispunkten gerechnet.
Im Juli zeigten sich die vom Branchenverband ISM (Instituts for Supply Management) befragten Dienstleistungsunternehmen in den USA unerwartet zuversichtlich. Der Einkaufsmanagerindex verbesserte sich dabei von 55.3 auf 56.7 Punkte, während Analysten im Schnitt mit einem Rückgang auf 53.5 Zähler gerechnet hatten. Wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht, scheint sich die Situation hinsichtlich der Lieferengpässe etwas entspannt zu haben.
Positive Daten lieferte auch die US-Industrie. So legten die Bestellungen im Juni um +2% gegenüber dem Vormonat zu, wie das US-Handelsministerium in Washington mitteilte. Analysten waren von +1.2% ausgegangen.
Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im Juli weiter eingetrübt und mit 49.9 Punkten (Vormonat 52.0) signalisiert der Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global nun erstmals seit Februar 2021 eine Kontraktion der Privatwirtschaft. Chris Williamson, Chefökonom von S&P Global zufolge hat sich der Konjunkturausblick zu Beginn des dritten Quartals sichtlich eingetrübt.
Auch in Grossbritannien schwächte sich der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft im Sommer weiter ab. Der PMI fiel dabei um 1.6 auf 52.1 Punkte und erreichte damit den tiefsten Wert seit Februar 2021. Insbesondere im britischen Dienstleistungssektor habe sich die Stimmung stärker als erwartet eingetrübt. Die Branche habe den schlechtesten Monat seit dem nationalen Lockdown im Februar 2021 verbucht. Hintergrund sei die hohe Inflation, die zu geringeren Konsumausgaben geführt habe, kommentierte S&P Global.
Die Einzelhandelsumsätze in den Euroländern sind im Juni unerwartet stark gesunken. Gegenüber dem Vormonat gingen die Verkäufe um -1.2% zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Auf Jahressicht gaben die Umsätze um -3.7% nach. Laut Eurostat seien die Umsätze in allen wichtigen Untergruppen gegenüber dem Vormonat zurückgegangen.
Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in der Schweiz ist im Juli nicht weiter angestiegen. Mit +3.4% blieb die Inflationsrate auf dem hohen Vormonatswert stabil. Mehr bezahlt werden musste vor allem für Importgüter, die auf Jahressicht um +8.4% gestiegen sind. Bei den Inlandgütern war die Jahresteuerung mit +1.8% deutlich geringer. Im internationalen Vergleich bleibt die Inflation in der Schweiz weiterhin verhältnismässig «moderat». Im Euroraum beträgt die Inflationsrate derzeit +8.9% und in den USA sogar +9.1%.
Die ölproduzierenden Länder der OPEC+ haben gestern eine leichte Ausweitung ihrer Fördermengen im September beschlossen. Nach den grösseren Erhöhungen der vergangenen Monate werde das gemeinsame Produktionsziel um weitere 100’000 Barrel pro Tag ausgeweitet.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | DE | Auftragseingang Industrie (Juni, M/M) | +0.1% |
10:00 | EZ | EZB Monatsbericht | |
13:00 | GB | Bank of England Zinsentscheid | +1.25% |
13:30 | GB | Bank of England Governor Bailey spricht | |
14:30 | USA | Handelsbilanz (Juni) | USD -85.6 Mrd. |
14:30 | USA | Erstanträge Arbeitslosengeld (wöchentlich) | 256'000 |
Land | Unternehmen | Periode |
JP | Toyota Motor | Q1 |
CH | Swisscom | Q2 |
CH | Glencore | H1 |
DE | Merck KGaA | Q2 |
DE | Bayer | Q2 |
DE | Adidas | Q2 |
DE | Lufthansa | Q2 |
DE | Lanxess | Q2 |
DE | Beiersdorf | H1 |
DE | Hannover Rück | Q2 |
FR | Credit Agricole | H1 |
AUT | Voestalpine | Q1 |
DNK | Novo Nordisk | Q2 |
GB | Next | Q2 |
GB | Rolls-Royce | H1 |
USA | Eli Lilly | Q2 |
USA | Amgen | Q2 |
USA | Kellogg | Q2 |
USA | Conoco Phillips | Q2 |
USA | Cigna | Q2 |
USA | Expedia | Q2 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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