Die erfolgreichen Geschäftszahlen von Alphabet und Amazon wurden am Dienstag fast zur Nebensache, denn Amazon-Gründer Jeff Bezos kündigte überraschend seinen Rückzug als CEO an. Die US-Aktienmärkte knüpfen an die Gewinne vom Montag an. Die europäische Wirtschaft ist 2020 deutlich geschrumpft.
Mit den gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalsergebnissen der Google-Mutter Alphabet und Amazon bleiben die Technologieaktien im Fokus der Anleger. So präsentierte Amazon für das Schlussquartal 2020 Rekordzahlen und wies erstmals einen Quartalsumsatz von mehr als USD 100 Mrd. aus. Für Schlagzeilen sorgten neben dem starken Ergebnis die überraschende Rücktrittsankündigung von CEO Jeff Bezos. Der Amazon-Gründer wird den Posten im Jahresverlauf an Andy Jassy übergeben, der derzeit das Cloud-Geschäft leitet. Bezos wird dem Unternehmen als Vorsitzender des Verwaltungsrats erhalten bleiben. Auch Alphabet blickt auf ein erfolgreiches Quartal zurück und hat mit seinem Gewinnausweis die Markterwartungen übertroffen. Die Aktien legten im nachbörslichen Handel rund 7% zu.
An den US-Börsen ging es am Dienstag den zweiten Tag in Folge aufwärts. Der S&P 500 kletterte +1.4%, der Dow Jones und der Nasdaq avancierten jeweils +1.6%. An den asiatischen Aktienmärkten zeigt sich am Mittwoch ein gemischtes Bild. In Tokio gewinnt der Nikkei rund 1%. Dagegen notieren der Hang Seng Index in Hongkong und der Shanghai Composite mit leichten Abgaben. Für gedämpfte Stimmung sorgt die nachlassende Dynamik im chinesischen Dienstleistungssektor. Zwar hat die Aktivität im Januar zugenommen, doch war das Wachstum so gering wie zuletzt vor neun Monaten, wie Daten von Caixin/Markit zeigen.
In der Eurozone ist die Wirtschaft im Corona-Jahr 2020 um -6.8% geschrumpft, der bisher stärkste Einbruch. Nachdem die Wirtschaftsleistung der Euroländer im dritten Quartal noch um +12.4% zulegen konnte, ist der Erholungseffekt vom Corona-Schock im Schlussquartal angesichts der zweiten Pandemiewelle weggefallen und das Bruttoinlandprodukt ging um -0.7% gegenüber dem Vorquartal zurück. Ökonomen waren von bis zu -0.9% ausgegangen. Wie ebenfalls gestern vermeldet, ist Italiens Wirtschaft im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal um -2% geschrumpft, was von Analysten auch so erwartet worden war. Im Q3 war das italienische BIP in der Erholungsphase noch um +16% gewachsen.
In Frankreich ist die Inflationsrate zu Jahresbeginn auf den höchsten Stand seit vergangenem Juli geklettert. Im Vergleich zur Vorjahresperiode stiegen die Konsumentenpreise im Januar um +0.8%, wie das Statistikamt Insee in Paris berichtete. Analysten hatten mit einer deutlich geringeren Teuerungsrate von +0.5% gerechnet, nachdem das Preisniveau Im Dezember auf Jahressicht noch stagniert hatte. Gestiegen sind im Januar vor allem die Preise für Dienstleistungen, während die Energiepreise zwar erneut zurückgingen, aber nicht mehr so stark wie im Vormonat.
Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise kündigte die australische Notenbank eine Ausweitung ihrer Anleihekäufe an. Das bereits bestehende Kaufprogramm werde durch ein neues Programm im Umfang von umgerechnet EUR 65 Mrd. ergänzt. Gleichzeitig beliess die Reserve Bank of Australia ihren Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von +0.1% und bekräftigte ihre «Guidance», wonach die Zinsen voraussichtlich noch bis 2024 auf rekordtiefem Niveau verharren würden.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
09:45 | IT | IHS Markit Einkaufsmanagerindex Composite (Januar) | 43.0 |
09:50 | FR | IHS Markit Einkaufsmanagerindex Composite (Januar) | 47.0 |
09:55 | DE | IHS Markit Einkaufsmanagerindex Composite (Januar) | 50.8 |
10:00 | EZ | IHS Markit Einkaufsmanagerindex Composite (Januar) | 47.5 |
10:30 | GB | IHS Markit Einkaufsmanagerindex Composite (Januar) | 40.6 |
11:00 | IT | Verbraucherpreise (Januar, J/J) | -0.2% |
11:00 | EZ | Verbraucherpreise (Januar, J/J) | -0.3% |
11:00 | EZ | Kern-Verbraucherpreise (Januar, J/J) | +0.4% |
14:15 | USA | ADP Beschäftigung Privatwirtschaft (Januar, M/M) | -123'000 |
15:45 | USA | IHS Markit Einkaufsmanagerindex Composite (Januar) | 58.0 |
16:00 | USA | ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleister (Januar) | 57.7 |
Land | Unternehmen | Periode |
NO | Orsted | Q4 |
SP | Banco Santander | Q4 |
GB | GlaxoSmithKline | Q4 |
GB | Vodafone | Q3 |
USA | PayPal | Q4 |
USA | Ebay | Q4 |
USA | Biogen | Q4 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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