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Globale Aktienmärkte steigen dank Fed-Optimismus und Aufschwung im Luxussegment

Die Aussicht auf mögliche US-Zinssenkungen und starke Quartalsergebnisse im Luxusbereich trieben die globalen Aktienmärkte am Mittwoch und Donnerstag nach oben. Die asiatischen Märkte legten am Donnerstag zu, angeführt vom südkoreanischen Kospi auf Rekordniveau und dem australischen ASX 200, nachdem Anlegerinnen und Anleger die aufgewertete Wachstumsprognose und die Erwartung einer lockereren Geldpolitik positiv aufnahmen. Die US-Indizes schlossen am Mittwoch uneinheitlich, wobei Technologiewerte und Bankaktien die Gewinne anführten, da über weitere Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed) spekuliert wurde. Europa profitierte von kräftigen Rallys bei Luxusaktien im Anschluss an die Ergebnisse von LVMH. Gold erreichte mit über USD 4230 je Unze ein neues Rekordhoch, da Investorinnen und Investoren sichere Häfen wie den erstarkenden japanischen Yen und den Schweizer Franken suchten.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Markt-Grafik
© Shutterstock

Die asiatischen Aktienmärkte stiegen am Donnerstag, angeführt vom südkoreanischen Kospi, der um 2.1% zulegte, nachdem der Internationale Währungsfonds die Wachstumsprognose des Landes für 2025 auf 0.9% angehoben hatte. Die Stimmung wurde durch den Optimismus im Hinblick auf ein mögliches US-südkoreanisches Handelsabkommen und deutliche Kursgewinne grosser Unternehmen wie Samsung Electronics, Hyundai Motor und Kia gestützt. Australiens S&P/ASX 200 stieg nach schwächeren Arbeitsmarktdaten um 0.9% auf ein neues Rekordhoch, was Markterwartungen auf eine geldpolitische Lockerung durch die Reserve Bank of Australia verstärkte. Japans Nikkei 225 notierte 1.3% höher. Der Hang Seng Index in Hongkong gab um 0.6% nach, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland im Zuge erneuter US-chinesischer Handelskonflikte praktisch unverändert blieb.

US-Indizes uneinheitlich - Technologiewerte steigen

Nach positivem Start schlossen die US-Aktienmärkte am Mittwoch mit gemischtem Ergebnis. Der S&P 500 stieg um 0.4% auf 6671.06 Punkte, während der Dow Jones Industrial nur leicht auf 46'253.31 Punkte nachgab. Der Nasdaq 100 legte hingegen um 0.7% zu - vor allem gestützt durch deutliche Zugewinne im Technologiesektor, wobei die Aktien von AMD um 9.4% sprangen. Auch grosse Banken wie Bank of America und Morgan Stanley veröffentlichten robuste Quartalszahlen und unterstützten ihre Kurse, während die Erwartungen an niedrigere Leitzinsen nach Äusserungen von Fed-Präsident Jerome Powell zu Risiken am Arbeitsmarkt stiegen. Einzelhandelsriese Walmart erreichte mit plus 1.7% ein neues Allzeithoch.

US-Wirtschaft stagniert, mehr Stellenstreichungen gemeldet

Da makroökonomische Daten infolge des andauernden US-Regierungsstillstands grösstenteils nicht veröffentlicht werden, rückte der am Mittwoch erscheinende Beige Book-Bericht der Fed in den Fokus. Er zeigte, dass die wirtschaftliche Aktivität in den USA in den letzten Wochen weitgehend stagnierte, während der Arbeitsmarkt trotz vermehrter Personalabbauten insgesamt stabil blieb. Gründe für die gestiegenen Entlassungen waren geringere Nachfrage, anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und verstärkte Investitionen in künstliche Intelligenz. Gleichzeitig meldeten mehrere Fed-Distrikte weiterhin Arbeitskräftemangel in Gastronomie, Landwirtschaft, Bau und Industrie - teilweise wegen jüngster Änderungen in der Einwanderungspolitik. Die Importkosten stiegen in vielen Regionen aufgrund von Zöllen, jedoch wurden diese nicht in allen Sektoren an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Die nächste Leitzinsentscheidung wird Ende Oktober erwartet, der Markt rechnet nach der Senkung um 0.25 Prozentpunkte im September erneut mit einer weiteren Reduktion.

Europäische Börsen profitieren von Luxus-Rally

Die europäischen Aktienmärkte legten am Mittwoch zu. Der EuroStoxx 50 kletterte um 0.9%, getragen von deutlichen Kursgewinnen bei Luxusgüterherstellern sowie neuem Optimismus über mögliche Zinssenkungen nach Aussagen von Fed-Präsident Powell. Besonders stark präsentierte sich der französische Luxuskonzern LVMH mit einem Kurssprung von 12.2% nach ermutigenden Resultaten zum dritten Quartal. Auch Hermes und Kering verzeichneten deutliche Zugewinne, sodass der Pariser CAC 40 um 2% zulegte. Ausserhalb der Eurozone gewann der Schweizer SMI 0.5%, angeführt von Richemont, während britische Aktien trotz eines Anstiegs von Burberry um 3.4% schwächer tendierten. Der DAX in Deutschland verlor 0.2%. Zudem überraschten ASML und Totalenergies mit deutlichen Kurszuwächsen nach besser als erwarteten Quartalszahlen.

Industrieproduktion in der Eurozone sinkt im August

Laut am Mittwoch veröffentlichten Zahlen von Eurostat ging die Industrieproduktion im Euroraum im August gegenüber Juli um 1.2% zurück und kehrte damit das Wachstum von 0.5% im Juli ins Gegenteil. Im Jahresvergleich stieg die Industrieproduktion jedoch um 1.1%, was vor allem auf eine starke Zunahme bei langlebigen Konsumgütern zurückzuführen ist, jedoch durch Rückgänge bei Vorleistungsgütern, Energie, Investitionsgütern und Gebrauchsgütern teilweise ausgeglichen wurde. Deutschland, Griechenland und Österreich verzeichneten die stärksten monatlichen Rückgänge innerhalb der Mitgliedstaaten, während Irland die höchste Steigerung aufwies - Ausdruck anhaltender Schwankungen im Zusammenhang mit der Auftragsfertigung multinationaler Unternehmen vor Ort.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG