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Gold verzeichnet den grössten Rückgang seit 2021

Der Goldpreis erlebte am Dienstag den schärfsten Tagesrückgang der vergangenen vier Jahre und drehte nach einem neuen Rekordhoch ins Minus. Ursache waren Gewinnmitnahmen, ein festerer USD und eine nachlassende Nachfrage nach sicheren Häfen vor dem erwarteten Gipfeltreffen zwischen den USA und China. Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich zur Wochenmitte schwächer und wurden vom Technologiesektor nach unten gezogen. Die Anlegerinnen und Anleger verdauten zudem Japans Rückkehr zum Exportwachstum und neue wirtschaftspolitische Signale von Premierministerin Sanae Takaichi. Europäische Aktien schlossen moderat höher, während der Dow Jones am Dienstag einen neuen Rekord erreichte - gestützt von starken Unternehmenszahlen und KI-Optimismus. Händlerinnen und Händler richten zur Wochenmitte den Fokus auf Teslas Zahlen zum dritten Quartal, die nach US-Börsenschluss erwartet werden.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Goldpreis
© Shutterstock

Die Goldpreise verzeichneten den stärksten Tagesrückgang seit vier Jahren, nachdem sie zu Wochenbeginn auf ein neues Hoch von USD 4381 pro Unze gestiegen waren. Am Dienstag fiel Gold um mehr als 6%, bevor sich der Preis am Mittwoch wieder leicht erholte und nahe USD 4140 pro Unze gehandelt wurde. Aktien von Goldminenbetreibern, die in diesem Jahr stark gestiegen sind, fielen am Dienstag ebenfalls deutlich. Überkaufte Marktbedingungen, ein festerer USD und eine nachlassende Nachfrage nach sicheren Häfen vor dem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Xi Jinping trugen zur Trendwende bei. Die erhöhte Volatilität und das Fehlen von Positionsdaten aufgrund des laufenden US-Regierungsstillstands führten zu einer ausgeprägten Korrektur. Der US-Dollar-Index legte am Dienstag leicht zu, während die Renditen 2-jähriger US-Staatsanleihen unter 3.5% und 10-jähriger unter 4% blieben.

Aktienmärkte im Asien-Pazifik-Raum mehrheitlich schwächer

Die Aktienmärkte im Asien-Pazifik-Raum gaben am Mittwoch nach zwei Tagen mit starken Gewinnen überwiegend nach. Besonders Technologiewerte gerieten unter Druck, während Anlegerinnen und Anleger die aktuellen Handelsdaten Japans sowie die politischen Pläne der neuen Premierministerin Sanae Takaichi einordneten. Japan meldete für September erstmals seit fünf Monaten wieder ein Exportwachstum, jedoch blieb das Ergebnis hinter den Erwartungen zurück und die Importe übertrafen die Prognosen - dies führte zu einem Handelsdefizit von JPY 234.6 Mrd. Takaichi, die am Dienstag als erste weibliche Premierministerin Japans vereidigt wurde, versprach fiskalische Stimulierungsmassnahmen und wirtschaftliche Sicherheitsstrategien angesichts der hohen Staatsverschuldung, was für Vorsicht unter Investorinnen und Investoren sorgte. Der Nikkei 225 stagnierte und zeigte kaum Bewegung, während der südkoreanische Kospi mit einem Plus von 1% starker in der Region war. Australiens S&P/ASX 200 gab um 0.7% nach, der Hang Seng Index in Hongkong verlor 0.9% und Chinas CSI 300 lag 0.2% im Minus.

Dow Jones erreicht neues Rekordhoch

Der Dow Jones Industrial Average setzte seine Rally am Dienstag fort und stieg um 0.5% auf einen neuen Schlussrekord von 46'924.74 Punkten. Der S&P 500 beendete den Handelstag unverändert, und der Nasdaq 100 gab leicht nach. Die Stimmung der Anlegerinnen und Anleger wurde durch Optimismus im Bereich künstliche Intelligenz und besser als erwartete Unternehmensgewinne beflügelt - darunter solide Zahlen von 3M, Coca-Cola und General Motors. Die Gewinne kompensierten jüngste Sorgen über die US-China-Handelsbeziehungen und unterstützten den Markt angesichts erwarteter Zinssenkungen und starker Nachfrage nach KI-Technologien. Trotz meist positiver Quartalsberichte im laufenden Berichtssaison fielen die Aktien von Netflix (-6.2%) und Texas Instruments (-8.5%) nachbörslich in New York deutlich.

Schweizer Exporte gehen im dritten Quartal erneut zurück

Der Schweizer Aussenhandel schwächte sich im dritten Quartal 2025 zum zweiten Mal in Folge ab: Die Exporte sanken saisonbereinigt um 3.9% und die Importe um 0.6% im Vergleich zum Vorquartal, wie die am Dienstag veröffentlichten Zahlen zeigen. Die Abwärtsbewegung war hauptsächlich auf sinkende Verkäufe im grossen Chemie- und Pharmasektor zurückzuführen, während die Uhrenexporte auf den tiefsten Wert seit dem zweiten Quartal 2022 fielen. Trotz des schwachen Handelsumfelds blieb der Handelsüberschuss mit CHF 10.2 Mrd. beträchtlich. Sowohl die Exporte in die USA (‑8.2%) als auch die Importe aus Südkorea (+20.4%) zeigten markante Bewegungen. Der Swiss Market Index bewegte sich am Dienstag kaum, während die europäischen Aktienmärkte überwiegend im Plus schlossen. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.1%, der DAX um 0.3% und Frankreichs CAC 40 legte mit einem Plus von 0.6% am deutlichsten zu.

Kanadische Inflation steigt stärker als erwartet

Die jährliche Inflation in Kanada stieg im September auf 2.4%, nach 1.9% im August und damit über den Markterwartungen laut den am Dienstag veröffentlichten Daten. Der Anstieg wurde vor allem durch den weniger starken Rückgang der Benzinpreise und anhaltenden Aufwärtsdruck bei Mieten und Lebensmitteln - insbesondere bei den Miet- und Lebensmittelpreisen - verursacht. Die wichtigsten Kerninflationsindikatoren blieben weiterhin deutlich über 3% und unterstreichen den anhaltenden Preisdruck, auch nachdem die Bank of Canada vor kurzem eine breitere Auswahl an Indikatoren in die Bewertung einbezogen hat. Der Anstieg der Gesamtinflation führte zu einer leichten Reduktion der Markterwartungen für eine Zinssenkung bei der Zentralbanksitzung Ende Oktober.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG