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Märkte erwarten die Entscheidung der Fed - China kündigt umfangreiche Lockerungsmassnahmen an

Das Federal Open Market Committee (FOMC) wird heute Abend seine Zinsentscheidung bekannt geben, und der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, wird seine Argumente auf der anschliessenden Pressekonferenz vortragen. Es ist das erste Treffen der Fed seit Inkrafttreten der reziproken Zölle von US-Präsident Donald Trump im April. In Deutschland wurde Friedrich Merz zum neuen Kanzler gewählt, brauchte aber unerwartet zwei Parlamentsabstimmungen. In Asien stiegen Aktien in Hongkong stark an, nachdem die chinesische Zentralbank bedeutende Massnahmen angekündigt hatte.

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  • Autor Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

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Die US-Aktienindizes gaben am Dienstag nach, wobei der Dow Jones Industrial Average um fast 1% auf 40'829.00 Punkte sank, der S&P 500 um 0.8% auf 5606.91 Punkte fiel und der Nasdaq 100 um 0.9% auf 19'791.35 Punkte zurückging. Die Aktien im Gesundheitssektor wurden am stärksten getroffen, da mögliche US-Zölle auf Medikamente nach der Ankündigung von Präsident Trump über neue Pharmatarife und Anreize für die heimische Produktion drohen. Zudem warnte der EU-Handelskommissar Maros Sefcovic vor möglichen neuen US-Zöllen auf europäische Exporte.

US-China-Handelsgespräche sollen beginnen

US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragter Jamieson Greer sollen sich diese Woche in der Schweiz mit chinesischen Beamten treffen, um Handelsfragen zu erörtern. Die Gespräche, an denen der chinesische Vizepremier He Lifeng beteiligt ist, finden vor dem Hintergrund angespannter Handelsbeziehungen statt, die durch hohe Zölle beider Nationen gekennzeichnet sind. Es bleibt jedoch ungewiss, ob diese Verhandlungen zu einer Deeskalation des Handelskonflikts führen werden.

China kündigt umfangreiche Lockerungsmassnahmen an

Die chinesische Zentralbank kündigte am Mittwoch bedeutende Massnahmen an, darunter eine Senkung des Sieben-Tage-Reverse-Repo-Satzes um zehn Basispunkte auf 1.4% und eine Senkung des Mindestreservesatzes um 50 Basispunkte. Diese Schritte sollen zusätzliche Liquidität von fast USD 139 Milliarden in die Wirtschaft einspeisen, um den handelsbedingten Druck abzumildern. Die People's Bank of China führte auch gezielte Unterstützung für Schlüsselbranchen ein und senkte die Hypothekenzinsen im Rahmen des Wohnungsfonds.

Hongkonger Aktien legen kräftig zu angesichts von Chinas Massnahmen

Der Hang Seng Index in Hongkong stieg am Mittwoch um 2%, nachdem die chinesische Zentralbank und die Finanzaufsichtsbehörden Pläne zur Senkung der Leitzinsen angekündigt hatten, um das Wirtschaftswachstum angesichts der Handelsbedenken zu unterstützen. Der japanische Nikkei 225 und der südkoreanische Kospi verzeichneten moderate Gewinne, während der australische S&P/ASX 200 um 0.2% stieg.

Merz nach anfänglichem Rückschlag zum deutschen Kanzler gewählt

Friedrich Merz, Vorsitzender der Christlich Demokratischen Union (CDU) Deutschlands, wurde am Dienstag in einer zweiten Parlamentsabstimmung nach einem unerwarteten Rückschlag zum neuen Kanzler gewählt. Diese Wahl markiert einen bedeutenden politischen Wandel in Deutschland, wobei von Merz erwartet wird, dass er wichtige wirtschaftliche und soziale Themen angeht.

Geschäftsklima im Euroraum sinkt leicht

Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum trübte sich im April ein, da die Nachfrage nachliess und der Dienstleistungssektor nahezu stagnierte, wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten hervorgeht. Der HCOB Eurozone Composite PMI Output Index fiel von 50.9 im März auf 50.4 und liegt damit knapp über der Schwelle, die Wachstum von Schrumpfung trennt. Der Dienstleistungs-PMI fiel von 51.0 auf 50.1, den niedrigsten Wert seit fünf Monaten. Trotz der Verlangsamung verzeichnete der Dienstleistungssektor ein geringes Beschäftigungswachstum, während das verarbeitende Gewerbe weiterhin Arbeitsplätze abbaut. Der Inflationsdruck liess nach, wobei die Inputkosten und die Ausgabepreise den schwächsten Stand seit fünf Monaten erreichten.

Euro-Erzeugerpreise fielen im März

Die Erzeugerpreise in den Euroländern fielen im März im Vergleich zum Vormonat um 1.6% und übertrafen damit die Erwartungen der Ökonominnen und Ökonomen von 1.4%, wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten von Eurostat hervorgeht. Im Februar waren die Preise um 0.2% gesunken. Der Rückgang war hauptsächlich auf eine deutliche Verringerung der Energiepreise zurückzuführen. Auf Jahresbasis stiegen die Erzeugerpreise um 1.9%, was unter den prognostizierten 2.5% lag. Diese Preise beeinflussen in der Regel die Verbraucherpreise, die die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Geldpolitik berücksichtigt, wobei die EZB kürzlich die Zinssätze gesenkt hat.

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Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Zurich Insurance, Novo Nordisk, BMW, Siemens Healthineers, Legrand, Scor, Emerson Electric, Ahold, Fresenius, Veolia, Walt Disney, Barrick Gold

Konjunkturdaten im Fokus: Herstellungsaufträge Deutschland (08:00), Einzelhandelsumsätze Eurozone (11:00), USA Federal Reserve Zinsentscheid (20:00) und Pressekonferenz (20:30). 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG