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US-Fiskalunsicherheit belastet Marktstimmung

Das US-Finanzministerium verzeichnete am Mittwoch eine schwache Nachfrage nach einer Auktion von 20-jährigen Anleihen im Wert von USD 16 Milliarden, was die Bedenken der Anlegerinnen und Anleger über die steigende Verschuldung und die fiskalische Lage des Landes widerspiegelt. Die schwache Auktion folgt auf die jüngste Herabstufung des US-Staatsratings durch Moody’s. Die Besorgnis der Investorinnen und Investoren wird auch durch das derzeitige Steuergesetz des Kongresses verstärkt, das voraussichtlich das nationale Defizit erheblich erhöhen wird. Dies setzte die US-Aktienmärkte zur Wochenmitte unter Druck, während der US-Dollar-Index weiter fiel. Auch die Aktien in Asien handelten niedriger, und Europa dürfte am Donnerstag im Minus eröffnen. Bitcoin stieg hingegen auf ein Rekordhoch, da die Märkte nach Alternativen zu US-Vermögenswerten suchten, während auch Gold Gewinne verzeichnete.

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  • Autor Shane Strowmatt, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

US-Dollar
© Shutterstock

Die US-Börsen erlitten am Mittwoch erhebliche Verluste aufgrund wachsender Bedenken über das steigende US-Fiskaldefizit. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 1.9% auf 41'860.44 Punkte, während der S&P 500 um 1.6% auf 5844.61 Punkte sank und der Nasdaq 100 um 1.3% auf 21'080.36 Punkte nachgab. Die Rückgänge resultierten aus einer schlecht aufgenommenen Auktion von US-Staatsanleihen, die zu höheren Renditen führte, wobei die Benchmark zehnjahres-Rendite bei etwa 4.6% lag.

Asiatische Börsen folgen Wall Street nach unten

Die negative Stimmung schwappte auch auf die Region Asien-Pazifik über, wo die Aktienmärkte am Donnerstag nach dem Rückgang an der Wall Street Verluste verbuchten. Der Nikkei 225 in Japan fiel um 0.8% und der Kospi in Korea sank um 1.2%. Der S&P/ASX 200 in Australien notierte 0.4% niedriger, während der Hang Seng Index in Hongkong um 0.8% nachgab. Der CSI 300 auf dem chinesischen Festland handelte nahezu unverändert. Auch die europäischen Märkte wurden am Donnerstag niedriger erwartet.

Bitcoin erreicht Rekordhoch aufgrund von Optimismus hinsichtlich Regulationen

Ein Profiteur der fiskalischen Bedenken war Bitcoin, der am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch über USD 111'000 stieg. Der Optimismus wurde durch Fortschritte bei der US-Regulierung, insbesondere dem GENIUS Act, angetrieben, der darauf abzielt, einen nationalen Rahmen für Stablecoins zu schaffen. Die Kryptowährung erreichte USD 111'834 und übertraf damit ihr vorheriges Rekordhoch von etwa USD 109'000. Im Mai stieg Bitcoin um über 18%. Die verstärkte Akzeptanz und starke Zuflüsse in US-gelistete Spot-Bitcoin-ETFs verstärkten die Nachfrage weiter.

Inflation im Vereinigten Königreich steigt im April stark an

Die Inflation in Grossbritannien erhöhte sich im April auf 3.5% von 2.6% im März, angetrieben durch einen signifikanten Anstieg der Osterflugpreise, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten hervorgeht. Dieser Anstieg übertraf sowohl die Prognosen der Ökonominnen und Ökonomen als auch der Bank of England, was dazu führte, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Erwartungen an Zinssenkungen zurückstellten. Das Pfund Sterling stärkte sich nach der Veröffentlichung der Daten gegenüber dem US-Dollar.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG