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US-, japanische und koreanische Aktien erreichen neue Rekordstände dank KI-Optimismus

Alle drei grossen US-Aktienindizes erreichten am Dienstag neue Höchststände, gestützt durch anhaltende Begeisterung für künstliche Intelligenz und die Erwartung positiver Quartalsergebnisse von führenden Technologiekonzernen, deren Zahlen für Alphabet, Meta Platforms und Microsoft am Mittwoch nach Börsenschluss erwartet werden. In Asien bleibt die Stimmung nach neuen Höchstständen beim japanischen Nikkei 225 und dem südkoreanischen Kospi positiv, auch wenn australische Aktien nach einer höher als erwarteten Inflation nachgaben. Die europäischen Märkte fielen, nachdem die Daten zum deutschen Geschäftsklima und zum Verbrauchervertrauen enttäuschten. Die Renditen von US-Staatsanleihen blieben vor der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) stabil, wobei die zweijährige Anleihe knapp unter 3.5% und die zehnjährige knapp unter 4% gehandelt wurde. Gold stabilisierte sich nach mehreren Tagen mit Kursverlusten bei USD 3980.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

NYSE
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Alle drei grossen US-Indizes setzten am Dienstag neue Rekorde: Der Dow Jones Industrial stieg um 0.3%, der S&P 500 um 0.2% und der Nasdaq 100 um 0.7%. Die starke Begeisterung für künstliche Intelligenz und die Hoffnung auf erfreuliche Quartalsergebnisse grosser Technologiekonzerne trugen zur Aufwärtsbewegung bei, während die Märkte auf eine mögliche Zinssenkung der Fed am Mittwoch spekulierten. Der Börsenwert von Apple überschritt erstmals die Marke von USD 4 Billionen und wurde durch eine starke Nachfrage nach dem neuesten iPhone-Modell gestützt. Die meisten US-Sektoren notieren oberhalb ihrer 200-Tage-Durchschnitte, trotz Anzeichen einer Schwäche am Arbeitsmarkt.

US-Privatsektor schafft 55'000 neue Stellen, Verbrauchervertrauen lässt nach

Vorläufige ADP-Daten vom Dienstag zeigen, dass US-Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Privatsektor in den vier Wochen bis zum 11. Oktober im Schnitt pro Woche 14'250 Stellen geschaffen haben - insgesamt rund 55'000 neue Jobs für den Zeitraum - und damit den Rückgang vom September ausgleichen konnten. Diese neue wöchentliche Beschäftigungsstatistik, die im Zusammenhang mit dem US-Regierungsstillstand eingeführt wurde, bietet zeitnähere Einblicke in die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Obwohl das Plus eine Rückkehr zum Wachstum signalisiert, bleiben die Zahlen deutlich schwächer als zu Jahresbeginn; zudem werden sie mit dem monatlichen National Employment Report von ADP voraussichtlich angepasst. Der Conference Board Consumer Confidence Index für die USA fiel derweil im Oktober laut den Angaben vom Dienstag um 1 Punkt auf 94.6, was einen leichten Rückgang gegenüber der revidierten Septemberzahl bedeutet. Inflation und Preise stehen weiterhin im Mittelpunkt der Sorgen der Verbraucherinnen und Verbraucher; auch die Pläne für die Weihnachtseinkäufe deuten darauf hin, dass die Konsumentinnen und Konsumenten weniger ausgeben wollen als im Vorjahr.

Nikkei und Kospi auf neuen Höchstständen dank KI-Optimismus

Japans Nikkei 225 sprang am Mittwoch um 2.4% auf ein Rekordhoch, während Südkoreas Kospi um 1.8% auf ein Allzeithoch kletterte - getragen von starker Nachfrage nach KI-bezogenen Aktien und günstigen US-Handelsimpulsen. Im Gegensatz dazu fiel Australiens S&P/ASX 200 um 1%, nachdem die Inflationsdaten für das dritte Quartal über den Erwartungen lagen und die Aussicht auf baldige Zinssenkungen durch die Reserve Bank of Australia dämpften. Chinas CSI 300 legte 1.1% zu, während der Hang Seng Index in Hongkong um 0.3% nachgab.

Deutsches Verbrauchervertrauen sinkt weiter

Der GfK Konsumklimaindikator für Deutschland dürfte im November laut Prognose um 1.6 Punkte auf -24.1 Punkte sinken, nach revidierten -22.5 Punkten im Vormonat. Die am Dienstag veröffentlichten aktuellen Daten belegen einen weiteren Rückgang der Einkommenserwartungen unter deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Einkommenserwartungen fielen im Oktober um fast 13 Punkte auf 2.3 Punkte zurück, machten die Gewinne aus dem Vormonat wieder zunichte und erreichten den niedrigsten Stand seit März. Anhaltende geopolitische Spannungen, steigende Inflationsängste sowie Arbeitsplatzunsicherheit belasten das Sentiment. Die aktuellen Zahlen deuten auf kaum Aussicht auf eine kurzfristige Erholung des privaten Konsums hin. Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Dienstag leicht schwächer: Der Euro Stoxx 50 gab um 0.1% nach, der deutsche DAX verlor 0.1%, Frankreichs CAC 40 fiel um 0.3% und der Swiss Market Index sank um 1.4%.

UBS-Gewinn steigt im dritten Quartal um 74%

Die UBS meldete am Mittwoch einen Anstieg des Nettogewinns im dritten Quartal um 74% auf USD 2.5 Milliarden - mehr als von den Märkten erwartet und deutlich über dem Wert von USD 1.43 Milliarden im Vorjahr. Gründe sind unter anderem höhere Erträge im Investment Banking sowie die Freigabe von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von USD 668 Millionen, die vor allem mit Credit Suisse zusammenhingen. Die Gesamterträge im dritten Quartal beliefen sich auf USD 12.76 Milliarden, während die Vermögensverwaltung Netto-Neugelder in Höhe von USD 38 Milliarden anzog. Die Ergebnisse kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die grösste Schweizer Bank weiterhin die Credit Suisse integriert - ein Prozess, den die UBS bis Ende nächsten Jahres abschliessen will. Gleichzeitig könnte die UBS aufgrund von Reaktionen der Schweizer Behörden auf vergangene Branchenschwächen mit höheren Kapitalanforderungen konfrontiert werden, wobei die Bank die aktuellen Vorschläge als übertrieben kritisiert.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG