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Market View & Insights
Aktuellen Schätzungen zufolge werden weltweit mehr als eine Billion US-Dollar pro Jahr für philanthropische Zwecke gespendet. Und die Zahl wächst. Sieben Philanthropie-Trends für die Zukunft, die Sie kennen sollten.
Die bittere Armut während der industriellen Revolution in England: Historisch betrachtet begann die Philanthropie – also langfristige strategische Spenden für soziale und ökologische Zwecke – als Reaktion auf diese Ungleichheiten.
Auch heute noch sind es soziale und ökologische Beweggründe, die im Zentrum des philanthropischen Engagements stehen. Doch die Bedeutung neuer Tätigkeitsfelder wächst. Und in der Praxis wird es in vielen Bereichen immer anspruchsvoller, sich philanthropisch zu engagieren. Wohlhabende Familien wissen mittlerweile um den Wert einer professionellen Beratung. Philanthropie-Beraterinnen und -Berater können angesichts unzähliger Wahlmöglichkeiten Orientierung bieten und dazu beitragen, dass diese Familien mit ihrem Vermögen eine maximale positive Wirkung erzielen.
Philanthropie steht nicht still. Der Sektor wächst und entwickelt sich weiter, da die Palette an Schwerpunkten im Zuge gesellschaftlicher und ökologischer Veränderungen immer grösser wird.
Basierend auf den summiert über 65 Jahren Erfahrungen und weltweiten Kontakten rechnet das LGT Philanthropy Advisory Team mit sieben massgeblichen Trends, welche die Zukunft des philanthropischen Gebens prägen werden:
Vermehrte Zusammenarbeit: Philanthropie-Kooperationen nehmen zu, insbesondere Kofinanzierungen und die Zusammenlegung von Mitteln. Durch derartige Kooperationen und die damit einhergehenden Synergien können Geldgeberinnen und Geldgeber mehr Wirkung erzielen und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Weltweit verfügen mehr als die Hälfte der Stiftungen über Vermögen von weniger als USD 1 Mio. Deshalb ist die stiftungsübergreifende Kooperation eine attraktive Möglichkeit zur Steigerung der Wirksamkeit - selbst wenn die Zusammenarbeit Zeit und Arbeit kostet, und mit den nötigen Ressourcen unterlegt werden muss.
Systemverändernde Philanthropie-Projekte erachtet Katherine Milligan, Director beim Collective Change Lab, als einen der Haupttrends der nächsten zehn Jahre. "Es wird mittlerweile viel stärker diskutiert, wie die Philanthropie Systeme verändert. Dabei geht es generell nicht um die Grundsatzfrage, ob wir Einfluss nehmen sollten oder nicht. Die Frage ist vielmehr, wo wir die grösste Hebelwirkung entfalten können."
Als Expertin im Bereich des sozialen Unternehmertums schaut Milligan auf eine bemerkenswerte Laufbahn im oberen Management von Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen. Sie hat verschiedene Artikel und Publikationen zu den Themen soziale Innovationen, Impact Investing und Systemwandel verfasst. Darin plädiert sie für transformativere Arten der Zusammenarbeit, um systemische Lösungen für soziale Probleme umzusetzen.
Philanthropie ist in der Vergangenheit oft als Einbahnstrassen-Engagement betrachtet worden. Mittlerweile setzt sich indes die Einsicht durch: Philanthropie kann sich nicht nur auf die Empfängerinnen und Empfänger auswirken, sondern auch auf die Geberinnen und Geber, die Teil der Lösung sein möchten. Ein Philanthropie-Projekt, in dessen Rahmen sich gleich mehrere Generationen engagieren, kann die Familienbande stärken und als Blaupause für andere Familienangelegenheiten wie etwa die Nachfolgeplanung dienen.
Während sich die Nuancen der Philanthropie ständig weiterentwickeln, ändert sich der inhärente Nutzen für philanthropisch engagierte Menschen nicht. Unabhängig von den neuen Branchentrends ist es also beruhigend zu wissen, dass sich einige Dinge nicht so schnell ändern.