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Börse reagiert positiv auf nachlassende US-Inflation

Die Aktienmärkte erholten sich am Mittwoch, nachdem die Verbraucherpreise in den USA im Juni so langsam wie seit 2021 nicht mehr gestiegen waren. Die Marktteilnehmer interpretierten die unerwartet niedrige Inflation als ein Signal dafür, dass die US-Notenbank (Fed) ihren schnellsten geldpolitischen Straffungszyklus seit Jahrzehnten bald beenden könnte.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums war der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA im Juni so gering wie seit August 2021 nicht mehr. Die Jahresinflationsrate betrug 3.0%, womit sich die Teuerung langsam dem Inflationsziel des Fed von 2% annähert. Der Kernverbraucherpreisindex lag mit 4.8% noch etwas höher, war jedoch ebenfalls tiefer als noch vor Monatsfrist mit 5.1%. Gleichzeitig zeigte der regelmässige Wirtschaftsbericht des Fed, das sogenannte Beige Book, dass trotz eines leichten Anstiegs der Wirtschaftstätigkeit im letzten Monat mit einer Abkühlung der Wirtschaft in den kommenden Monaten zu rechnen ist. Vor allem aber bestätigte der Bericht die Richtung der niedrigeren VPI-Daten und stellt eine weitere Abschwächung des Preisdrucks in den kommenden Monaten in Aussicht. 

In New York profitierten die Aktienindizes am Mittwoch von dem unerwartet starken Rückgang der Inflation, der vor allem den Technologiewerten weiteren Auftrieb verlieh. Der Dow Jones Industrial baute seine jüngsten Gewinne etwas aus und schloss mit einem Plus von 0.25% bei 34'347.43 Punkten. Der S&P 500 legte um 0.74% auf 4'472.16 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq-100 schloss 1.24% höher bei 15'307.23 Punkten.

Im asiatisch-pazifischen Raum stiegen die Börsenindizes ebenfalls aufgrund der Aussicht, dass sich der Fed-Zinserhöhungszyklus dem Ende zuneigen könnte. Der Hang Seng Index in Hongkong führte die frühen Gewinne an den asiatischen Märkten am Donnerstag an und legte um 2.4% zu. Der Shanghai Composite stieg um 1%, obwohl die am Donnerstag veröffentlichten Handelsdaten zeigten, dass Chinas Exporte im Juni mit einem Rückgang von 12.4% gegenüber dem Vorjahresmonat den stärksten Einbruch seit drei Jahren verzeichneten. Die Einfuhren gingen ebenfalls um 6.8% zurück. In Tokio stieg der Nikkei 225 um 1.5% und in Südkorea legte der Kospi um 0.9% zu. Der australische S&P/ASX 200 wurde mit einem Plus von 1.6% gehandelt.

Bei den Währungen erreichte der Schweizer Franken am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar den höchsten Kurs seit 2015. Trotz der nachlassenden Inflation, die im Juni mit 1.7% im Jahresvergleich deutlich niedriger war als in den europäischen Nachbarländern, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) signalisiert, dass sie die Zinssätze weiter anheben könnte, was den Franken stützt.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q3-Umsatz von Barry Callebaut; Q2-Zahlen von PepsiCo, Fastenal und Delta Air Lines.

Konjunkturdaten im Fokus: BIP und Handelsbilanz Grossbritannien (08:00 Uhr MEZ), Verbraucherpreisindex Frankreich (08:45), Erzeugerpreisindex und Erstanträge Arbeitslosenhilfe aus den USA (14:30).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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