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Fed hält Leitzins auf hohem Niveau und signalisiert eine Senkung im laufenden Jahr

Die US-Notenbank (Fed) hat am Mittwoch wie erwartet die Zinsen unverändert gelassen, signalisierte aber, dass noch in diesem Jahr mit einer Zinssenkung zu rechnen ist. Die Aktienmärkte erholten sich vor der Fed-Ankündigung aufgrund der aktuellsten US-Inflationsdaten, die moderater ausfielen als erwartet. Staatsanleihen und Gold verzeichneten im Anschluss an die Ankündigungen starke Kursschwankungen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Fed-Gebäude
© Shutterstock

Während die Fed ihren Leitzins zwischen 5.25% und 5.5% beliess, zeigten aktualisierte Prognosen, dass der Median der Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) in diesem Jahr nur noch eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. Vor drei Monaten deutete der so genannte "Dot Plot", der die Erwartungen der Fed-Mitglieder für künftige Zinssätze zeigt, auf drei Zinssenkungen bis zum Jahresende hin. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte, dass das derzeitige Zinsniveau angemessen erscheint, um die Inflation weiterhin langsam zu senken. Die Zentralbank beabsichtige, die Zinssätze konstant zu halten, solange Wachstum und Arbeitslosigkeit in etwa auf dem derzeitigen Niveau bleiben. Eine Zinssenkung in diesem Jahr würde der Fed auch helfen, den Vorwurf der Einmischung in die Politik zu vermeiden, da sie den Beginn des Zinssenkungszyklus möglicherweise bis zur FOMC-Sitzung im Dezember, nach den Wahlen im November, hinausschieben könnte.

Inflationsdaten lösen Börsenrally aus

Am Mittwoch wurde berichtet, dass der US-Verbraucherpreisindex (VPI) im Mai unverändert geblieben ist und damit unter den Markterwartungen eines Anstiegs um 0.1% lag. Der Kern-Verbraucherpreisindex - der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschliesst - stieg im Vergleich zum April um 0.2% und lag damit ebenfalls unter dem Konsens von 0.3%. Auf Jahresbasis belief sich die Gesamtinflation auf 3.3% und die Kerninflation auf 3.4%, was dem langsamsten Anstieg seit mehr als drei Jahren entspricht. Beide Werte liegen im Jahresvergleich aber immer noch deutlich über dem Inflationsziel der Fed von 2%.

Die Aktienmärkte schossen unmittelbar nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten in die Höhe, wobei sowohl der Nasdaq-100 als auch der S&P 500 erneut neue Höchststände erreichten. Der Nasdaq-100 schloss um 1.3% höher bei 19’466.67 Punkten und der S&P legte um 0.9% zu und beendete die Mittwochssitzung bei 5421.03 Punkten. Der Dow Jones Industrial verlor 0.1%. Der US-Dollar schwächte sich ab, und die Renditen der Staatsanleihen stiegen über die gesamte Kurve hinweg, obwohl sie nach den Äusserungen der Fed etwas zurückgingen. Die Renditen für zweijährige Anleihen lagen bei 4.8% und für zehnjährige Anleihen bei 4.3%. Der Goldpreis schoss aufgrund der Inflationszahl in die Höhe, notierte aber gegen Ende des Tages nicht mehr weit von seinem Ausgangswert von rund USD 2320 pro Unze entfernt.

Im asiatisch-pazifischen Raum notierten die Aktienmärkte am Donnerstag überwiegend im Plus. In Südkorea stieg der Kospi um 1.2%, nachdem die Regierung angekündigt hatte, ein Verbot von Leerverkäufen von Aktien auszuweiten. In Tokio notierte der Nikkei 225 um 0.5% niedriger, und der australische S&P/ASX 200 stieg um 0.4%, nachdem Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden, denen zufolge die Arbeitslosenquote im Mai auf 4% (April: 4.1%) gesunken war. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde 0.3% höher gehandelt, während der CSI 300 um 0.4% fiel.

Deutsche Inflation beschleunigt sich

Der deutsche Verbraucherpreisindex stieg im Mai im Jahresvergleich um 2.4% und beschleunigte sich damit gegenüber dem im April und März verzeichneten Anstieg der Verbraucherpreise um jeweils 2.2%. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, trieb der Anstieg der Dienstleistungspreise den VPI-Anstieg voran, während die Lebensmittel- und Energiepreise die Preissteigerungsrate bremsten. Ende letzten Monats wurde die Inflation in Deutschland auf der Grundlage der von der Europäischen Union verwendeten harmonisierten Berechnungsmethode für Mai mit 2.8% angegeben. Trotz der hohen Inflationsrate stieg der deutsche Aktienindex DAX am Mittwoch um 1.5% und der Euro Stoxx 50 schloss 1.4% höher.

An anderer Stelle in Europa kündigte die EU an, dass sie mit der Einführung neuer Zölle auf aus China importierte Elektrofahrzeuge beginnen wird. Die neuen Massnahmen werden zusätzlich zu den bestehenden Zöllen erhoben und sind je nach Automobilhersteller unterschiedlich. In Grossbritannien ist die Wirtschaft im April weder gewachsen noch geschrumpft, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Daten hervorgeht. Das Ergebnis entsprach den Markterwartungen und folgt auf ein Wachstum von 0.4% im März.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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