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Kurswechsel: Die vorsichtige Abkehr der Bank of Japan von Negativzinsen

Die Bank of Japan (BoJ) hat einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan, auch wenn die Märkte letztlich enttäuscht waren, wie die Entwicklung des japanischen Yen (JPY) zeigt. Sowohl vor als auch nach der geldpolitischen Sitzung gab er nach. Es wird jedoch erwartet, dass sich der Wert des JPY im weiteren Jahresverlauf verbessern wird. Dieser positive Ausblick ist nicht nur auf die Massnahmen der BoJ zurückzuführen, sondern auch auf die gegenläufigen Schritte der US-Notenbank, die eine Lockerung ihrer Geldpolitik in Erwägung zieht.

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Autor
Sebastian Petric, LGT Senior FX Strategist
Lesezeit
10 Minuten

The Strategist BoJ
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Es ist eine bemerkenswerte Entscheidung der Bank of Japan, zum ersten Mal seit siebzehn Jahren die Kreditkosten zu erhöhen. Dieser Beschluss bedeutet eine deutliche Abkehr vom bisherigen Leitzins von -0.1% hin zu einer neuen Spanne zwischen 0% und 0.1%. Die Anpassung erfolgt vor dem Hintergrund eines starken Anstiegs der Löhne und Gehälter infolge der Verbraucherpreisinflation. Die ursprüngliche Entscheidung, den Zinssatz 2016 unter Null zu senken, zielte darauf ab, die stagnierende japanische Wirtschaft anzukurbeln. Mit der jüngsten Zinserhöhung wurde das Phänomen der Negativzinsen weltweit abgeschafft.

Darüber hinaus hat die BoJ beschlossen, ihre Politik des Zinskurvenmanagements zu beenden. Im Rahmen dieser Strategie wurden japanische Staatsanleihen gekauft, um die Zinssätze zu regulieren. In ihrem Bemühen um wirtschaftliche Stabilität hat die BoJ jedoch angedeutet, dass sie den Ankauf von Staatsanleihen in ähnlichem Umfang wie bisher fortsetzen wird und bereit ist, die Käufe auszuweiten, sollten die Renditen stark ansteigen. Dieser Ansatz deutet auf eine vorsichtige Haltung hin, die einen allzu aggressiven Kurswechsel vermeidet, was sich auch in der anschliessenden Reaktion des japanischen Yen widerspiegelt.

Starke Lohnerhöhungen setzen BoJ unter Druck

Insbesondere nach der Ernennung von Gouverneur Kazuo Ueda im April letzten Jahres waren die Erwartungen an die BoJ gestiegen, die Zinsen zu erhöhen. Der Anstoss für diese Zinserhöhung wurde massgeblich von den Entscheidungen grosser Unternehmen beeinflusst, die Löhne zu erhöhen, um den Arbeitnehmern zu helfen, die steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen. Bemerkenswert ist, dass die grössten japanischen Unternehmen in diesem Monat einer Lohnerhöhung von 5.28% zugestimmt haben, der höchsten seit mehr als drei Jahrzehnten. Die Tatsache, dass Japan eine Rezession vermieden hat, wie aus den revidierten offiziellen Wachstumszahlen hervorgeht, gab der BoJ die Zuversicht, mit der geldpolitischen Anpassung fortzufahren.

Der japanische Yen schwächte sich sowohl vor als auch nach der Sitzung ab. Es wird jedoch erwartet, dass der JPY im weiteren Jahresverlauf nicht nur aufgrund der Massnahmen der BoJ, sondern auch aufgrund gegenläufiger Bewegungen der US-Notenbank an Wert gewinnen wird. Da das Fed Zinssenkungen erwägt, während die BoJ die Zinsen erhöht, ist eine Aufwertung des Yen möglich.

Schritt in die richtige Richtung

Unserer Ansicht nach ist der Kurswechsel der japanischen Zentralbank ein kleiner, aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung, der das Engagement für eine Anpassung der Politik zur Wahrung der Finanzstabilität widerspiegelt.

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