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Schwächer als erwartete Unternehmens- und Konjunkturdaten drücken auf die Börsenstimmung

Einige negativ aufgenommene Quartalszahlen und schwache Konjunkturdaten drückten am Donnerstag auf die Anlegerstimmung an der Wall Street und sorgten auch in Asien zum Wochenschluss mehrheitlich für Verluste an den Börsen. Damit rücken Konjunktursorgen und die nächsten geldpolitischen Richtungsentscheide des Fed, der EZB und der Bank of Japan wieder verstärkt ins Zentrum der Investoren. 

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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Der Dow Jones Industrial schloss bei 33'786.62 Punkten 0.33% tiefer als am Vortag. Der Dow konnte dabei anfangs aufgebaute Gewinne nicht verteidigen. Der marktbreite S&P 500 gab um 0.6% auf 4'129.79 Punkte nach und an der Nasdaq verloren die Indizes rund 0.8%. Auf Einzeltitelebene sorgte u.a. Tesla mit enttäuschenden Geschäftszahlen für schlechte Stimmung. Die Aktien des Elektroautobauers gaben um fast 10% nach. Auf die Stimmung drückten auch schwächer als erwartete Konjunkturzahlen aus den USA. So stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet und der Philly-Fed-Index signalisierte eine Eintrübung des Geschäftsklimas in der Region von Philadelphia im April, während Analysten mit einer Verbesserung gerechnet hatten. Auch die Frühindikatoren und die Verkäufe bestehender Häuser blieben im März hinter den Erwartungen zurück. Die US-Notenbank dürfte die jüngste Konjunkturentwicklung genauestens beobachten und in ihren nächsten Zinsentscheid am 3. Mai einfliessen lassen. 

Am Anleihenmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen von knapp 3.6% auf 3.53% nach. Der US-Dollar litt unter den schwächer als erwarteten US-Konjunkturdaten und notiert gegenüber dem Euro knapp unter der Marke von 1.10. 

Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum gaben am Freitag tendenziell nach. Der Nikkei 225 in Tokio fiel um 0.35%. In Japan blieb unterdessen die Kerninflation im März mit 3.1% gegenüber Februar den zweiten Monat in Folge unverändert. Im Januar hatte die Kernrate mit 4.2% noch den höchsten Wert seit 1981 erreicht. Der südkoreanische Kospi gab um 0.8% nach. In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index um rund 0.6%, während der Hang-Seng-Tech-Index 1.75% verlor. Die Märkte auf dem chinesischen Festland handelten ebenfalls schwächer. Der Shanghai Composite fiel um 0.6% und der Shenzhen Component verlor 1.2%. Gestern hatte Chinas Zentralbank im Anschluss an ihren Zinsentscheid erklärt (die Leitzinsen blieben erneut unverändert) dass sie im laufenden Jahr mit einem Anstieg der Verbraucherpreise und einem U-förmigen Trend rechnet. Im März hatte die Inflationsrate mit 0.7% auf Jahressicht das tiefste Niveau seit 18 Monaten erreicht. Chinas Wirtschaft habe mittel- bis langfristig keine Grundlage für einen inflationären oder deflationären Trend, hiess es im Kommentar der People's Bank of China.

Europas Börsen setzten am Donnerstag ihre Konsolidierung fort und blieben gegenüber dem Vortagesschluss mehr oder weniger unverändert. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot sieht gegenwärtig keinen Spielraum für eine baldige Zinspause. Der niederländische Notenbankchef meinte in einem Interview, hierzu sei eine überzeugende Umkehrung der unterliegenden Inflationsdynamik notwendig. Der nächste geldpolitische Richtungsentscheid der EZB ist auf den 4. Mai angesetzt. 

Unternehmensnachrichten im Fokus: Holcim Q1 Trading-Update, Vontobel, Investor, SAP, Procter & Gamble und Schlumberger mit Q1-Zahlen. 

Konjunkturdaten im Fokus: Grossbritannien Einzelhandelsumsatz März (08:00 Uhr MEZ), Einkaufsmanagerumfragen in der Industrie aus Frankreich (09:15), Deutschland (09:30), Eurozone (10:00), Grossbritannien (10:30) und den USA (15:45). 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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