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Zurückhaltung vor wichtigen geldpolitischen Richtungsentscheiden

Im Vorfeld des Mitte Woche anstehenden Zinsentscheids der US-Notenbank (Fed) hielten sich Anlegerinnen und Anleger an den Aktienmärkten zu Wochenbeginn zurück. Zudem verstärkten steigende Ölpreise die Inflationssorgen. An den amerikanischen Börsen blieben die Indizes zum Wochenstart praktisch unverändert, während an den Märkten im asiatisch-pazifischen Raum die Aktienkurse heute leicht unter Druck standen. Neben dem geldpolitischen Entscheid des Fed stehen in dieser Woche auch die Zinsentscheide der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der Bank of England (BoE) sowie der Bank of Japan (BoJ) und der chinesischen Zentralbank (PBoC) an. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Zinsen

An der Wallstreet sorgt der bevorstehende Zinsentscheid des Fed für eine geringere Risikobereitschaft. Der Dow Jones Industrial schloss zum Wochenauftakt bei 34'624.30 Punkten (+0.02%) und der marktbreite S&P 500 ging bei 4'453.53 Punkten (+0.07%) aus dem Handel. An der Technologiebörse Nasdaq blieben die Indizes ebenfalls kaum verändert zum Freitagsschluss. Neuste Konjunkturdaten aus den USA brachten keine neuen Impulse. Mit Spannung wird erwartet, ob die US-Zentralbankbank noch einmal die Zinsschraube anziehen oder erneut eine Pause einlegen wird. Ausschlaggebend ist die Balance zwischen Inflations- und Wirtschaftsentwicklung.  

Unterdessen ziehen die Ölpreise an und verstärken damit die Inflationssorgen. Der Preis der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg am Montag auf das höchste Niveau seit fast einem Jahr. US-Staatsanleihen machten ihre anfänglichen, moderaten Verluste wett und die Rendite für zehnjährige Treasuries notiert bei 4.31%. Neuste Daten hatten zuvor gezeigt, dass sich die Stimmung am US-Immobilienmarkt das zweite Mal in Folge eingetrübt hat. Der Hausmarktindex der National Association of Home Builders (NAHB) gab dabei stärker als erwartet von 50.0 auf 45.0 Punkte nach. Analysten hatten im Schnitt mit 49.0 Punkten gerechnet. Hintergrund sind vor allem die gestiegenen Hypothekenzinsen. Der Euro setzte seine Stabilisierung nach den tiefsten Ständen seit März am Montag fort und handelt derzeit bei 1.0675.

An Asiens Aktienbörsen gaben die Indizes am Dienstag nach. Der japanische Nikkei 225 fiel nach dem feiertagsbedingten Aussetzer um knapp 1% nach. Der südkoreanische Kospi und Kosdaq fielen um 0.2% bzw. 0.5%. In Hongkong notierte der Hang Seng Index leicht tiefer als am Vortag. Auch in Shanghai und Shenzen handelten die Aktienindizes im negativen Bereich. In Australien gab der S&P/ASX 200 um 0.25% nach.

Die deutsche Bundesbank geht im dritten Quartal dieses Jahres aufgrund eines schwachen Konsums und schwacher Exporte sowie der hartnäckig hohen Inflation von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung aus. Die Industrie habe zwar dank guter Ertrags- und Finanzierungsverhältnisse und temporärer staatlicher Hilfen den Schock extrem gestiegener Energiepreise insgesamt recht gut abgefedert. Ein Problem stelle jedoch die Abhängigkeit von China dar. So sei fast die Hälfte der Industrieunternehmen in Deutschland auf kritische Vorprodukte aus China angewiesen und 80% davon hielten einen Ersatz aus anderen Ländern für schwierig.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Anheuser-Busch InBev Kapitalmarkttag und aus Grossbritannien Kingfisher mit Halbjahreszahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Eurozone Leistungsbilanz Juli (10:00 Uhr) und Verbraucherpreise August (11:00), aus den USA Baubeginne und Baugenehmigungen August (14:30). 
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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