LGT Navigator

KI-Sorgen bleiben bestehen

Die US-Aktienmärkte sind mit Vorsicht in die Woche gestartet. Der Dow Jones Industrial Average beendete den Montagshandel nach seinem jüngsten Rekord nahezu unverändert, während der technologielastige Nasdaq vor dem Hintergrund anhaltender Sorgen über hohe Bewertungen von Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz (KI) nachgab. Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer blicken nun auf die verzögert veröffentlichten Arbeitsmarktdaten der US-Regierung für Oktober und November heute Nachmittag sowie auf die wichtigen Inflationszahlen am Donnerstag, die die Erwartungen an die künftige Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) prägen dürften. Die Fed hatte bei ihrer letzten Zinssitzung des Jahres am vergangenen Mittwoch die Leitzinsen gesenkt.

  • Datum
  • Autor Alessandro Fezzi, Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

Navigator_NY_Trader

Die Wall-Street zeigte am Montag ein gemischtes Bild: Der vor allem mit Industrieaktien bestückte Dow Jones Industrial Average schloss nach seinem Rekordhoch vom Freitag nahezu unverändert. Der technologieorientierte Nasdaq Composite gab um rund 0.6% nach, und der Nasdaq 100 weitete seine jüngsten Verluste mit einem Rückgang um 0.5% aus. Anhaltende Sorgen über überhöhte Bewertungen von KI-Titeln veranlassten Investorinnen und Investoren dazu, kurz vor dem Jahresende Gewinne mitzunehmen und Kapital aus Technologieaktien in traditionellere Standardwerte umzuschichten, wodurch auch der breite S&P 500 leicht nachgab. Unter den Einzelwerten stieg Tesla um 3.5% und näherte sich damit dem Rekordhoch, während die Aktien von Adobe, Texas Instruments und iRobot unter Druck standen. iRobot brach um fast 73% ein, nachdem das Unternehmen Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet und eine geplante Übernahme durch den chinesischen Hauptzulieferer bekanntgegeben hatte.

Asiatische Aktien geben nach

Die Börsen im Asien-Pazifik-Raum sind am Dienstag überwiegend ins Minus gerutscht, da Anlegerinnen und Anleger der Rotation an der Wall Street aus grossen US-KI-Titeln folgten. Bereits am Montag waren die Aktien der Softwaregruppe Oracle und des Chipentwicklers Broadcom um mehr als 5% bzw. 2% gefallen. In Südkorea verlor der Kospi rund 2.2% und führte damit die regionalen Abgaben an, begleitet von einem Rückgang des Small-Cap-Index Kosdaq um 2.4%. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um etwa 1.9% nach, während der chinesische CSI 300 um rund 1.2% sank. In Japan fiel der Nikkei 225 um etwa 1.3%, und der breiter gefasste Topix verlor rund 1.5%. Vorläufige Einkaufsmanagerindizes signalisierten eine schwächere Expansion der Privatwirtschaft in Japan und Australien im Dezember, mit zusammengesetzten Werten von 51.5 bzw. 51.1 nach zuvor über 52 Punkten. Der australische Leitindex S&P/ASX 200 schloss nach anfänglichen Gewinnen rund 0.4% tiefer.

Europäische Börsen legen zum Wochenauftakt zu

Die europäischen Aktienmärkte haben sich zum Wochenbeginn freundlich gezeigt. Der Stoxx Europe 600 schloss 0.74% fester, und auch die meisten anderen Indizes beendeten den Handel im Plus. Es wird mehrheitlich erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Zinssitzung am Donnerstag ihren Leitzins bei 2% belässt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde deutete in einem Interview mit der Financial Times an, dass die Wachstumsprognosen nach oben revidiert werden könnten, nachdem die Zentralbank ihre BIP-Prognose bereits im September auf 1.2% angehoben hatte. Auch andere Zentralbanken - darunter die Bank of England, die schwedische Riksbank und die norwegische Norges Bank - fällen in dieser Woche ihre letzten Zinsentscheide des Jahres, wobei am Markt mit einer leichten Zinssenkung der Bank of England gerechnet wird. Rüstungsaktien gerieten unter Druck, nachdem der ukrainische Präsident Selenskyj seine Bereitschaft signalisiert hatte, langfristig auf das Ziel einer NATO-Mitgliedschaft zu verzichten.

Schweizer Wachstumsprognose leicht angehoben

Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich hat ihre Prognose für das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2026 von 0.9% auf 1.1% erhöht. Rückenwind kommt unter anderem vom Zollabkommen mit den USA, das den durchschnittlichen Zollsatz auf Schweizer Exporte von 39% auf 15% senken soll. Dennoch erwartet die KOF, dass das Wachstum angesichts des schwächeren globalen Umfelds klar unter dem geschätzten langfristigen Durchschnitt von 1.8% bleibt. Für 2025 rechnet das Institut unverändert mit einem BIP-Wachstum von 1.4%. Der Swiss Market Index (SMI) legte am Montag um 1.16% zu.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es sind heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten terminiert.

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenquote Grossbritannien (02:00), Einkaufsmanagerindex Frankreich (03:15), Einkaufsmanagerindex Deutschland (03:30), Einkaufsmanagerindex Eurozone (04:00), Einkaufsmanagerindex Grossbritannien (04:30), ZEW-Konjunkturerwartungen Deutschland (05:00), ZEW-Konjunkturerwartungen Eurozone (05:00), Monatsbericht der Bundesbank (06:00), USA Detailhandelsumsätze, US-Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft und Arbeitslosenquote sowie Baubewilligungen USA (14:30).

Treffen Sie fundierte Anlageentscheide mit LGT

Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick

Folgen Sie uns auch auf Facebook oder LinkedIn – oder besuchen Sie Insights und entdecken Sie spannende Hintergrundartikel. Bei Fragen steht Ihnen ein Berater der Bank gerne zur Verfügung.

Impressum
Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG