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Aktienmärkte stabilisieren sich – US-Regierungsstillstand und Ölpreisanstieg sorgen für Unsicherheit

Die Aktienmärkte unternahmen zur Wochenmitte einen Stabilisierungsversuch, nachdem die Wall Street am Dienstag grosse Verluste erlitten hatte. Die wichtigsten Aktienindizes in Europa und Asien waren uneinheitlich, wobei sich die Gewinne und Verluste in Grenzen hielten. Die sich abzeichnende Schliessung der US-Regierung stand weiterhin im Mittelpunkt des Interesses der Anlegerinnen und Anleger, während der Anstieg des Ölpreises auf ein Jahreshoch zu den Bedenken beitrug. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Markt-Zahlen
© Shutterstock

US-Rohöl stieg am Donnerstag auf 95 Dollar pro Barrel, den höchsten Stand seit August 2022. Damals waren die Anlegerinnen und Anleger über den Ausbruch des Krieges in der Ukraine und mögliche bevorstehende Versorgungsprobleme in Europa während des Winters besorgt. In diesem Jahr setzt das knappe Angebot - verschärft durch Beschränkungen in Saudi-Arabien und Russland - die Energiekosten unter Druck. Die Anlegerinnen und Anleger beobachten die Entwicklung an den Energiemärkten genau, da höhere Energiepreise zu einem weiteren Anstieg der Inflation führen könnten, was die Zentralbanken dazu veranlassen könnte, die Zinsen weiter anzuheben oder sie länger auf einem hohen Niveau zu belassen.

Ein leichter Anstieg der Aufträge für langlebige Güter im August in den USA trug dazu bei, die Marktstimmung etwas aufzuhellen, auch wenn der Zuwachs von 0.2% im August auf einen Rückgang von 5.6% im Juli gegenüber dem Vormonat folgte. An der Wall Street dominierte zur Wochenmitte jedoch weiterhin die Sorge vor längerfristig höheren Zinsen. Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen kletterten auf über 4.6%, während der Dow Jones Industrial um 0.2% fiel. Der S&P 500 beendete den Tag etwa unverändert, während der Nasdaq-100 um 0.2% zulegte.

In der asiatisch-pazifischen Region entwickelten sich die Aktienmärkte am Donnerstag uneinheitlich. In Tokio erlitt der Nikkei 225 mit einem Minus von 1.7% die grössten regionalen Verluste. Der südkoreanische Kospi konnte einen leichten Zuwachs von 0.1% verbuchen, während der australische S&P/ASX 200 im Wesentlichen unverändert blieb. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 0.9%, während der Shanghai Composite um 0.2% zulegte. Der Handel mit den Aktien von China Evergrande wurde am Donnerstag ausgesetzt. Die Aktien des Immobilienentwicklers hatten am Montag und Dienstag insgesamt mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren.

In Deutschland ist das Verbrauchervertrauen im September erneut gesunken. Die GfK-Konsumklimastudie prognostiziert für Oktober einen Wert von -26.5 nach -25.6 im September. Die hohe Inflation - insbesondere die Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie - veranlasst die Verbraucher, mehr zu sparen, so dass die GfK für dieses Jahr kaum noch Chancen auf eine Erholung des Konsumklimas sieht. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist im September den fünften Monat in Folge gesunken. Die grösste europäische Volkswirtschaft kämpft nicht nur mit einer hartnäckig hohen Inflation, sondern auch mit einem schwachen Wirtschaftswachstum, das Ende 2022 und Anfang 2023 in eine Rezession mündete.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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