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Chinas Zentralbank belässt Leitzinsen unverändert

Im asiatisch-pazifischen Raum starteten die Börsen die neue Woche mehrheitlich mit Gewinnen, wobei der Nikkei 225 in Tokio kurzzeitig ein 33-Jahreshoch erreichte. In China beliess die Notenbank die Leitzinsen wie weitestgehend erwartet stabil, da der schwächere Yuan eine weitere geldpolitische Lockerung verhindert und die PBoC zunächst die Auswirkungen der bisherigen Konjunkturmassnahmen auf die Kreditnachfrage abwarteten dürfte. An der Wall Street tendierten die Aktienindizes vor dem Wochenende mangels neuer Impulse seitwärts. In der Eurozone fiel unterdessen die Inflationsrate im Oktober weiter zurück und notierte erstmals seit Mitte 2021 wieder unter der Marke von drei Prozent.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
China Flagge und Geldscheine
© Shutterstock

Der Leitzins der People's Bank of China für einjährige Kredite - der Massstab für die meisten Haushalts- und Unternehmenskredite in China – blieb mit 3.45% unverändert. Auch der Referenzzinssatz für fünfjährige Kredite - Massstab für Hypotheken - bleibt bei 4.2%. Der Hang Seng-Index in Hongkong legte zu Wochenbeginn um 1.8% zu, nachdem das Barometer wegen des Kurseinbruchs beim chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba am Freitag noch kräftig unter Druck geraten war. Japans Nikkei 225 erreichte zu Beginn der Sitzung kurzzeitig das höchste Niveau seit 33 Jahren, konnte die Gewinne danach aber nicht halten und notiert kurz vor Schluss rund 0.6% im Minus. Der südkoreanische Kospi legte hingegen um rund 1% zu und in Australien gewann der S&P/ASX 200 etwa 0.15%. 

In New York blieben die Aktienindizes am Freitag praktisch unverändert, womit die Gewinne auf Wochensicht konsolidiert wurden. Der Dow Jones Industrial schloss bei 34'947.28 Punkten (+0.01%) und erreichte auf Wochensicht ein Plus von knapp zwei Prozent. Der marktbreite S&P 500 beendete die letzte Woche mit einem moderaten Tagesgewinn von 0.13% bei 4'514.02 Zählern. Auch an der Nasdaq gingen die technologielastigen Indizes gegenüber dem Vortag nur geringfügig verändert aus dem Freitagshandel. Angesichts der auslaufenden Unternehmensberichtssaison fehlten auf Einzeltitelebene die Impulse und auch neuste Konjunkturdaten aus den USA vermochten auf dem Börsenparkett keine Akzente zu setzen. 

Die für die zukünftige Bautätigkeit aussagekräftigen Baugenehmigungen stiegen im Oktober um 1.1% zum Vormonat - erwartet war ein Rückgang um 1.4% - und die Anzahl der Baubeginne erhöhte sich auf Monatssicht um 1.9% (Konsens -0.6%). 

Am Anleihenmarkt gab die Benchmark-Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe, angesichts der Annahme, dass die US-Geldpolitik ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, am Freitag weiter nach. Aktueller Stand zu Wochenbeginn: 4.46%. Am Devisenmarkt kletterte der Euro gegenüber dem US-Dollar knapp über die Marke von 1.09 und erreichte damit den höchsten Stand seit Ende August. 

In der Eurozone ist die Inflationsrate im Oktober weiter zurückgegangen und notierte erstmals seit Mitte 2021 wieder unter der Marke von drei Prozent. Auf Jahressicht betrug die Teuerung im letzten Monat revidierten Daten von Eurostat zufolge 2.9% verglichen mit 4.3% im Monat zuvor. Die Kernteuerung, ohne die oftmals schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel, betrug im Oktober 4.2% nach 4.5% im Vormonat. Insbesondere die Energiepreise waren gegenüber dem Vorjahresperiode um rund 11% tiefer. Trotz der deutlich schwächeren Inflation wird das mittelfristige Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent nach wie vor überschritten. 

EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte in einer Rede am Europäischen Bankenkongress, dass es immer mehr Anzeichen dafür gebe, dass die Weltwirtschaft in konkurrierende Blöcke zerfalle, während gleichzeitig die Klimakatastrophen von Jahr zu Jahr zunähmen. Europa befinde sich jetzt an einem kritischen Punkt, an dem sich Deglobalisierung, Demografie und Dekarbonisierung am Horizont abzeichnen.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Julius Bär Q3-Zahlen und Agilent Technologies Q4-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Erzeugerpreise Oktober (08:00 Uhr) und aus den USA der Frühindikator Oktober (16:00). 

 

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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