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Konjunkturausblick für die Eurozone trübt sich ein

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone hat sich im Juli unerwartet deutlich verschlechtert. Das bringt die Europäische Zentralbank in die Zwickmühle. An den US-Börsen stehen heute die Quartalsabschlüsse der Börsenschwergewichte Microsoft und Alphabet auf der Agenda. 

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Autor
Tina Haldner
Lesezeit
5 Minuten
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Der Start in eine ereignisreiche Woche ist an der Wall Street freundlich verlaufen. Der S&P 500 gewann 0.4% auf 4554.64 Punkte. Der Dow Jones setzte seine Gewinnserie den elften Tag in Folge fort und kletterte 0.5% auf 35'411.24 Punkte. Der Nasdaq Composite erholte sich leicht von seinen jüngsten Kursverlusten und legte 0.2% auf 14'058.87 Zähler zu. Anleger warten heute unter anderem auf die Zahlen der US-Tech-Giganten Microsoft und Alphabet, die nach Börsenschluss ihre Quartalsausweise vorlegen. In den Fokus rückt aber auch der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed), der am Mittwoch ansteht. Es gilt als so gut wie sicher, dass das Fed die Leitzinsen erneut um 25 Basispunkte erhöhen wird.

In Asien sticht am Dienstag die Börse in Hongkong hervor: Der Hang Seng Index gewinnt mehr als 3%, nachdem chinesische Behörden in Aussicht gestellt haben, den angeschlagenen Immobiliensektor zu stützen. Der Shanghai Composite notiert rund 1.2% fester. In Japan büsst der Nikkei 0.3% ein.

In der Eurozone hat sich das Geschäftsklima im Juli unerwartet deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex fiel verglichen zum Vormonat um 1.0 Punkt auf 48.9 Zähler, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Montag mitteilte. Es handelt sich um eine erste Schätzung des Gesamtindikators, der die Industrie- und Dienstleistungsbranche berücksichtigt. Der Index ist damit auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten gefallen und signalisiert mit einem Wert unter 50 eine schrumpfende Wirtschaftsaktivität. Analysten hatten im Schnitt einen leichten Rückgang auf 49.6 Punkte prognostiziert. 

Noch schlechter sieht es im Industriesektor aus. Der entsprechende Teilindex ist um 0.7 auf 42.7 Punkte gefallen und notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren. Insbesondere die schwache Auslandsnachfrage belastet die Branche. Auch im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung verdüstert und ist so schlecht wie zuletzt vor sechs Monaten. Die trüben Geschäftsaussichten und der schwache Auftragseingang würden darauf hindeuteten, dass sich die Talfahrt der europäischen Wirtschaft in den nächsten Monaten beschleunigen könnte, kommentierten die Experten von S&P Global.

Die Konjunkturflaute bringt die Europäische Zentralbank in eine missliche Lage. Denn da die Inflation im Währungsraum noch immer deutlich über dem Notenbankziel liegt, gilt es als so gut wie sicher, dass sie am Donnerstag erneut die Leitzinsen erhöhen wird. Steigende Zinsen bergen jedoch die Gefahr, dass die Wirtschaft noch stärker abgewürgt wird.

Auch britische Unternehmer blicken pessimistischer in die Zukunft als noch vor einem Monat. Der Einkaufsmanagerindex sank gegenüber Juni um 2.1 auf 50.7 Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit Januar. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 52.3 Zähler erwartet. Besonders trüb ist die Lage auch in Grossbritannien für die Industrie: Das Barometer liegt mit 45.0 Punkten deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50. 

Unternehmensnachrichten im Fokus: Kühne + Nagel, Lindt&Sprüngli, Logitech, LVMH, SIG Combibloc, UniCredit, Alphabet, Biogen, Microsoft, Unilever, Verizon und Visa präsentieren Zahlen für das Q2.

Konjunkturdaten im Fokus: Ifo-Geschäftsklimaindex Deutschland (10:00 Uhr), S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex USA (15:00 Uhr), US-Verbrauchervertrauen (16:00 Uhr).

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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