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Nvidia-Gewinn übertrifft Markterwartungen

Der Chipriese Nvidia, der in diesem Jahr zum Aushängeschild der von künstlicher Intelligenz angetriebenen Aktienrally geworden ist, prognostizierte einen über den Markterwartungen liegenden Quartalsumsatz und veröffentlichte am späten Mittwoch solide Quartalszahlen. Die Auswirkungen auf den breiteren Markt waren jedoch gedämpft, da die asiatischen Aktien aufgrund des Protokolls des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC), das restriktiver als erwartet ausfiel, unter Druck standen. Am Donnerstag werden die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer eine Reihe von Flash-Einkaufsmanagerindizes (PMI) analysieren und nach Hinweisen auf die relative Stärke der USA im Vergleich zu Europa suchen, nachdem der zusammengesetzte PMI in den USA im vergangenen Monat hinter dem des Euroraums zurückblieb.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Computer Chip
© Shutterstock

Nvidia prognostizierte für das zweite Quartal des Geschäftsjahres einen Umsatz von USD 28 Milliarden und übertraf damit die Markterwartungen. Ausserdem kündigte das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 10:1 zum 7. Juni, sowie eine erhöhte Dividende an. Für das am 28. April zu Ende gegangene Quartal meldete der Chiphersteller einen Umsatz von USD 26.04 Milliarden und einen Gewinn pro Aktie von USD 6.12, was ebenfalls über den Schätzungen der Analysten lag. Nvidia ist zu einem der grössten Profiteure des jüngsten Trends rund um die künstliche Intelligenz (KI) geworden, da seine Chips in Anwendungen der KI eingesetzt werden. Im letzten Quartal, nach der Bekanntgabe der Ergebnisse im Februar, verzeichnete das Unternehmen den grössten Anstieg der Marktkapitalisierung einer Aktien an einem einzigen Handelstag.

Am Mittwoch stiegen die Nvidia-Aktien im nachbörslichen Handel um mehr als 6% und zogen andere Chiphersteller wie AMD und Intel mit in die Höhe. Die breiteren US-Indizes konnten jedoch nicht von den Ergebnissen profitieren, die nach Handelsschluss veröffentlicht wurden. Der Dow Jones Industrial verlor 0.5% und der S&P 500 fiel um 0.3%. Der Nasdaq-100 beendete die Mittwochssitzung geringfügig niedriger.

Das FOMC-Protokoll, das am späten Mittwoch veröffentlicht wurde, setzte die Märkte in Asien unter Druck, nachdem daraus hervorging, dass einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses besorgt sind, dass das derzeitige Zinsniveau möglicherweise nicht ausreicht, um die hartnäckige Inflation zu bekämpfen. Im Einklang mit dieser Aussage war die koreanische Zentralbank das nächste Geldinstitut, das am Donnerstag abwartete und den Leitzins im Einklang mit den Markterwartungen bei 3.5% beliess. Der südkoreanische Kospi wurde nach der Ankündigung mit einem Plus von 0.1% gehandelt, und der japanische Nikkei 225 legte um etwa 1% zu. In Australien gab der S&P/ASX 200 um 0.5% nach, nachdem der Composite PMI den niedrigsten Wert seit drei Monaten verzeichnete und von 53.0 im Vormonat auf 52.6 fiel. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde 1.6% niedriger gehandelt, während der Shanghai Composite um 1.3% fiel.

Der Verbraucherpreisindex im Vereinigten Königreich stieg im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.3%, was die Annahme untermauert, dass die Zinssätze noch lange Zeit höher bleiben könnten. Diese Zahl war zwar deutlich niedriger als die Inflationsrate von 3.2% im März, lag aber immer noch über dem 2%-Ziel der Bank of England und über den Erwartungen der Ökonomen. Die unerwartet hohe Inflationsrate lässt die Hoffnung der Händlerinnen und Händler schwinden, dass die Zentralbank im Juni mit einer Zinssenkung beginnen wird. Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten am Donnerstag schoss das Pfund gegenüber dem Dollar in die Höhe. Zu den wirtschaftlichen Sorgen Grossbritanniens kommt hinzu, dass die Regierung für den 4. Juli nationale Wahlen angesetzt hat.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerindizes aus mehreren Ländern im Laufe des Tages, darunter Frankreich, Deutschland, Eurozone, Grossbritannien, USA; Zinsentscheid der türkischen Zentralbank, wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA, Verkauf neuer Häuser USA.

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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