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US-Inflationsdaten, der Schlüssel zur Fed-Geldpolitik

Nach den jüngsten Kursavancen starteten die Aktienindizes an der Wall Street am Montag ohne klare Richtung und schlossen nur wenig verändert. Die Aufmerksamkeit der Kapitalmärkte richtet sich nun auf die heute Nachmittag erwarteten Inflationsdaten aus den USA, die als wichtiger Faktor für die US-Geldpolitik gelten. Anlegerinnen und Anleger erhoffen sich dabei Klarheit über die weitere Ausrichtung der amerikanischen Notenbank, insbesondere nach den jüngsten Signalen verschiedener Vertreter des Fed.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Federal Reserve Geldpolitik
© Shutterstock

Im Zentrum des Interesses stehen heute die neusten Verbraucherpreisdaten aus den Vereinigten Staaten. Im Schnitt gehen Ökonomen davon aus, dass sich die Teuerungsrate in der weltgrössten Volkswirtschaft im Oktober weiter auf 3.3%, von 3.7% im September, abgeschwächt hat. Die Kerninflationsrate, also ohne Berücksichtigung der oft schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise, wird hingegen mit 4.1% unverändert prognostiziert. Bekanntlich hat das Fed eine Zinspause eingelegt und scheint vorerst davon auszugehen, dass sich zumindest der Inflationsdruck nicht gleich wieder erhöht.

An der New Yorker Börse zeigten sich Investorinnen und Investoren zum Wochenauftakt zurückhaltend. Vor den anstehenden Inflationsdaten beendete der Dow Jones Industrial den Montag bei 34'337.87 Punkten (+0.16%) und der breit gefasste S&P 500 ging bei 4'411.55 Punkten (-0.08%) aus dem Handel. An der Nasdaq verloren die Indizes rund 0.3%. Entgegen dem Trend gewannen die Aktien von Tesla gut 4%. Einen negativen Impuls lieferte die Ratingagentur Moody's, die drohte, den USA das "AAA"-Bonitätsrating abzuerkennen. Moody's hatte den Ausblick für das US-Länderrating von "stabil" auf "negativ" gesetzt. Am Anleihenmarkt blieb die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere mit 4.64% nur wenig verändert.

An den asiatisch-pazifischen Märkten handelten die Aktienindizes am Dienstag mehrheitlich im positiven Bereich. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.45% zu und der südkoreanische Kospi notierte 1.26% höher. Der Kosdaq stieg gar um 2.1%, nachdem der Index zuvor fünf Handelstage in Folge gefallen war. In Australien schloss der S&P/ASX 200 0.8% höher und erholte sich damit nach zwei rückläufigen Sitzungen. Der Hang Seng-Index in Hongkong gab seine anfänglichen Gewinne wieder ab und fiel um 0.2%, während der CSI 300-Index auf dem chinesischen Festland um 0.25 % zulegen konnte. Im Zentrum steht das heutige Treffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping in San Francisco. Aus Peking hiess es, dass man die Beziehungen wieder auf einen "stabilen Pfad der Entwicklung" bringen wolle. Die beiden Staatsoberhäupter werden sich während des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in San Francisco treffen. Gesprochen werden solle u.a. über Probleme in den Beziehungen der beiden Länder sowie Fragen zur aktuellen geopolitischen Lage, hiess es aus dem chinesischen Aussenministerium.

Europas Aktienmärkte starteten mit moderaten Gewinnen in die neue Woche, gestützt durch positive Vorgaben aus den USA von Ende der vergangenen Woche. Der EuroStoxx 50 schloss am Montag 0.83% höher und blieb damit innerhalb der Handelsspanne der vergangenen anderthalb Wochen. Nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos ist Europas Zentralbank im Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht am Ziel. "Die Teuerung ist zwar deutlich zurückgegangen, dürfte aber noch zu lange zu hoch bleiben, und der inländische Preisdruck ist nach wie vor stark", meinte de Guindos gestern an einer Veranstaltung in Frankfurt und fügt hinzu: Die EZB werde daher dafür sorgen, dass die Leitzinsen so lange wie nötig auf einem ausreichend restriktiven Niveau festgesetzt werden.

In Grossbritannien schaltet sich ein altbekanntes Gesicht in die aktuelle Politik ein. Premierminister Rishi Sunak hat den früheren Regierungschef David Cameron zum Aussenminister berufen. Cameron war 2016 als Premier zurückgetreten, nachdem das von ihm anberaumte Referendum für den Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union den Brexit eingeläutet hatte. Cameron hatte damals für den Verbleib in der EU geworben.

Unternehmensnachrichten im Fokus: K+S, RWE, Nordex, ProSiebenSat.1 mit Q3-Zahlen und Vodafone Group mit Halbjahreszahlen. Aus den USA Home Depot und Alcon mit Q3-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht (November), Grossbritannien Arbeitslosenzahlen Oktober (08:00 Uhr), Schweden Verbraucherpreise Oktober (08:00), Schweiz Erzeuger- und Importpreise Oktober (08:30), Spanien Verbraucherpreise Oktober (09:00), Niederlande BIP Q3 (09:30), Deutschland ZEW-Konjunkturerwartungen November (11:00), Eurozone BIP Q3 (2. Veröffentlichung, 11:00), USA Verbraucherpreise und Realeinkommen Oktober (14:30). 
 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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