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Ende des US-Shutdowns - globale Märkte erleben Rally

Die Märkte begrüssten die Beendigung des längsten Regierungs-Shutdowns in den USA, wobei US-amerikanische und europäische Aktien am Mittwoch zulegten, da die Anlegerinnen und Anleger eine Phase der Stabilität nach der Einigung erwarteten. Der Dow Jones erreichte ein neues Rekordhoch, während die asiatischen Aktienmärkte uneinheitlich tendierten, belastet durch Schwäche im Technologiesektor und vorsichtige Stimmung aufgrund anhaltender Fragen zu KI-bedingten Bewertungen. Der Goldpreis stieg auf über USD 4200 je Unze, und Schweizer Verhandlungsführerinnen und Verhandlungsführer reisten für entscheidende Zollgespräche nach Washington.

Datum 13. November 2025
Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
Lesezeit 5 Minuten

Der längste Regierungs-Shutdown in der Geschichte der USA wurde offiziell am späten Mittwoch beendet, nachdem das Repräsentantenhaus ein Finanzierungs-Gesetz verabschiedet hatte, das Präsident Donald Trump umgehend unterzeichnete. Die Vereinbarung sichert Nachzahlungen für Bundesangestellte, finanziert mehrere Behörden bis Januar und stellt wichtige Unterstützungsprogramme wie Lebensmittelhilfe wieder her, wobei verzögerte Wirtschaftsdatenerhebungen - darunter die Beschäftigungs- und Inflationszahlen für Oktober - voraussichtlich dauerhaft beeinträchtigt bleiben. Die Transportdienste, insbesondere der Flugverkehr, benötigen vermutlich mehrere Wochen, um sich nach weitreichenden Störungen und Tausenden gestrichenen Flügen wieder zu normalisieren. Der Shutdown dauerte 43 Tage und dürfte dazu führen, dass die US-Wirtschaft bis Ende 2026 um USD 11 Milliarden kleiner bleibt als es ansonsten der Fall gewesen wäre.

Asiatische Aktien uneinheitlich, Anlegerinnen und Anleger verlassen Tech-Sektor

Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Donnerstag uneinheitlich, insbesondere in technologieorientierten Märkten, da die Anlegerinnen und Anleger den Sektor angesichts Skepsis gegenüber KI-getriebenen Höchstbewertungen mieden. Japans Nikkei 225 lag 0.4% im Plus, während der südkoreanische Kospi um 0.6% stieg. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 0.2%, doch Chinas Festland-Index CSI 300 entwickelte sich überdurchschnittlich und legte 1% zu. Australiens S&P/ASX 200 fiel trotz besser als erwarteter Beschäftigungszahlen um 0.5%, was Erwartungen auf baldige Zinssenkungen durch die Zentralbank dämpfte.

Dow Jones erreicht Rekordhoch

Der Dow Jones Industrial Average stieg am Mittwoch um 0.7% auf ein Rekordniveau von 48'254.82 Punkten und übertraf damit die anderen grossen US-Indizes, belügelt durch das bevorstehende Ende des Regierungs-Shutdowns. Der S&P 500 legte um 0.1% zu, während der Nasdaq 100 um 0.1% nachgab - ein Zeichen für die weiterhin vorsichtige Haltung der Anlegerinnen und Anleger in Bezug auf hohe Bewertungen von KI-basierten Technologiewerten. Der Chip-Hersteller AMD sprang um 9%, nachdem das Unternehmen ein beschleunigtes Umsatzwachstum prognostizierte.

Gold steigt über USD 4200

Der Goldpreis stieg am Donnerstag im asiatischen Handel auf über USD 4210 je Unze und baute damit die jüngsten Gewinne aus, da nach dem Ende des US-Regierungs-Shutdowns eine anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit vorherrschte. Trotz gesunkener Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Federal Reserve im Dezember bleibt die Nachfrage der Zentralbanken - insbesondere aus China - ein wichtiger Unterstützungsfaktor für das Edelmetall. Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf voraussichtlich schwache US-Wirtschaftsdaten infolge des langanhaltenden Shutdowns, während auch andere Edelmetalle wie Silber und Platin zulegen konnten.

Schweizer Zollgespräche treten in entscheidende Phase

Der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin reiste am Donnerstag nach Washington zu wichtigen Verhandlungen mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer, um die US-Importzölle auf Schweizer Produkte von aktuell 39% (seit August verhängt) zu senken. Medienberichte deuteten darauf hin, dass in den kommenden Wochen eine Einigung zum Absenken der Zölle auf 15% möglich erscheint, vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung von US-Präsident Donald Trump. Eine solche Reduktion würde Schweizer Exporteurinnen und Exporteure unter anderem in den Bereichen Maschinenbau, Uhren und Lebensmittel deutlich entlasten. Die Schweizer Regierung bewertet die jüngsten Gespräche als konstruktiv und bleibt zuversichtlich, einen Abschluss erzielen zu können. Der Swiss Market Index stieg am Mittwoch um 0.8%.

Deutsche Inflation sinkt auf 2.3%

Die Inflationsrate in Deutschland, gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI), lag im Oktober bei 2.3% gegenüber dem Vorjahr, nach 2.4% im September und 2.2% im August, wie die am Mittwoch veröffentlichten Daten zeigen. Gestiegene Preise für Dienstleistungen trieben die Inflation weiterhin an, während die Preise für Energieprodukte im Vergleich zum Vorjahr um 0.9% sanken und der Anstieg der Lebensmittelpreise sich auf 1.3% verlangsamte. Die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) blieb mit 2.8% unverändert und zeigt fortbestehenden Kostendruck in anderen Sektoren. Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Mittwoch deutlich im Plus: Der Euro Stoxx 50 legte um 1.2% zu, Deutschlands DAX kletterte um 1.2% und Frankreichs CAC 40 stieg um 1% - die Anlegerinnen und Anleger reagierten positiv auf die Entwicklungen in den USA und die Aussicht auf wirtschaftliche Entlastung nach dem Ende des Shutdown

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Alibaba, Applied Materials, Deutsche Telekom, Siemens, Tencent und Walt Disney.

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenquote Frankreich (07:30), Bruttoinlandsprodukt Grossbritannien (08:00), Handelsbilanz Grossbritannien (08:00), Industrieproduktion Grossbritannien (08:00), Produzenten- und Importpreisindex Schweiz (08:30), Industrieproduktion Eurozone (11:00), Verbraucherpreisindex USA (14:30), wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
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Risikohinweis zu US-Vermögenswerten

Dieser Anlagevorschlag kann US-Vermögenswerte, welche als in den USA gelegenes Vermögen angesehen werden (sog. «US-situs assets»), beinhalten, welche US-Nachlasssteuerfolgen haben können. Dies bedeutet zum Beispiel, dass der Nachlass eines ausserhalb der USA wohnhaften und verstorbenen Erblassers ohne US-Nationalität gegenüber dem US-Fiskus steuerpflichtig werden kann. Gewisse Erbschafts- und Schenkungssteuerabkommen mit den USA (siehe Homepage der US-Steuerbehörde Internal Revenue Service, IRS) sehen indessen erhöhte Steuerfreibeträge oder weitergehende Ausnahmeregelungen vor, welche jedoch teilweise nicht automatisch zur Anwendung gelangen, sondern die Einreichung einer Steuererklärung oder eine Genehmigung durch den IRS voraussetzen. Die LGT empfiehlt ihren Kundinnen und Kunden, für weitere Informationen über die US-Nachlasssteuer sowie die damit verbundenen Melde- und Steuerpflichten in den USA einen qualifizierten Steuerberater beizuziehen. Es erfolgt keine automatische Meldung durch die LGT an den IRS.

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