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Hoffnungen auf Fed-Zinssenkung stützen Risikoanlagen

Die US-Aktienmärkte haben sich am Dienstag nach einem schwachen Start in den Dezember erholt, angeführt von Technologiewerten. Gleichzeitig liessen die Markterwartungen einer Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) in der kommenden Woche die Kryptowährungen deutlich steigen und die Renditen von US-Staatsanleihen leicht sinken. Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Mittwoch uneinheitlich: In Japan und Südkorea kam es zu Kursgewinnen, während chinesische Aktien erneut nachgaben. Die Anlegerinnen und Anleger verarbeiteten dabei stärkere, aber leicht unter den Prognosen liegende Wachstumsdaten aus Australien. In Europa schlossen die Aktienindizes am Dienstag trotz eines leichten Anstiegs der Inflation im Euroraum, die weiterhin knapp über dem Ziel der Europäischen Zentralbank blieb, überwiegend fester. Am Mittwoch richtet sich die Aufmerksamkeit auf eine Reihe von Dienstleistungs-PMI-Veröffentlichungen in den wichtigsten Volkswirtschaften, Schweizer Inflationsdaten und den ADP-Beschäftigungsbericht aus den USA.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Wall Street Grünes Licht
© Shutterstock

Die US-Aktien haben sich am Dienstag nach einem schwachen Start in den Dezember erholt. Der technologieorientierte Nasdaq 100 stieg um 0.8% auf 25'555.85 Punkte und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit fast drei Wochen, während der breiter gefasste S&P 500 um 0.3% zulegte und der Dow Jones Industrial Average 0.4% gewann. Die Stimmung wurde durch eine Erholung der Kryptowährungen und anhaltende Erwartungen an eine weitere Zinssenkung der Fed in der kommenden Woche unterstützt. Der Markt schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte inzwischen auf über 80%, nach weniger als 40% vor einer Woche. Bitcoin notierte nach einem starken Rückgang im Oktober und November deutlich fester bei rund USD 93'900. Der Goldpreis veränderte sich kaum und lag bei rund USD 4210 je Unze, während die Renditen von US-Staatsanleihen leicht nachgaben: Die Renditen zweijähriger und zehnjähriger Papiere lagen bei rund 3.5% bzw. 4.1%.

Asiatische Aktienmärkte uneinheitlich bei steigenden Hoffnungen auf Fed-Zinssenkung

Die Börsen in Asien haben sich am Mittwoch uneinheitlich entwickelt. Japans Nikkei 225 und Südkoreas KOSPI führten die Gewinnerliste mit Zuwachsraten von rund 1.2% bzw. 1.1% an. In China belastete der Immobiliensektor die Stimmung weiter, wobei der Hang Seng Index in Hongkong 1.4% nachgab und der CSI 300 auf dem Festland um 0.7% fiel. In Australien legte der S&P/ASX 200 nach Daten vom Mittwoch, die ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts um 2.1% gegenüber dem Vorjahr im dritten Quartal zeigten, um 0.2% zu. Dies war das schnellste Wachstum seit etwa zwei Jahren, blieb aber leicht hinter den Markterwartungen zurück. Angesichts einer auf 3.8% im Oktober gestiegenen Inflation, die weiterhin über dem Zielkorridor der Reserve Bank of Australia liegt, dürfte die Konjunktur für den Geschmack der Zentralbank noch immer zu robust sein. Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer rechnen daher damit, dass der Leitzins in der kommenden Woche bei 3.6% unverändert bleibt, wobei ein weiteres Anziehen der Geldpolitik nicht ausgeschlossen ist.

Wachstum im japanischen Dienstleistungssektor verstärkt sich

Der japanische Dienstleistungssektor hat im November seine solide Dynamik beibehalten. Der S&P Global Dienstleistungs-PMI legte laut am Mittwoch veröffentlichten Umfragedaten geringfügig auf 53.2 nach 53.1 im Oktober zu. Die Expansion, die nun seit acht Monaten in Folge anhält, wurde von einer robusten Binnennachfrage und einem schnelleren Wachstum bei Neuaufträgen getragen, obwohl die Exportaufträge bereits den fünften Monat in Folge sanken und die Inputkosten aufgrund höherer Personal-, Energie- und Baukosten so stark stiegen wie seit sechs Monaten nicht mehr. Die Beschäftigung im Dienstleistungssektor wuchs so kräftig wie seit Januar nicht mehr, begünstigt durch den höchsten Stand des Geschäftsvertrauens seit damals. Dies trug dazu bei, dass der Composite PMI, der auch das Verarbeitende Gewerbe umfasst, von 51.5 auf 52.0 stieg. Ein kürzlich von der Regierung von Premierministerin Sanae Takaichi verabschiedetes fiskalisches Stimuluspaket nach einer Kontraktion der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal könnte die Nachfrage und Produktion in den kommenden Monaten zusätzlich stützen.

Inflation im Euroraum steigt im November leicht an

Die Verbraucherpreisinflation im Euroraum ist im November auf 2.2% gestiegen, nach 2.1% im Oktober, wie aus am Dienstag veröffentlichten Schnellschätzungen von Eurostat hervorgeht. Damit blieb sie knapp über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 2%. Die Dienstleistungspreise dürften um 3.5% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sein, nach 3.4% im Oktober. Die Kerninflation, ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, blieb mit 2.4% unverändert. Die EZB hatte ihren Einlagensatz Ende Oktober auf ihrer dritten Sitzung in Folge bei 2% belassen, nachdem sie im Juni mit einer Zinssenkung eine Phase eingeleitet hatte, in der die Zinsen von einem Höchststand von 4% im vergangenen Jahr schrittweise gesenkt wurden. Unterdessen lag die Arbeitslosenquote im Euroraum im Oktober bei 6.4% und damit unverändert gegenüber September, aber leicht über den 6.3% vor einem Jahr, wie aus separaten Eurostat-Daten vom Dienstag hervorgeht. Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich am Dienstag überwiegend fester: Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.4%, der deutsche DAX legte 0.5% zu und der Swiss Market Index erhöhte sich um 0.3%. Der französische CAC 40 hingegen gab um 0.3% nach.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG