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BoE erhöht Zinsen und kündigt weitere Erhöhungen an

Die Bank of England (BoE) hat am Donnerstag ihren Leitzins erhöht und signalisiert, dass weitere Erhöhungen wahrscheinlich sind, solange der Inflationsdruck stark bleibt. Die Aktienmärkte gaben am Donnerstag grösstenteils nach, insbesondere auch der FTSE100 unmittelbar nach der BoE-Ankündigung. Im weiteren Verlauf des Tages konnte die Londoner Börse die Verluste aber wieder ausgleichen und den Tag mit einem nur moderaten Minus von 0.14% beenden.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Pfund
© Shutterstock

Die Bank of England erhöhte ihren Leitzins auf 4.5% und damit auf den höchsten Stand seit 2008. Die Zentralbank revidierte ihre Wirtschaftsprognosen und geht nun nicht mehr davon aus, dass die britische Wirtschaft in eine Rezession fällt. Sie erwartet nun, dass die Inflation bis Ende des Jahres auf 5.1% sinken wird, während die Teuerungsrate im März noch bei über 10% lag. Damit hat die BoE aber die höchste Inflationserwartung für dieses Jahr unter den grossen Volkswirtschaften.

Andernorts in Europa erklärte die Europäische Zentralbank (EZB), dass die Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf die Inflation in der Eurozone laut einer von der Zentralbank durchgeführten Umfrage gestiegen sind. Im März erwarteten Konsumenten einen Preisanstieg von 5% in den nächsten 12 Monaten, gegenüber 4% im Februar. In der vergangenen Woche erhöhte die EZB die Zinssätze um 25 Basispunkte und damit langsamer als ihre vorherigen Schritte von 50 Basispunkten. Mehrere EZB-Mitglieder haben aber bereits gewarnt, dass höhere Zinssätze wahrscheinlich immer noch notwendig sein werden, um die Inflation einzudämmen, die im Euroraum bei etwa 7% liegt.

In New York waren Technologiewerte wieder einmal die Gewinner an den Aktienmärkten. Der technologielastige Nasdaq-100 legte um 0.31% zu und beendete den Tag bei 13’389.78 Punkten. Makrodaten setzten die Märkte und die breiteren Indizes unter Druck. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA stiegen in der vergangenen Woche um 22’000 auf 264’000 und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2021. Der Erzeugerpreisindex verringerte sich im April weiter auf 2.3%, was als Zeichen dafür gewertet werden könnte, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus bald beenden könnte. Der Dow Jones Industrial verlor 0.66% und beendete den Tag bei 33'309.51 Punkten, während der S&P 500 um 0.17% fiel und bei 4'130.62 Punkten schloss.

Die negative Stimmung in den USA griff am Freitag auch auf die asiatischen Märkte über, die fast alle Verluste verzeichneten. Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 0.7%, und der Shenzhen Component gab um 0.4% nach. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 0.3%. Der südkoreanische Kospi fiel um 0.5%. Der japanische Nikkei-Index widersetzte sich am Donnerstag dem allgemeinen Trend und legte um 0.9% zu.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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