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Fed setzt Inflationskampf mit moderater Zinserhöhung fort

Die US-Notenbank (Fed) erhöhte am Mittwochabend den Leitzins um 25 Basispunkte in der Hoffnung, ein Gleichgewicht zwischen Inflationsbekämpfung und der Stabilität des Finanzsektors herzustellen. Der Schritt, der das Zielband für die Federal Funds auf 4.75-5.00% erhöht, entsprach weitgehend den Erwartungen der Anleger. Während sich die Aktienmärkte nach der Zinsentscheidung zunächst kaum bewegten, setzten später wieder aufkeimende Sorgen über die Schwäche des US-Bankensektors die Märkte unter Druck.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Fed-Gebäude
© Shutterstock

In einer Pressekonferenz versuchte der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, die Anleger in Bezug auf die Stabilität des Finanzsektors zu beruhigen, indem er sagte, der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank deute nicht auf eine Schwäche des gesamten Bankensektors hin. Gleichzeitig machte US-Finanzministerin Janet Yellen in einer Stellungnahme vor dem Senat deutlich, dass sie nach dem Zusammenbruch von drei Banken in den vergangenen Wochen keine umfassende Garantie für die Einlagen aller US-Banken plant. Die Anleger hatten auf eine umfassende Einlagensicherung gehofft, um die Gefahr eines Ansturms auf die Banken einzudämmen, und so schloss der US-Benchmark KBW Bank-Index den Tag mit einem Minus von fast 5%, wobei der angeschlagene Kreditgeber First Republic Bank mehr als 15% verlor.

Die Stimmung in New York trübte sich gestern gegen Ende des Handels ein: Der Dow Jones Industrial verlor 1.63% und schloss bei 32'030.11 Punkten, während der S&P 500 mit einem Minus von 1.65% bei 3’936.97 Punkten schloss. An der Nasdaq verloren die wichtigsten Tech-Indizes rund 1.4%.

Die Märkte in Asien waren am Donnerstag eher uneinheitlich. In Japan verlor der Nikkei 225 0.2%, während der südkoreanische Kospi um 0.14% zulegte. In Hongkong gehörte der Hang Seng Index mit einem Plus von 0.85% zu den Gewinnern, und auch der Hang Seng Tech Index legte um fast 2% zu. Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite um 0.5 %, während der Shenzhen Component geringfügig nachgab.

Am Donnerstag werden zwei weitere grosse Zentralbanken den Anlegern erklären, wie sie die Inflation bekämpfen und gleichzeitig die Finanzstabilität gewährleisten wollen. Sowohl die Schweizerische Nationalbank (SNB) als auch die Bank of England (BoE) geben ihre Zinsentscheidungen bekannt. Die Marktteilnehmer werden die Kommentare der SNB zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und die Bedeutung des Deals für den Finanzplatz Schweiz aufmerksam verfolgen. Am Nachmittag wird weitgehend erwartet, dass die britische Zentralbank die Zinsen weiter anhebt, wahrscheinlich um 25 Basispunkte. Die britischen Inflationsdaten haben am Mittwoch gezeigt, dass die Verbraucherpreise im Februar weiterhin hartnäckig geblieben und 10.4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Accenture Q2-Zahlen (08:00 CET), Fresenius und SGL Carbon veröffentlichen Geschäftsberichte, ABB Hauptversammlung.

Konjunkturdaten im Fokus: Zinsentscheid Schweizerische Nationalbank (09:30 CET) und Bank of England (13:00 CET) sowie zweitägiges Gipfeltreffen des Europäischen Rates in Brüssel.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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