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Geldpolitische Entscheidungen im Fokus

Heute stehen eine Reihe geldpolitischer Entscheidungen im Mittelpunkt: Die Europäische Zentralbank (EZB), Schwedens Riksbank und die norwegische Zentralbank (Norges Bank) werden voraussichtlich ihre Leitzinsen unverändert belassen, während die Bank of England (BoE) vor dem Hintergrund einer rückläufigen Inflation eine Zinssenkung anpeilt. Aktienindizes in den USA und Asien gaben unterdessen nach, belastet durch Sorgen rund um Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI). In Europa zeigten die jüngsten Ergebnisse der Ifo-Umfrage, dass die Unternehmen in Deutschland mit mehr Pessimismus in das Jahr 2026 gehen.

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  • Autor Alessandro Fezzi, Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

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Die Aktienindizes in New York gaben am Mittwoch nach, da Sorgen über hohe Bewertungen von Aktien mit Bezug zu KI-Gewinnmitnahmen auslösten. Vor allem KI-Infrastruktur- und Energiewerte gehörten zu den grössten Verlierern. Der Dow Jones Industrial Average fiel um rund 0.5% auf 47'885.97 Punkte, der marktbreite S&P 500 verlor 1.2% auf 6721.43 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 sank um fast 2% auf 24'647.61 Punkte, liegt seit Jahresbeginn aber immer noch rund 17% im Plus. Die Aktien des Softwarekonzerns Oracle gaben um fast 5.5% nach, nachdem berichtet wurde, dass die Investmentgesellschaft Blue Owl Capital ein USD 10 Milliarden-Rechenzentrumsprojekt nicht unterstützen wird. Amazon verlor leicht, nachdem Berichte die Runde machten, wonach der Konzern Investitionen von mindestens USD 10 Milliarden in den ChatGPT-Entwickler OpenAI prüft.

Aktienmärkte in Asien-Pazifik geben nach

Die Aktienmärkte in der Asien-Pazifik-Region haben am Donnerstag nachgegeben, da Anlegerinnen und Anleger ihre Rotation aus Technologiewerten nach den Rückgängen an der Wall Street fortsetzten. KI-bezogene Aktien standen unter Druck, nachdem ein grosser Investor des US-Softwarekonzerns Oracle Medienberichten zufolge seine Finanzierung für ein Rechenzentrumsprojekt zurückgezogen hatte, was unter anderem Werte wie Broadcom, Nvidia und Advanced Micro Devices belastete. In Japan verlor der Nikkei 225 rund 1.5%, wobei der Technologiekonzern SoftBank Group sowie Halbleiterzulieferer zu den grössten Verlierern zählten. Im Vorfeld der Sitzung der Bank of Japan am Freitag wird erwartet, dass die Währungshüter den Leitzins auf 0.75% und damit auf den höchsten Stand seit rund 30 Jahren anheben. Auch der südkoreanische Kospi und der australische S&P/ASX 200 gaben nach, während der Hang-Seng-Index in Hongkong leichter eröffnete, da Anlegerinnen und Anleger auf die heutigen US-Inflationsdaten für November blickten.

Deutsche Unternehmensstimmung trübt sich weiter ein

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Dezember erneut eingetrübt: Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 88 Punkten im November auf 87.6 Punkte und blieb damit hinter den Erwartungen von Ökonominnen und Ökonomen zurück, die mit einer leichten Verbesserung auf rund 88.2 Punkte gerechnet hatten. Wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte, verschlechterten sich insbesondere die Erwartungen, während die Lageeinschätzung unverändert blieb. Ifo-Präsident Clemens Fuest erklärte, die Unternehmen seien für das erste Halbjahr 2026 pessimistischer geworden; das Jahr ende ohne spürbaren neuen Auftrieb, basierend auf der monatlichen Umfrage des Instituts unter rund 9000 Unternehmen.

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes gaben am Mittwoch leicht nach, da sich Anlegerinnen und Anleger vor den anstehenden Zinsentscheidungen positionierten und auf Verluste bei US-Technologiewerten reagierten. Der EuroStoxx 50 für die Eurozone verlor 0,6%, liegt im laufenden Jahr aber weiterhin 16% im Plus und fand Unterstützung an der wichtigen 50-Tage-Linie. Der Schweizer Leitindex SMI gab um 0,2% nach, notiert 2025 aber immer noch etwas mehr als 12% im Plus.

Britische Inflation sinkt - Hoffnungen auf Zinssenkung steigen

Die Verbraucherpreise im Vereinigten Königreich sind im November deutlich auf 3.2% zurückgegangen, nach 3.6% im Oktober, und lagen damit unter den Prognosen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Bank of England heute Nachmittag (13:00 MEZ). Auch die Kerninflation ging von 3.4% auf 3.2% zurück, wobei das Statistikamt ONS vor allem sinkende Lebensmittelpreise sowie niedrigere Preise für Tabak und Damenbekleidung als entscheidende Treiber nannte. 

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Nike und FedEx werden heute ihre Quartalszahlen veröffentlichen.

Konjunkturdaten im Fokus: Handelsbilanz Schweiz (08:00), Zinsentscheidung der Bank of England (13:00), Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (14:15), Verbraucherpreisindex USA, wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA und Philly-Fed-Herstellungsindex (14:30).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG