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Inflation in Europas grössten Volkswirtschaften kühlt rasch ab

Die Verbraucherpreise gehen in einigen der grössten europäischen Volkswirtschaften rasch zurück, wie am Donnerstag veröffentlichte Daten zeigen. Der Verbraucherpreisindex für Deutschland stieg im März um 7.4% gegenüber dem Vorjahr. Im Februar lag er bei 8.7%. Die Verlangsamung des Preisanstiegs in der grössten europäischen Volkswirtschaft war hauptsächlich auf die Energiepreise zurückzuführen, die im März im Jahresvergleich nur um 3.5% stiegen, verglichen mit 19.1% im Februar. Die Lebensmittelpreise verteuerten sich jedoch weiterhin schneller und lagen im März 2023 um 22.3% höher als ein Jahr zuvor.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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Auch anderswo in Europa ging die Inflation rasch zurück: In Spanien sank die Teuerung im März auf 3.1%, verglichen mit 6.0% im Februar, wie aus der harmonisierten Berechnungsmethode der Eurozone hervorgeht. Die sinkenden Inflationsraten auf dem Kontinent könnten der Europäischen Zentralbank Spielraum verschaffen, um das Tempo ihrer Zinserhöhungen zu verlangsamen. Anfang des Monats hatte sie den Leitzins um 50 Basispunkte angehoben und hat damit die US-Notenbank übertroffen, die in der vergangenen Woche eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten beschlossen hat. Der Verbraucherpreisindex für die gesamte Eurozone wird am Freitag veröffentlicht.

Die Aktienmärkte reagierten positiv auf die sinkenden Inflationsraten. In Europa beendete der deutsche DAX den Tag mit einem Plus von 1.26% und der französische CAC 40 gewann 1.06%. Die Stimmung an den New Yorker Märkten blieb ebenfalls positiv, auch wenn das US-Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal mit 2.6% im Jahresvergleich langsamer wuchs als im Vorquartal, wie die finalen Zahlen zeigen. Das dritte Quartal wies ein Wachstum von 3.2% auf. Aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten ging ausserdem hervor, dass die Zahl der neuen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der vergangenen Woche mit knapp 200’000 weitgehend unverändert blieb und sich damit dem Wert der Vorwoche annäherte. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.43% und beendete den Tag bei 32'859.03 Punkten, während der S&P 500 um 0.57% zulegte und bei 4050.83 Punkten schloss. An der Nasdaq beendeten die wichtigsten Tech-Indizes den Tag mit einem Plus von fast 1%.

Die Märkte in Asien folgten der positiven Stimmung aus den USA. Der Hang Seng Index in Hongkong wurde mit einem Plus von 0.7% gehandelt. Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite um 0.29% zu und der Shenzhen Component stieg um 0.48%. Der japanische Nikkei Index stieg um fast 1%.

In der Schweiz ist das KOF-Konjunkturbarometer im März leicht gesunken und liegt wieder unter dem langfristigen Durchschnitt von 100. Der Indikator lag im März bei 98.2 Punkten und damit 0.7 Punkte unter dem revidierten Wert für Februar von 98.9 Punkten. Der Ausgangswert für Februar lag bei 100 Punkten, was dem langfristigen Durchschnitt des Index entspricht. Die negativen Signale innerhalb des Index kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Dienstleistungssektor und dem Baugewerbe, so die KOF-Konjunkturforschungsstelle, die das Konjunkturbarometer berechnet.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Keine bedeutenden Unternehmensnachrichten am Mittwoch erwartet.

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenquote Deutschland für März (09:55 Uhr), Eurozone Verbraucherpreisindex (11:00 Uhr), PCE-Kernrate Preisindex für Februar (14:30 Uhr), Europäische Zentralbank Präsidentin Christine Lagarde spricht auf einer Veranstaltung vor Studenten in Florenz (17:00 Uhr).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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