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SNB überrascht mit früher Zinslockerung, während andere Notenbanken weiter zuwarten

Als eine der ersten Notenbanken lockert die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Geldpolitik und überraschte damit die Finanzmärkte. Begründet wird der Schritt mit der deutlich gesunkenen Inflation und der Aufwertung des Frankens. Die britische und norwegische Zentralbank beliessen ihrerseits die Zinsen unverändert. Die Bank of England (BoE) deutete jedoch an, die Geldpolitik bald zu lockern. An den US-Börsen setzte sich der positive Trend fort und auch in Tokio erreichten die Aktienindizes zwischenzeitlich neue Höchstwerte.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Schweizerische Nationalbank
© Shutterstock

Die SNB setzte mit einer früher als erwarteten Zinssenkung ein Zeichen. Die SNB senkte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1.5%. Währenddessen halten sowohl die US-Notenbank wie auch die Europäische Zentralbank (EZB) noch an ihrer "Zinspause" fest. Hintergrund der geldpolitischen Lockerung ist der deutliche Rückgang der Inflation in der Schweiz auf 1.2% im Februar. Die SNB passte auch ihre Inflationsprognose an und geht nun von einer Teuerungsrate im laufenden Jahr von durchschnittlich 1.4% aus und für 2025 und 2026 wird eine noch geringere Inflation von 1.2% und 1.1% prognostiziert. Eine entscheidende Rolle spielte auch die Aufwertung des Schweizer Frankens. Der im Herbst ausscheidende Notenbankpräsident Thomas Jordan betonte aber auch, dass die Prognose mit bedeutenden Unsicherheiten behaftet sei und von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig sei.

Grossbritanniens Notenbank beliess wie erwartet das offizielle Zinsniveau unangetastet bei 5.25%, signalisierte aber gleichzeitig eine baldige Lockerung der Geldpolitik dank der rückläufigen Inflation. BoE-Gouverneur Andrew Bailey betonte, dass es jüngst weitere ermutigende Anzeichen dafür gebe, dass die Inflation zurückgeht. Im Februar betrug die Inflationsrate in Grossbritannien 3.4% und erreichte damit den tiefsten Stand seit September 2021.

Norwegens Zentralbank bestätigte ihren Leitzins bei 4.5%. Mit einer baldigen Zinslockerung dürfte angesichts einer vergleichsweise hohen Inflationsrate von 4.5% im Februar wohl nicht zu rechnen sein.

An der New Yorker Börse blieben die Aktienindizes auf Rekordkurs, getrieben von der Aussicht auf Zinssenkungen der Fed. Der Dow Jones Industrial ging knapp 0.7% höher bei 39'781.37 Punkten aus dem Handel und der S&P 500 schloss bei 5'241.53 Punkten 0.3% höher. An der Nasdaq stiegen die Indizes um rund 0.4%. Mit Blick auf Einzelwerte fiel die Aktie des Halbleiterkonzerns Micron auf, die dank eines positiven Quartalsausblicks und starker Nachfrage nach Produkten, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Zusammenhang stehen, um gut 14% auf ein Rekordhoch zulegte. Auf der anderen Seite stand Apple. Die Aktie verlor 4%, nachdem die US-Regierung mit einer Klage unfairen Wettbewerb bei Hardware- und Software-Funktionen vorwirft. Am Anleihenmarkt notiert die Benchmark-Rendite zehnjähriger Treasuries mit 4.35% wieder etwas höher.

In Tokio erreichte der Nikkei 225 zum Wochenschluss zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch und ging 0.2% höher aus dem Handel. Zuvor wurde gemeldet, dass sich die Inflation in Japan im Februar beschleunigt hatte. Die japanische Gesamtinflationsrate lag im Februar bei 2.8% und damit höher als im Februar mit 2.2%. Die Kerninflation betrug 2.8% verglichen mit 2% im Vormonat. Anfangs dieser Woche hatte sich die Bank of Japan von ihrer jahrelangen Negativzinspolitik verabschiedet und die Zinswende eingeleitet. Der Topix erreichte mit einem Plus von 0.6% ebenfalls einen neuen Rekord. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel hingegen um 2%, belastet von Aktien von Elektrofahrzeugen, nachdem der Index am Donnerstag um knapp 2% gestiegen war. Der Hang Seng Tech Index verlor 4%, Der CSI 300 des chinesischen Festlands gab um 1% nach. Der südkoreanische Kospi fiel um 0.2% und in Australien gab der S&P/ASX 200 um 0.1% nach.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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