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Sorgen um das Wirtschaftswachstum belasten die Aktienmärkte

Die Aktienmärkte litten am Donnerstag weiter unter Inflationssorgen, die durch die gestiegenen Ölpreise wieder aufflammten. Eine steigende Inflation könnte die US-Notenbank dazu zwingen, die Zinssätze länger auf hohem Niveau zu belassen und damit die bereits schwächelnde Wirtschaft zusätzlich zu bremsen. Gleichzeitig bestätigten die wackeligen Handelsdaten aus dem asiatisch-pazifischen Raum die Sorgen um das globale Wachstum.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Aktienindizes
© Shutterstock

In Asien lagen die Aktienmärkte im frühen Donnerstagshandel überwiegend im Minus. In China gingen im August sowohl die Exporte als auch die Importe zurück. Die Exporte fielen um 8.8%, nachdem sie schon im Juli um 14.5% eingebrochen waren, was auf eine deutliche Abschwächung der internationalen Nachfrage nach Gütern aus der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hindeutet. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 1.1%, während der Shanghai Composite um 0.7% nachgab. Die australischen Handelsdaten bestätigten die schwachen Aussichten für den Welthandel: Die Exporte gingen im Juli um 2% zurück, und der australische Handelsüberschuss sank um fast ein Drittel. Der australische S&P/ASX 200 verlor 1.3%. In Tokio sank der Nikkei 225 um 0.7% und in Südkorea verlor der Kospi 0.8%.

In den USA sahen die makroökonomischen Daten etwas positiver aus als die aus Asien. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor des Institute for Supply Management stieg im August auf 54.5 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Ergebnisse von mehr als 50 Punkten deuten auf eine Expansion hin. Die Verbrauchernachfrage in den USA ist nach wie vor stark, was die Wirtschaft stützt und die Hoffnung nährt, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr nicht in eine Rezession abrutschen wird.

In New York konnten sich die Aktienindizes der negativen Stimmung jedoch nicht entziehen. Der Dow Jones Industrial verlor 0.6%, und der S&P 500 beendete die Mittwochssitzung mit einem Minus von 0.7%. Der Nasdaq-100 führte die Verluste mit einem Minus von 0.9% an.

Die Bank of Canada beliess ihren Tagesgeldsatz bei 5%, signalisierte aber die Bereitschaft, den Zinssatz weiter zu erhöhen, wenn dies zur Erreichung des Inflationsziels der Zentralbank von 2% erforderlich ist. Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank stehen noch in diesem Monat an.

Die negativen Wirtschaftsdaten aus Europa hielten zur Wochenmitte an: Die Industrieaufträge in Deutschland fielen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 11.7%. Eine am Mittwoch veröffentlichte Prognose für die kommenden Monate zeigt ebenfalls ein schwaches Gesamtjahr für die zweitgrösste europäische Volkswirtschaft. Das Kieler Institut veröffentlichte am Mittwoch seine Prognose und erwartet nun, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0.5% schrumpfen wird. Zuvor war es von einer Schrumpfung um 0.3% ausgegangen. Als Hauptgründe für die Schrumpfung werden eine schwache Industriekonjunktur, Probleme im Bausektor und geringe Konsumausgaben genannt. Für Deutschland rechnet das Kieler Institut mit einem Wachstum von 1.3% im Jahr 2024 und 1.5% im Jahr 2025. Der DAX beendete den Tag mit einem Minus von 0.2% und der Euro Stoxx 50 verlor am Mittwoch 0.7%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenquote Schweiz (07:45 Uhr), Industrieproduktion Deutschland (08:00), Handelsbilanz Frankreich (08:45), Fremdwährungsbestand Schweiz (09:00), Bruttoinlandsprodukt Eurozone (11:00), Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30), wöchentlicher EIA Ölbericht (16:30).

 

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