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Verlangsamte Inflation stützt Märkte vor der Fed-Entscheidung

Die Verbraucherpreise in den USA haben sich im vergangenen Monat verlangsamt, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten hervorging, nur einen Tag bevor die US-Notenbank (Fed) ankündigen sollte, dass sie die Zinssätze nach zehn aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen unverändert lassen wird. Investoren sahen in den neusten US-Inflationsdaten keinen Hinweis für einen Kurswechsel des Fed und die Aktienbörsen erholten sich in der Folge wieder. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

US-Dollar-Schein
© Shutterstock

Die US-Inflation lag im Mai bei 4% im Jahresvergleich und damit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Der Kern-Verbraucherpreisindex - bei dem die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden - stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5.3%. Beide Werte waren niedriger als im April. Die Verlangsamung des Preisanstiegs wurde von Anlegern dahingehend interpretiert, dass eine Pause im Zinserhöhungszyklus der Fed gerechtfertigt scheint.

In New York setzte sich die zu Wochenbeginn spürbare positive Stimmung am Dienstag fort. Der Dow Jones Industrial legte um 0.43% zu und beendete die Sitzung bei 34'212.12 Punkten. Der S&P 500 legte um 0.69% zu und schloss bei 4'369.01 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-100 schlug erneut die anderen grossen Indizes und schloss mit einem Plus von 0.79% bei 14'900.85 Punkten, dem höchsten Stand seit April 2022.

In Europa war der Anstieg der Verbraucherpreise in der grössten Volkswirtschaft des Kontinents immer noch hoch, entsprach aber den Erwartungen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg der deutsche Verbraucherpreisindex im Mai um 6.1% gegenüber dem Vorjahresmonat, nachdem er im April noch um mehr als 7% gestiegen war. Niedrigere Energiepreise trugen zum Rückgang des Preisanstiegs bei, während die Lebensmittelpreise der Haupttreiber der Inflation waren. Auch in Deutschland ist ein wichtiger Indikator für das Vertrauen der Anleger - die ZEW-Konjunkturerwartungen - im Juni leicht auf minus 8.5 Punkte gestiegen, gegenüber minus 10.7 Punkten im Vormonat. Der negative Wert bedeutet, dass die Umfrageteilnehmer nicht davon ausgehen, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland in den kommenden Monaten verbessern wird. Die niedrigen Konjunkturerwartungen in der grössten Volkswirtschaft des Euroraums dürften die Europäische Zentralbank (EZB) kaum beeinflussen, von der weitgehend erwartet wird, dass sie am Donnerstag eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte ankündigt. Die europäischen Märkte beendeten den Tag grösstenteils im positiven Bereich, wobei der deutsche DAX am Dienstag um 0.83% und der EuroStoxx 50 um 0.72% zulegten.

Andernorts in Europa ist die britische Arbeitslosenquote im April unerwartet auf 3.8% gesunken, während die Löhne um 7.2% gestiegen sind. Die guten Arbeitsmarktdaten könnten ein Zeichen dafür sein, dass die Inflation noch immer stark ist und dass die Bank of England auch nach 12 Zinserhöhungen in Folge nicht bereit ist, ihren Zinserhöhungszyklus zu unterbrechen.

In der asiatisch-pazifischen Region wurden die Aktien am Mittwoch im Vorfeld der Fed-Entscheidung uneinheitlich gehandelt. In Japan führte der Nikkei 225 mit einem Plus von 1.8% erneut die Kursgewinne an. Der südkoreanische Kospi fiel um 0.7%, ebenso wie der Hang Seng Index in Hongkong, der um 0.2% nachgab. Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite um 0.2% zu, und der Shenzhen Component stieg um 0.7%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Investorentag BlackRock, Hauptversammlung Caterpillar, Kapitalmarkttag Shell.

Konjunkturdaten im Fokus: BIP Grossbritannien (08:00 Uhr MEZ); Industrieproduktion Eurozone (11:00), Erzeugerpreise USA (14:30), Fed-Zinsentscheid USA (20:00).

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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