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Wichtige Konjunkturdaten und Zentralbankentscheide prägen letzte volle Handelswoche

In dieser Woche rücken weitere geldpolitische Entscheide in den Vordergrund: Die Bank of England dürfte die Zinsen senken, während die Bank of Japan möglicherweise vor einer Straffung steht. In einem dichten Datenkalender werden die US-Arbeitsmarktdaten und die Detailhandelsumsätze Aufschluss über die Robustheit der US-Wirtschaft und die Inflationsaussichten in den USA, der Eurozone und dem Vereinigten Königreich geben. Zusätzlich liefern Einkaufsmanagerumfragen neue Einblicke in die globale Wachstumsdynamik zum Jahresende. Unterdessen gaben US-Aktien am Freitag nach; der Nasdaq Composite verlor 1.7%, da die Anlegerinnen und Anleger weiterhin aus KI-bezogenen Technologiewerten umschichteten.

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  • Autor Alessandro Fezzi, Content & Publications
  • Lesezeit 5 Minuten

© Shutterstock

Die US-Aktienmärkte gaben am Freitag nach, da Anlegerinnen und Anleger nach der dritten Leitzinssenkung der US-Notenbank in diesem Jahr am Mittwoch weiterhin Gewinne in technologieorientierten Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz (KI) mitnahmen und in Value- und zyklische Werte umschichteten. Der S&P 500 fiel um 1.1% auf 6827.41 und der Nasdaq Composite sank um 1.7% auf 23'195.17, während der Dow Jones Industrial Average um 0.5% auf 48'458.05 nachgab, nachdem er zuvor ein neues Rekordhoch im Tagesverlauf markiert hatte; der Nebenwerteindex Russell 2000 verlor 1.5% auf 2551.46, blieb aber in der Nähe neuer Höchststände. Der Halbleiterhersteller Broadcom brach um mehr als 11% ein, da Sorgen über Margendruck aufkamen, obwohl das Unternehmen die Erwartungen für das vierte Quartal übertraf und für den laufenden Quartalsumsatz USD 19.1 Milliarden in Aussicht stellte, wobei sich die Umsätze mit KI-Chips verdoppeln dürften. Dies belastete auch andere KI-Titel wie AMD, Palantir Technologies und Micron.

Aktien in der Asien-Pazifik-Region geben nach, da China-Daten enttäuschen

Die Aktienmärkte in der Asien-Pazifik-Region gaben am Montag nach, da die Märkte schwächere als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China verarbeiteten und der Korrektur bei US-Technologieaktien vom Freitag folgten. Der südkoreanische Kospi fiel um 2.2%, wobei die grossen Chiphersteller SK Hynix und Samsung Electronics um mehr als 4% bzw. 3% nachgaben, während der japanische Nikkei 225 um rund 1.3% sank und der australische S&P/ASX 200 um etwa 0.7% verlor. Die chinesischen Daten für November zeigten, dass die Detailhandelsumsätze im Jahresvergleich um 1.3% stiegen, nach 2.9% im Vormonat und deutlich unter den Prognosen der Ökonominnen und Ökonomen, während sich das Wachstum der Industrieproduktion leicht von 4.9% auf 4.8% abschwächte. Die jüngste Tankan-Umfrage der Bank of Japan deutete auf eine verbesserte Stimmung in der Wirtschaft hin: Der Index für die Grossunternehmen im Verarbeitenden Gewerbe stieg im vierten Quartal auf +15 und erreichte damit den höchsten Stand seit vier Jahren, während der Index für den Nicht-Industriesektor bei +34 lag.

China führt Exportkontrollen für Stahl ein

Das chinesische Handelsministerium kündigte am Freitag an, dass Exportkontrollen für rund 300 Stahlprodukte ab Anfang nächsten Jahres in Kraft treten werden. Chinesische Unternehmen müssen künftig Lizenzen einholen, bevor sie diese Waren ins Ausland liefern dürfen. Die Behörden nannten keinen formellen Grund, doch erfolgt der Schritt vor dem Hintergrund internationaler Kritik an billigem, subventioniertem chinesischem Stahl und strukturellen Überkapazitäten in der Branche. Der Branchenverband China Iron and Steel Association bezeichnete die Massnahme als wichtiges Instrument zur Steuerung der Exporte, zur Unterstützung der Branchenentwicklung und zur Förderung eines besseren globalen Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage. Trotz ausländischer Schutzmassnahmen wie US-Zöllen überstiegen Chinas Stahlexporte in den ersten elf Monaten des Jahres bereits 100 Millionen Tonnen, ein Anstieg um 6.7% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, was in Ländern wie Deutschland Sorgen über den Druck auf heimische Produzenten auslöste.

Inflation in Deutschland bleibt über EZB-Ziel

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im November im Jahresvergleich um 2.3% gestiegen, unverändert gegenüber Oktober und damit den vierten Monat in Folge über dem Inflationsziel von 2% der Europäischen Zentralbank (EZB). Haupttreiber blieben die Dienstleistungen, deren Preise im Jahresvergleich um 3.5% zulegten. Dies spiegelt Personalmangel und höhere Löhne wider, wobei die Preise für Pauschalreisen im Inland um 12% und die Bahnfahrpreise um 11.9% stiegen. Die Kerninflation ohne Nahrungsmittel und Energie ging von 2.8% auf 2.7% zurück. In Frankreich blieb die Inflation vergleichsweise niedrig. Die harmonisierten Verbraucherpreise in Frankreich stiegen im November im Jahresvergleich um 0.8% und entsprachen damit der Rate vom Oktober und bestätigten die Schnellschätzung.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es sind heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten terminiert.

Konjunkturdaten im Fokus: Wirtschaftsprognose SECO Schweiz (07:30), Produzenten- und Importpreisindex Schweiz (07:30), Sentix-Konjunkturindex Eurozone (11:00), Industrieproduktion Deutschland (11:00), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank (12:00), Verbraucherpreisindex Kanada (14:30), Empire-State-Herstellungsindex (14:30).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG