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Zinssorgen lassen Anleger nicht los

Der Ausblick auf eine weiterhin restriktive Ausrichtung der Zentralbanken verstärkt derzeit wieder die Zinssorgen an den Kapitalmärkten. Ausgelöst wurde dies durch die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA, die auf eine resilienter als erwartete Wirtschaftsentwicklung und auf einen anhaltenden Teuerungsdruck hindeuteten. Der Wochenstart dürfte aufgrund der feiertagsbedingten Abwesenheit der US-Märkte eher ruhig verlaufen. Aus Konjunktursicht stehen in den nächsten Tagen die neusten Ergebnisse der regelmässigen Einkaufsmanagerbefragungen am Dienstag sowie am Mittwoch die Unternehmensumfrage des Ifo sowie das Protokoll der US-Notenbank zum letzten Zinsentscheid im Mittelpunkt.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Zinssorgen lassen die Anleger nicht los
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An der New Yorker Börse blieb die Anlegerstimmung am Freitag vor dem verlängerten Wochenende angeschlagen und von Vorsicht geprägt. Das bestimmende Thema bleiben die latenten Zinssorgen, was insbesondere der Technologiesektor immer wieder zu spüren bekommt. An der Nasdaq gaben die Indizes am Freitag um rund 0.7% nach und verbuchten damit auf Wochensicht ein moderates Plus von 0.4%. Der Dow Jones Industrial schloss am Freitag 0.39% höher bei 33'826.69 Punkten und verlor damit über die letzte Woche gesehen 0.1%. Der S&P 500 ging vor dem Wochenende bei 4'079.09 Punkten mit einem Tagesverlust von 0.28% aus dem Handel. Gleichzeitig kletterte die Rendite der zehnjährigen US-Staatspapiere zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit November, gab dann wieder etwas nach und notiert aktuell bei 3.82%.

Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich zu Jahresbeginn eingetrübt. Darauf deute der vom US-Marktforschungsinstitut Conference Board monatlich erstellte Frühindikator hin. Dieser gab gegenüber dem Vormonat um 0.3% nach und registrierte damit bereits den zehnten Rückgang in Folge. Der Sammelindex setzt sich aus zehn verschiedenen Indikatoren zusammen und soll einen Hinweis auf den wahrscheinlichen Verlauf der US-Wirtschaft auf Sicht von rund sechs Monaten liefern.

In Asien tendierten die Aktienmärkte zum Wochenstart überwiegend im Plus. Chinas Zentralbank beliess ihren Leitzinsen für ein- und fünfjährige Kredite unverändert, was weitgehend den Erwartungen entsprach. In Shanghai und in Shenzhen legten die Indizes um 1.8% zu. In Hongkong startete der Hang Seng Index mit einem Plus von 1% in die Woche, wobei der Hang Seng Tech Index um rund 1.7% zulegte. In Tokio blieb der Nikkei 225 hingegen praktisch unverändert zum Freitagsschluss.

Steigende Zinsen belasten den Goldpreis

Der Preis für eine Feinunze Gold erreichte am Freitag den tiefsten Stand seit sieben Wochen, respektive seit Jahresbeginn. Hintergrund ist u.a. die Sorge vor einer anhaltend restriktiven Geldpolitik des Fed und damit weiter steigenden Zinsen in den USA sein. Aktuelle Konjunkturdaten aus den USA haben die Zinssorgen jüngst wieder verstärkt.

Geopolitische Spannungen - Peking reagiert kühl auf Bidens Gesprächsangebot

Die geopolitischen Spannungen vor dem Hintergrund der «Ballon-Affäre» zwischen den USA und China konnten vorerst nicht entschärft werden. US-Präsident Joe Biden hatte direkte Gespräche mit Chinas Staatsführer Xi Jinping angeboten, nachdem der Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons über den USA zu Spannungen geführt hatte. Peking reagierte jedoch zunächst abweisend und betonte, dass das Eindringen des Ballons in den Luftraum der USA ein unerwartetes und unbeabsichtigtes Ereignis gewesen sei. Auch am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz bot der anwesende ranghöchste Vertreter des chinesischen Aussenministeriums, Wang Yi, bei seinem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken keine Entschuldigung an.

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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