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Aktien legen nach schwacher Woche zu

Die weltweiten Aktienmärkte starteten mit einem Aufschwung in die neue Woche, wobei asiatische Börsen zulegten. Die US-Indizes erholten sich am Freitag deutlich und beendeten damit eine schwierige Woche für Anlegerinnen und Anleger. Wiederaufgekommene Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank sowie Schnäppchenkäufe unterstützten die Stimmung, wobei die Wall Street am Freitag trotz anhaltender Sorgen über hoch bewertete Technologiewerte eine Rally verzeichnete. Der Goldpreis gab leicht nach und notierte am Montag bei rund USD 4.060 pro Unze, während Bitcoin nach einem jüngsten Ausverkauf wieder zulegte und bei etwa USD 87.200 gehandelt wurde. Die Renditen von US-Staatsanleihen blieben weitgehend stabil; die Rendite zweijähriger Anleihen lag bei 3.5%, die zehnjähriger Anleihen bei 4.1%. Die bevorstehende, verkürzte US-Handelswoche wird sich auf wichtige Veröffentlichungen zu Inflation und Bruttoinlandsprodukt (BIP) konzentrieren, während entscheidende Wirtschaftsdaten aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich Anlegerinnen und Anleger im weiteren Wochenverlauf ebenfalls leiten dürften.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Aktienindizes
© Shutterstock

Diese Woche rückt ein prall gefüllter makroökonomischer Kalender in den Fokus, trotz der verkürzten Handelswoche in den Vereinigten Staaten, da die US-Märkte dort am Donnerstag wegen Thanksgiving geschlossen bleiben und am Freitag früher schliessen. In den USA stehen am Mittwoch die Veröffentlichung des Kern-Verbraucherausgabenindex (Core Personal Consumption Expenditures Price Index) für September sowie die Zahlen zum BIP des dritten Quartals an. In Europa werden das BIP für das dritte Quartal aus Deutschland (Dienstag) und Frankreich (Freitag) erwartet, ebenso wie wichtige Inflationsdaten aus Deutschland, Frankreich und Spanien über die Woche hinweg. Im Mittelpunkt steht auch die Schweizer Wirtschaft mit den BIP-Daten für das dritte Quartal und den KOF Konjunkturindikatoren (Freitag). Japan startet die Woche mit einem Marktfeiertag und schliesst sie mit dem Verbraucherpreisindex (VPI) für Tokio.

Asiatische Aktien rebounden - Zinssenkungserwartungen nehmen zu

Die asiatischen Börsen sind am Montag grösstenteils gestiegen, getragen von neuen Markterwartungen einer Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember. Schnäppchenkäufe beflügelten angeschlagene Technologiewerte, allerdings blieb das Handelsvolumen aufgrund eines Feiertags in Japan begrenzt; der australische S&P/ASX 200 legte um 1.3% zu, während der südkoreanische Kospi um 0.2% nachgab. Der Hongkonger Hang Seng Index stieg um 2%, während der CSI 300-Festlandindex kaum verändert notierte. Chinesische Halbleiterwerte mussten deutliche Kursverluste hinnehmen, nachdem Berichte die Runde machten, wonach die USA Nvidia den Verkauf fortschrittlicher Chips in China erlauben könnten. Fluggesellschaften in China gaben nach, da zahlreiche Flüge nach Japan gestrichen wurden - ein Zeichen für die verschärften diplomatischen Spannungen zwischen Peking und Tokio. Die Marktstimmung verbesserte sich nach den zuletzt vorsichtigen Signalen von US-Zentralbankvertreterinnen und -vertretern zum Ende der letzten Woche, während sich asiatische Technologiewerte nach den jüngsten Rückgängen weiter erholten.

US-Aktien steigen am Ende einer schwachen Woche wieder

Die wichtigsten US-Aktienindizes erholten sich am Freitag, wobei der Dow Jones Industrial um 1.1% auf 46'245.41 Punkte kletterte - trotz eines Wochenverlustes von fast 2% und einer der schwächsten Wochen der letzten Monate. Investorinnen und Investoren kauften Titel aus traditionellen Sektoren wie Coca-Cola, Nike und Merck & Co, während grosse Technologiewerte, darunter Microsoft und Oracle, gemieden wurden, da hohe Bewertungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz die Stimmung belasteten. Der Nasdaq 100 und der S&P 500 schlossen den Tag ebenfalls höher, mit plus 0.8% beziehungsweise plus 1%.

US-Geschäftstätigkeit beschleunigt sich im November

Die Geschäftstätigkeit in den USA hat sich im November beschleunigt, wie der S&P Global Flash Composite Einkaufsmanagerindex (PMI) Output Index mit einem Anstieg auf 54.8 gegenüber 54.6 im Oktober - ein Viermonats-Hoch - laut am Freitag veröffentlichten Daten zeigt. Angetrieben wurde die Verbesserung vom Dienstleistungssektor, in dem sowohl die Aktivität als auch die neuen Geschäfte die höchsten Werte seit Juli erreichten, während die Industrieproduktion leicht sank, aber im expansiven Bereich blieb. Firmen berichten vom grössten Zuwachs neuer Aufträge in diesem Jahr, allerdings stiegen auch die Kosten - vor allem durch Zölle - was zu einer stärkeren Inflation der Verkaufspreise, besonders im Dienstleistungssektor, führte. Trotz Kostendruck und einem Rekordbestand unverkaufter Industrieerzeugnisse stieg die Geschäftsstimmung für das kommende Jahr dank abnehmender politischer Unsicherheit und Hoffnung auf weitere politische Unterstützung.

Eurozone: Geschäftstätigkeit wächst solide weiter

Die Geschäftstätigkeit in der Eurozone ist im November weiter kräftig gewachsen; der Flash Composite PMI Output Index notiert bei 52.4, nur unwesentlich unter dem Wert von 52.5 im Oktober, wie vorläufige S&P Global Daten vom Freitag zeigen. Das Wachstum konzentrierte sich erneut auf den Dienstleistungssektor, wo die Aktivität ein 18-Monats-Hoch erreichte, während die Industrieproduktion zwar leicht stieg, jedoch mit der niedrigsten Dynamik seit acht Monaten unter schwächerer Nachfrage und weiteren Rückgängen in Deutschland und Frankreich. Die Inputkosten stiegen so stark wie seit März nicht mehr, bedingt durch neue Kostensteigerungen sowohl im Dienstleistungs- als auch im Industriesektor, während die Produktionspreiserhöhungen ihren schwächsten Stand seit über einem Jahr erreichten. Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich am Freitag uneinheitlich: Der Euro Stoxx 50 fiel um 1%, der deutsche DAX gab um 0.8% nach, während der französische CAC 40 nahezu unverändert blieb und der Schweizer SMI um 0.7% zulegte.

Britische Einzelhandelsumsätze gehen zurück

Die britischen Einzelhandelsumsätze sind im Oktober gegenüber September um 1.1% gefallen - das erste monatliche Minus seit Mai -, während sie nur 0.2% höher als im Oktober des Vorjahres lagen, wie am Freitag veröffentlichte Daten des Office for National Statistics zeigen. Die Konsumlaune hat sich im November verschlechtert, da vor dem Haushalt von Finanzministerin Rachel Reeves kommende Woche viele Käuferinnen und Käufer Einkäufe aufschieben, vor allem im Hinblick auf Black-Friday-Angebote. Einzelhändlerinnen und Einzelhändler berichten weiterhin von verhaltener Nachfrage bei nicht lebensnotwendigen Ausgaben, wobei die Einzelhandelsvolumen nun 3.3% unter dem Niveau vor der Pandemie liegen. Neuere Updates von Sainsbury’s und Marks & Spencer zeigen zwar Hoffnung für das Weihnachtsgeschäft, doch hohe Haushaltsersparnisse und Befürchtungen vor Steuererhöhungen schränken die allgemeine Konsumaktivität ein.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG