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Tech-Optimismus treibt weltweite Aktienmärkte an

Technologieaktien setzten zu Wochenbeginn ihren Aufwärtstrend fort, da zunehmende Erwartungen an eine Zinssenkung in den USA im Dezember sowie neues Vertrauen in künstliche Intelligenz die Stimmung global stützten. US-Technologietitel erlebten am Montag eine kräftige Rally, getragen von der Begeisterung für Alphabets jüngste Fortschritte im Bereich KI. Positive Meldungen zur Markteinführung des neuen KI-Tools von Alibaba stützten den Sektor zusätzlich und wirkten sich auch auf Asien aus, wo die Märkte am Dienstag moderate Gewinne verbuchten. Europäische Aktien notierten ebenfalls leicht höher und machten einen Teil der Verluste der Vorwoche wett, wenngleich schwache deutsche Makrodaten und durchwachsene Unternehmensnachrichten die Gewinne begrenzten. Die Goldpreise tendierten etwas fester und wurden um USD 4140 je Unze gehandelt, während auch Bitcoin zulegte und bei rund USD 88,100 notierte.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Marktzahlen
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Aktien an den führenden asiatischen Märkten verzeichneten am Dienstag leichte Gewinne, unterstützt durch eine Erholung der Technologieaktien infolge der Rally bei den US-Pendants und verstärkte Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember. Japans Nikkei 225 stieg um 0.1%, der südkoreanische Kospi legte um 0.3% zu und Australiens S&P/ASX 200 gewann 0.1%. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 0.3%, und Chinas CSI 300 wurde 1% höher gehandelt. Die Zuversicht über neue Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz bei Google - dessen KI-Tool Gemini und eigene KI-Chips laut Medienberichten zuletzt grosse Fortschritte gemacht haben - stärkte das Vertrauen in die künftige Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Auch Alibabas gelungener Start mit seiner KI-App stützte die Stimmung im Sektor. Trotz der Kursgewinne wurden regionale Aufschläge durch anhaltende fiskalische Sorgen in Japan und diplomatische Spannungen mit China gebremst, was die Kurse japanischer Aktien belastete.

US-Technologieaktien steigen dank Zinshoffnungen

Technologietitel führten am Montag die Kursgewinne an den US-Börsen an, nachdem Aussagen von Vertreterinnen und Vertretern der Federal Reserve die Erwartungen an eine Zinssenkung im Dezember erhöht hatten. Der Nasdaq 100 sprang um 2.6% auf 24,871.46 Punkte, der S&P 500 legte um 1.6% auf 6705.12 Punkte zu, während der Dow Jones Industrial um 0.4% stieg - alle drei Indizes liegen jedoch im November bislang im Minus. Der CBOE Volatility Index (VIX) fiel um 12.4%, was auf nachlassende Marktsorgen hindeutet. Alphabet erzielte mit einem Plus von 6.3% dank KI-Optimismus um Gemini, und Alibaba gewann 5.1%, nachdem dessen KI-Tool die Marke von zehn Millionen Downloads erreichte und so den anhaltenden Wettbewerb zwischen den USA und China in der künstlichen Intelligenz unterstrich.

Europäische Aktien legen nach US-Vorgaben zu

Europäische Aktien konnten am Montag einen Teil der jüngsten Verluste wieder wettmachen: Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.2% auf 5526.05 Punkte, nachdem er Ende letzter Woche den tiefsten Stand seit September erreichte. Deutschlands DAX verbuchte ein Plus von 0.6%, der SMI in der Schweiz kletterte um 0.4%. Frankreichs CAC 40 gab hingegen um 0.3% nach. Autowerte entwickelten sich überdurchschnittlich, nachdem Goldman Sachs darauf hingewiesen hatte, dass Premium-Marken weiterhin unterbewertet sind. Aktien des Verteidigungssektors gaben im Zuge von Fortschritten bei Friedensgesprächen über die Ukraine nach. Die Aktien von Novo Nordisk verloren nach enttäuschenden Ergebnissen eines Alzheimer-Medikamententests 5.6%.

Deutsche Unternehmensstimmung im November wieder schwächer

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im November erneut eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 88.4 auf 88.1 Punkte und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Trotz einer etwas besseren Einschätzung der aktuellen Lage zeigten sich die Unternehmen nach zwei Jahren Kontraktion hinsichtlich einer baldigen Erholung weniger zuversichtlich, so das Ifo-Institut. Die Rückgänge betrafen alle Bereiche ausser den Dienstleistungssektor, und aktuelle Daten der Einkaufsmanagerinnen und Einkaufsmanager deuten ebenfalls darauf hin, dass das Wachstumstempo im privaten Sektor Deutschlands nachgelassen hat. Für Europas grösste Volkswirtschaft wird vom Markt in diesem Jahr nur mit leichtem Wachstum gerechnet, wohingegen im nächsten Jahr durch vermehrte staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung ein robusterer Aufschwung erwartet wird.

Dienstleistungssektor sorgt in der Schweiz für moderaten Beschäftigungszuwachs

In der Schweiz stieg die Gesamtbeschäftigung im dritten Quartal laut Zahlen des Bundesamts für Statistik vom Montag um 0.1% auf 5.532 Millionen Arbeitsplätze. Ausschlaggebend war der Beitrag des Dienstleistungssektors, der 10,400 Stellen oder 0.2% gegenüber dem Vorjahr hinzugewann, während die Industrie 7600 Arbeitsplätze verlor und somit um 0.7% gegenüber dem Vorjahr schrumpfte. Die Unternehmen meldeten 10.5% weniger offene Stellen und berichten von geringeren Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeitende zu finden, nur noch 36.3% gaben Rekrutierungsprobleme an, 1.7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Beschäftigungserwartungen haben sich abgeschwächt, der Ausblick bleibt mit einem Indikatorwert von 1.02 trotz eines Rückgangs von 0.9% weiterhin positiv.

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Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Alibaba.

Konjunkturdaten im Fokus: Bruttoinlandsprodukt Deutschland (08:00), ADP-Arbeitsmarktbericht USA (14:15), Erzeugerpreisindex USA (14:30), Einzelhandelsumsätze USA (14:30), Verbrauchervertrauen des Conference Board USA (16:00).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG