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Aktienmärkte finden vor den Inflationsdaten nur schwer eine Richtung

Die Aktienmärkte in den USA bewegten sich am Dienstag nur wenig, nachdem sie in Europa einen ähnlich schwachen Verlauf genommen hatten. Am Mittwoch tendierten die asiatischen Aktien ebenfalls uneinheitlich und hatten Mühe, eine klare Richtung zu finden. Die am Dienstag veröffentlichten makroökonomischen Daten reichten nicht aus, um die Aktien in eine klare Richtung zu bewegen, deuteten aber darauf hin, dass sich sowohl der US-Verbraucher als auch die Industrie in den kommenden Monaten abschwächen könnten. Der nächste wichtige Impuls für die Märkte kommt Ende der Woche, wenn die USA und Europa am Donnerstag und Freitag Inflationsdaten veröffentlichen.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Märkte
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In New York blieben die Händlerinnen und Händler im Vorfeld der für Donnerstag anstehenden Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) vorsichtig. Sie erhoffen sich dabei Hinweise darauf, wann das Federal Reserve (Fed) mit einer Zinssenkung beginnen könnte. Die Aktienindizes bewegten sich in der Nähe ihrer Allzeithochs. Der Dow Jones Industrial verlor 0.3%, während der S&P 500 um 0.2% zulegte. Der Nasdaq-100 beendete die Dienstagssitzung ebenfalls 0.2% höher.

In der asiatisch-pazifischen Region entwickelten sich die Aktienmärkte am Mittwoch ebenfalls uneinheitlich. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 1.4%, trotz der Bemühungen der lokalen Regierung, den Immobilienmarkt zur Wochenmitte zu stützen. Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite um 0.8% niedriger. In Australien beendete der S&P/ASX 200 den Mittwochshandel nahezu unverändert, nachdem das Land im Januar eine unveränderte Inflation gemeldet hatte. Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3.4% und damit genauso stark wie im Dezember. Die neuseeländische Zentralbank beliess ihren Leitzins bei 5.5% und damit auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Sie stellte fest, dass die Inflation mit 4.7% immer noch weit über dem Ziel der Zentralbank liegt. Der neuseeländische S&P/NZX 50 schloss 0.6 % höher. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 0.3%, während der südkoreanische Kospi um 1.1% zulegte.

Die am Dienstag veröffentlichten makroökonomischen Daten aus den USA und Europa waren nicht aussagekräftig genug, um die Märkte in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. Das Verbrauchervertrauen in den USA ging im Februar zurück, nachdem es drei Monate in Folge gestiegen war. Der Conference Board Consumer Confidence Index sank von 110.9 Punkten im Januar auf 106.7 Punkte. Die schwächere Verbraucherstimmung könnte die US-Notenbank zu ihrem ersten Zinsschritt ermutigen, aber die Zentralbank ist bestrebt, die Inflation in Richtung ihres 2%-Ziels zu senken, bevor sie mit Zinssenkungen beginnt. Ein höheres Verbrauchervertrauen in Verbindung mit den jüngsten, guten Arbeitsmarktdaten steigert die Verbraucherausgaben, was wiederum die Inflation ankurbelt. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board gaben die Verbraucher an, dass sie für das nächste Jahr einen weiteren Rückgang der Inflation erwarten, und die Inflationserwartungen sind auf dem niedrigsten Stand seit dem Pandemiejahr 2020.

Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA gingen um 6.1% zurück, was auf einen Rückgang der Flugzeugbestellungen nach dem Beinahe-Unfall eines Boeing-Flugzeugs zurückzuführen ist. Lässt man Transportmittel unberücksichtigt, gingen die Aufträge nur um 0.3% zurück. Der Rückgang des Auftragsvolumens deutet darauf hin, dass die Unternehmen über ihre wirtschaftliche Zukunft unsicher sind und ihre Investitionen zurückfahren, was ein Zeichen für schwierige Zeiten für den US-Industriesektor in den kommenden Monaten sein könnte.

Das Verbrauchervertrauen in Deutschland hat sich laut GfK-Konsumklimabericht nach einem Rückschlag im letzten Monat stabilisiert. Das Verbrauchervertrauen lag im März bei -29 Punkten, gegenüber -29.6 Punkten im Februar. Im Januar hatte es noch bei -25.4 Punkten gelegen. Die Einkommenserwartung ist laut GfK zwar gestiegen, aber die Konjunkturerwartung und die Kaufbereitschaft haben sich kaum verbessert. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem tiefen Einbruch mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0.1% für das gesamte Jahr 2023. Einige Ökonomen halten es für wahrscheinlich, dass Deutschland im laufenden Quartal in eine Rezession gerät - die zweite Rezession in sechs Quartalen - nachdem das BIP im vierten Quartal um 0.3% geschrumpft war. Der Euro Stoxx 50 stieg am Dienstag um 0.5% und der DAX um 0.8%.

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